Quartalszahlen: Amazon überrascht mit Trendwende im zweiten Quartal
Amazon hat das zweite Geschäftsquartal 2015 überraschend positiv abgeschlossen und damit für Freude bei den Anlegern gesorgt. Den seit Jahren anhaltenden Trend des schlechten zweiten Quartals konnte Amazon erfolgreich stoppen. Statt einem Verlust wie noch vor einem Jahr steht nun sogar ein kleiner Gewinn in den Büchern.
Das traditionell umsatzstärkste Quartal für Amazon ist das vierte, in dem sich die Weihnachtseinkäufe widerspiegeln. Üblicherweise folgt darauf eine steile Talfahrt gefolgt von einer weiteren kleinen, bis es dann ab dem dritten Quartal wieder bergauf geht. In diesem Jahr blieb die zweite Talfahrt aus.
Amazon konnte den Umsatz im Vergleich zum letzten Quartal von 22,717 auf 23,185 Milliarden US-Dollar erhöhen. Im Vergleich zum Vorjahr kann Amazon einen Sprung von 19,9 Prozent vorweisen. Gleichzeitig hat das Schreiben von roten Zahlen im zweiten Quartal ein Ende gefunden. Mit 92 Millionen US-Dollar schneidet Amazon deutlich besser als noch vor einem Jahr ab, als der Verlust bei 126 Millionen US-Dollar lag. Noch im letzten Quartal kam es mit 57 Millionen US-Dollar ebenfalls zu einem Verlust.
Der Umsatz von Amazon setzt sich aus 17,104 Milliarden US-Dollar für Waren und 6,081 Milliarden US-Dollar für Dienste zusammen. Im Heimatmarkt Nordamerika ist der Umsatz von einem Jahr auf das andere um über 25 Prozent gestiegen. Der operative Gewinn hat sich mit 703 zu 329 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt. Der internationale Umsatz hat hingegen nur leicht um 3,3 Prozent zugelegt. Aus einem operativen Verlust von 2 Millionen US-Dollar sind im aktuellen Quartal 19 Millionen US-Dollar geworden. Der starke US-Dollar ist für Amazon im Ausland von Nachteil.
Besonders erfolgreich verlief auch das Cloud-Geschäft AWS, dessen Umsatz um 81 Prozent von 1,005 auf 1,824 Milliarden US-Dollar gestiegen ist. Der operative Gewinn ist von 77 auf 391 Millionen US-Dollar geklettert. Aufgrund der guten Zahlen liegt die Aktie im vorbörslichen Handel derzeit bei einem satten Plus von 17 Prozent.