Quartalszahlen: AMD mit niedrigstem Quartalsumsatz seit 12 Jahren
Nach der Umsatzwarnung in der letzten Woche gab AMD am Abend die offiziellen Zahlen für den letzten Drei-Monats-Zeitraum bekannt. Diese stehen in massivem Kontrast zum gleichen Zeitraum des Vorjahres: Waren es dort noch 1,44 Milliarden US-Dollar, sind es heute lediglich noch 942 Millionen, ein Rückgang von 35 Prozent.
Die Umsatzwarnung von AMD in der letzten Woche bezog sich auf das bereits sehr schwache erste Quartal, wo der Umsatz bei 1,03 Milliarden US-Dollar lag. Davon ausgehend, sollten die Umsätze um rund acht Prozent schrumpfen, was nun exakt eintrat. Zu sehen ist das auch an der Börse: Stand die Aktie Mitte April noch bei rund 2,85 US-Dollar, wird sie in den letzten Tagen wieder vermehrt unter der 2-Dollar-Marke gehandelt; heute schloss der Kurs bei 1,87 US-Dollar. Vor einem Jahr lag er noch bei rund 4 US-Dollar.
Mit einem Umsatz unter der Milliarden-Marke ist das zweite Quartal dieses Jahres das schlechteste in den letzten zwölf Jahren. Im dritten Quartal 2003 wurde diese Marke zuletzt unterschritten, seinerzeit lag der Umsatz bei lediglich knapp 954 Millionen US-Dollar. Mit nur noch 942 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2015 wird selbst diese Marke noch unterboten. Mit dem niedrigen Umsatz gelingt es AMD auch nicht, zurück in die schwarzen Zahlen zu kommen. Am Ende des zweiten Quartals 2015 steht ein Nettoverlust von 181 Millionen US-Dollar.
Insbesondere die Prozessor- und Grafik-Abteilung bei AMD lieferte ein desaströses Quartal ab. Lag der Umsatz im Vorjahr noch bei 828 Millionen US-Dollar, sind es jetzt nur noch 379 Millionen US-Dollar. Aus einem operativen Verlust von sechs Millionen wurden so 147 Millionen US-Dollar. Die Semi-Custom-Sparte zuzüglich Enterprise- und Embedded-Lösungen (EESC) hält mit einem Umsatz von 563 Millionen US-Dollar dagegen – auch ein Rückgang von vormals 613 Millionen US-Dollar, aber weitaus weniger dramatisch. Doch große Gewinne macht auch diese Sparte nicht, lediglich 27 Millionen US-Dollar bleiben dort im operativen Geschäft übrig – im Vorjahr waren es noch 97 Millionen US-Dollar.
Für das dritte Quartal erwartet AMD einen leichten Aufschwung. Der Umsatz soll, ausgehend vom zweiten Quartal, um drei bis neun Prozent steigen. Dies honorieren einige Börsianer: Nachdem die Aktie am Handelstag um 4,6 Prozent nachgab, gewann sie nachbörslich zwischenzeitlich wieder bis zu drei Prozent.