Quartalszahlen: Intels PC-Sparte macht 14 Prozent weniger Umsatz
Nach den düsteren Aussichten der Marktforscher in Bezug auf den PC-Markt in der letzten Woche und zeitgleich Umsatzwarnungen und -einbrüche bei Unternehmen im Umfeld, wurden am Abend mit Spannung die Zahlen von Intel erwartet. Die Vorhersagen waren wenig rosig, am Ende konnte Intel diese aber leicht übertreffen.
Nachdem Intel im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit sehr guten Zahlen überraschte und bei einem Umsatz von 13,831 Milliarden US-Dollar einen Nettogewinn von 2,796 Milliarden US-Dollar verbuchte, stehen für das zweite Quartal dieses Jahres 13,195 Milliarden US-Dollar Umsatz bei einem Nettogewinn von 2,706 Milliarden US-Dollar (55 Cent pro Aktie) in den Büchern. Die Börse hatte lediglich mit 13,04 Milliarden US-Dollar Umsatz und 54 Cent pro Aktie Gewinn gerechnet.
Den härtesten Einschnitt musste jedoch erwartungsgemäß die PC-Sparte verbuchen. Der Umsatz fiel massiv von 8,718 auf 7,537 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn ging prozentual gar noch deutlicher zurück, statt 2,586 sind es lediglich noch 1,602 Milliarden US-Dollar. Ein Blick in die Zahlen des Vorjahres zeigt zudem, wie sich die Verschmelzung der Smartphone-Abteilung bei Intel auf diese Werte ausgewirkt hat: Im Vorjahr verbuchte die PC-Sparte nach alter Zählung 8,67 Milliarden US-Dollar Umsatz und machte 3,7 Milliarden US-Dollar operativen Gewinn. Seit diesem Jahr versteckt Intel die verlustträchtige Smartphone-Abteilung jedoch darin, ohne weitere Details dazu preiszugeben.
Auch in diesem Quartal ist es die Data Center Group, die die Kohlen für Intel aus dem Feuer holt. Diese macht mit 1,843 Milliarden US-Dollar am meisten Gewinn im Konzern, der Umsatz stieg ebenfalls: um zehn Prozent auf 3,85 Milliarden US-Dollar.
In den anderen beiden Kernsegmenten, Internet of Things sowie Software, gab es keine größeren Änderungen bei Umsätzen und Gewinnen. Die Software-Sparte macht nach wie vor bei einem Umsatz von 534 Millionen US-Dollar nur 14 Millionen US-Dollar Gewinn, die IoT-Gruppe immerhin bei 487 Millionen US-Dollar Umsatz satte 145 Millionen US-Dollar Gewinn. Die fehlenden Wachstumschancen und ausbleibenden Profite im Bereich Software führten laut Analysten kürzlich zum Abgang der Intel-Präsidentin Renée James.
Mit breiter Brust geht Intel in das aktuelle dritte Quartal. Einen Umsatz von 14,3 Milliarden US-Dollar plus/minus 500 Millionen peilt der Chipriese an und vermeldet zeitgleich, dass die Skylake-Prozessorfamilie startklar ist. Die besser als erwarteten Zahlen für das abgelaufene Quartal und gute Aussichten für das aktuelle ließen die Aktie nachbörslich um bis zu sechs Prozent klettern.