Mark Zuckerberg: Über das Teilen von Gedanken, Virtual Reality & Internet.org

Nicolas La Rocco
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Mark Zuckerberg: Über das Teilen von Gedanken, Virtual Reality & Internet.org
Bild: TechCrunch | CC BY 2.0

Mark Zuckerberg hat sich während einer Frage-und-Antwort-Runde zu Facebook-Projekten wie Virtual Reality, künstliche Intelligenz und Internet.org geäußert. In zehn Jahren werden Menschen demnach mit VR/AR-Brillen durch die Welt spazieren, Computer unsere Sinne übertreffen und mehr Menschen Zugang zum Internet haben.

Zuckerberg wurde unter anderem von der Nutzerin Jenni Moore gefragt, welche Entwicklungen aus technologischer Perspektive und bei den sozialen Medien aus seiner Sicht in den nächsten zehn Jahren zu erwarten seien.

Um überhaupt deutliche Fortschritte erzielen zu können, sei es wichtig, möglichst viele Menschen mit Zugang zum Internet zu versorgen. Zwei Drittel der Menschen hätten laut Zuckerberg keine Möglichkeit das Internet zu nutzen. Mit der Inititative Internet.org will Facebook in Kooperation mit den Unternehmen Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera, Qualcomm und Samsung in den nächsten Jahren Hunderte Millionen bis Milliarden Menschen mit Internet versorgen. Dies soll beispielsweise über Satellitenverbindungen realisiert werden. Der Zugang zum Internet könnte potenziell für eine von zehn Personen das Ende von Armut bedeuten. Sollte es Internet.org gelingen, vier Milliarden Menschen mit Internet zu versorgen, könnten nach Zuckerbergs Einschätzung 400 Millionen Menschen von Armut befreit werden.

Facebook arbeite zudem am Ausbau der künstlichen Intelligenz des Netzwerks. Das langfristige Ziel von Facebook sei es, eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, die mächtiger ist als die fünf Sinne des Menschen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten). Das Unternehmen entwickle zum Beispiel Systeme, die alle Inhalte eines Fotos oder Videos automatisch erkennen können. Diese Systeme müssten neben dem Inhalt aber auch den Kontext verstehen, in dem sie veröffentlicht wurden. Solche Systeme könnten laut Zuckerberg etwa blinden Menschen den Inhalt eines Fotos erklären. Die Facebook-AI soll aber auch Übersetzungen jedweder Sprache durchführen und mit natürlicher Sprache gestellte Fragen beantworten können.

Virtual Reality sei ebenfalls eines der großen Unternehmensprojekte des Sozialen Netzwerks. Erst im März hatte Facebook mit Oculus VR und dem Head Mounted Display (HMD) Oculus Rift eines der vielversprechendsten Unternehmen und Produkte in diesem Sektor übernommen. Laut Zuckerberg werde man in zehn Jahren weiterhin mit einem Smartphone in der Tasche herumlaufen, aber gleichzeitig eine VR- oder AR-Brille tragen, die durch den Alltag hilft und das Teilen von Erfahrungen auf eine immersive Art und Weise möglich macht, wie es heute noch nicht realisierbar sei. VR sei nach Text, Fotos und Videos die nächste Stufe, um Inhalte zu teilen.

Zuckerberg geht darüber hinaus noch eine Stufe weiter und prognostiziert, dass Menschen nach der VR-Ära die Fähigkeit haben werden, ein volles sensorisches und emotionales Erlebnis mit anderen Menschen teilen zu können. Er glaubt daran, dass es eines Tages möglich sein wird, Gedanken mit Mitmenschen teilen zu können. „Du denkst an etwas und deine Freunde würden sofort das selbe erleben, wenn du das möchtest. Es wäre die ultimative Kommunikationstechnologie.

Dass Zuckerberg in großen Dimensionen denkt und visioniert, zeigt die Beantwortung einer Frage des Physikers Stephen Hawking. Dieser wollte wissen, welche großen Fragen der Wissenschaft Zuckerberg gerne beantworten würden könne und warum. Dabei interessieren Zuckerberg Menschen offenbar am meisten: „Wie können wir ewiges Leben ermöglichen? Wie können wir alle Krankheiten heilen? Wie funktioniert das Gehirn? Wie funktioniert Lernen und wie können wir Menschen dazu befähigen, millionenfach mehr zu lernen?“ Außerdem sei er neugierig darauf herauszufinden, ob es ein mathematisches Gesetz hinter sozialen Beziehungen des Menschen gebe, das die Balance bestimmt, wer und was uns kümmert. „Ich wette, das gibt es.“