OS X 10.10.4: Trimforce erlaubt TRIM auch für SSDs von Drittherstellern
Die Hinweise im Vorfeld haben sich bestätigt: Die am Dienstagabend veröffentlichte Version 10.10.4 von Apples Desktop-Betriebssystem OS X bringt das Trimforce-Tool mit, das den TRIM-Befehl auch auf SSDs von Drittherstellern ausführen kann.
War TRIM bisher unter OS X auf werksseitig in Macs und MacBooks installierte Solid State Drives beschränkt, lässt sich der Befehl nun auch ohne externe Tools für nachträglich installierte SSDs von Drittanbietern nutzen. Anders als bei aktuellen Windows-Versionen ist der TRIM-Befehl nicht standardmäßig aktiv, sondern wird erst über den Konsolenbefehl sudo trimforce enable aktiviert – Administratorzugang vorausgesetzt. In den Release Notes zum Update 10.10.4 für OS X Yosemite wird das Tool nicht erwähnt.
Die US-Publikation Ars Technica konnte Trimforce bereits mit dem Solid State Drive eines Drittherstellers ausprobieren und liefert Screenshots. Bei der Aktivierung von TRIM muss zunächst eine Warnung quittiert werden. Diese weist darauf hin, dass der Befehl auch für solche Geräte, die nicht auf den Erhalt der Datenintegrität bei der Nutzung von TRIM geprüft worden sind, ausgeführt wird. Damit sind die besagten Drittanbieter-SSDs gemeint. Um sich abzusichern, warnt Apple vor einem möglichen Datenverlust und rät zu Backups. Nach einem Neustart ist das Tool aktiv. Laut Ars Technica verursachte das Tool auf verschiedenen Systemen bislang keine Probleme. Dennoch ist bei kritischen Daten Vorsicht geboten, denn Probleme mit TRIM unter gewissen Hard- und Software-Konstellationen gibt es zum Beispiel auch unter Linux.
Über den TRIM-Befehl teilt das Betriebssystem der SSD mit, welche Datenblöcke (LBAs) bereinigt werden können. Ohne TRIM wird nur im Dateisystem vermerkt, dass eine Datei vom Nutzer gelöscht wurde und nicht mehr benötigt wird. Erst der TRIM-Befehl teilt dem SSD-Controller mit, dass auch die entsprechenden Datenblöcke gelöscht werden können, was langfristig dem Erhalt der Schreibleistung dient.