Quartalszahlen: Qualcomm streicht 4.500 Stellen nach schwachem Quartal
Der US-Chiphersteller Qualcomm blickt auf ein schwaches Quartal zurück und hat als Reaktion ein entsprechend radikales Sparprogramm angekündigt. Dies sieht vor allem die Entlassung von rund 15 Prozent der Belegschaft vor, auch eine Abspaltung einzelner Bereiche wird zur Zeit diskutiert.
Qualcomm verzeichnete im zweiten Quartal 2015 einen Umsatz von 5,8 Milliarden US-Dollar und verlor somit gut eine Milliarde US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch der Gewinn des Unternehmens sank um rund eine Milliarde US-Dollar und lag im letzten Quartal lediglich bei 1,2 Milliarden US-Dollar. Grundsätzlich verbleibt Qualcomm mit dem Ergebnis weiterhin im positiven Bereich, allerdings ist das Unternehmen nicht mehr so profitabel wie in den Jahren 2013 und 2014.
Dies ist auch der Grund, warum das Unternehmen radikale Änderungen angekündigt hat, die vor allem zunächst die Belegschaft direkt betreffen. Durch die Entlassung von 15 Prozent der Mitarbeiter werden 4.500 der zur Zeit 30.000 Stellen gestrichen. Hinzu kommen weitere Einsparungen, so dass die Ausgaben insgesamt um 1,4 Milliarden US-Dollar gesenkt werden sollen.
Darüber hinaus erhöhen auch die Großaktionäre den Druck und fordern vom Management eine eingehende Prüfung der einzelnen Geschäftsbereiche. Auch CEO Steve Mollenkopf bestätigte auf Nachfrage, dass die Unternehmensspitze sich mit der Frage der Aufspaltung des Unternehmens beschäftigen müsse, wie das Handelsblatt berichtet.
Der US-Chiphersteller steht vor allem einer stark wachsenden Konkurrenz aus Taiwan gegenüber, zudem verlor das Unternehmen mit Samsung einen der wichtigsten Kunden. Auch die Aktionäre bekommen die negative Entwicklung im Hause Qualcomm deutlich zu spüren. Nach der Präsentation der Quartalszahlen verlor die Aktie des Unternehmens nachbörslich zwei Prozent. Im Verlauf des letzten Jahres hat die Aktie rund die Hälfte ihres Wertes verloren.