Fury X gegen GTX 980 Ti: CrossFire und SLI in Ultra HD und „12K“ im Vergleich

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Wolfgang Andermahr
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Benchmarks in 11.520 × 2.160

Über die Treibermenüs lassen sich problemlos eine Eyefinity- beziehungsweise eine Surround-Umgebung schaffen. Problemlos nutzen lassen sie sich allerdings derzeit noch nicht, denn Spiele, die nicht mit der extrem hohen Auflösung zurecht kommen, gibt es dann doch recht viele.

Aus dem ComputerBase-Testparcours funktioniert zum Beispiel Bioshock: Infinite, Dragon Age: Inquisition, Risen 3 sowie Ryse: Son of Rome nicht – obwohl die Spiele drei Full-HD-Monitore teilweise unterstützen. Aber auch Titel, die laufen, erfordern oft mehr Aufmerksamkeit. Wer ein korrektes „Field of View“ haben möchte, muss ab und zu in Konfigurationsdateien Werte ändern, ansonsten ist der Drei-Monitor-Betrieb unspielbar. Zwischenfazit: Schon allein deshalb noch keine Technik für jedermann.

Funktioniert der Drei-Monitor-Betrieb einwandfrei, schwankt der Effekt von „quasi nutzlos“ bis hin zu „absolut genial“. In Strategiespielen lässt sich zwar viel mehr auf einmal überblicken, die zusätzlichen Informationen wirken aber schnell verwirrend: Drei Mal Ultra HD ist in diesem Fall zu viel. Das Gegenteil ist in Assetto Corsa der Fall. In dem Rennspiel kommt das Gefühl, in einem echten Rennauto zu sitzen, deutlich besser rüber als mit dem größten Einzelmonitor. Eine verlässliche, allgemein gültige Aussage zur Wirkung lässt sich so nicht treffen.

Eine weitere Hürde sind die Leistungsanforderungen: Auch bei zwei extrem schnellen Grafikkarten müssen die Details teils stark, ab und zu auch auf das Minimum reduziert werden, um spielbare Frameraten zu erzielen. Mit den niedrigsten Details lässt sich dann zwar fast jedes lauffähige Spiel zu nutzbaren Frameraten überreden, die Abstriche sind oftmals allerdings gravierend – drei Full-HD-Monitor sind die klar bessere Alternative.

Performancerating – 11.520 × 2.160
    • Nvidia GeForce GTX 980 Ti SLI
      100,0
    • AMD Radeon R9 Fury X CrossFire
      94,6
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Beim Füllen der schier wahnsinnigen 11.520 × 2.160 Pixeln (25 Megapixel) kann sich das SLI-Gespann der GeForce GTX 980 Ti besser in Szene setzen und den Vorsprung gegenüber den zwei Radeon-R9-Fury-Karten auf sechs Prozent ausbauen. Der Grund dafür ist schnell gefunden: In 3.840 × 2.160 bei maximalen Details ist der 4.096 MB große Speicher der Radeon-Karte noch kein Problem, in 11.520 × 2.160 wird es trotz teils stark reduzierter Texturdetails der Fall. Sowohl in Assassin's Creed: Unity als auch in GTA V und Mittelerde: Mordors Schatten reicht der Speicher nicht mehr und die Spiele laufen nur noch mit überproportional wenig Bildern pro Sekunde.

Die zwei Grafikkarten von Nvidia zeigen dagegen eine geringe Geschwindigkeit in Total War: Attila. Und in Evolve bleiben die Grafikfehler so extrem, dass der Titel unspielbar ist. Von den insgesamt 14 Spielen laufen Assassin's Creed: Unity, Evolve, The Witcher 3 und Watch Dogs unspielbar langsam. Alle anderen Titeln sind mit Einschränkungen und völlig flüssig wiederzugeben.

11.520 × 2.160
Assassin's Creed Unity – 11.520 × 2.160
  • Niedrige Details:
    • Nvidia GeForce GTX 980 Ti SLI
      16,9
    • AMD Radeon R9 Fury X CrossFire
      2,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Fazit

GeForce GTX 980 Ti und Radeon R9 Fury X verhalten sich in Multi-GPU-Systemen nicht gravierend anders als einzeln. Das SLI-System skaliert im Testparcours minimal besser, groß ist der Unterschied aber nicht. Die Leistungssprünge gegenüber einer Grafikkarte sind meistens groß und auch sinnvoll, 3.840 × 2.160 wird in vielen Fällen gut bei maximalen Details spielbar. In manchen wird die zweite Grafikkarte hingegen gar nicht genutzt, oder die Grafik ist stark fehlerbehaftet.

Überall zugegen sind die Mikroruckler. Ihre Ausprägung variiert von Spiel zu Spiel, spielen mit einer Grafikkarte – mit dann reduzierten Details – fühlt sich aber fast immer besser an. Sehr gut ist das Erlebnis mit einem Multi-GPU-System auch im Jahr 2015 noch nicht. Solange AMD und Nvidia an AFR festhalten, wird sich daran auch nichts mehr ändern. Besserung verspricht allerdings DirectX 12.

Das Spielen auf gleich drei Ultra-HD-Monitoren ist derzeit nicht mehr als ein Experiment. Auch mit zwei High-End-Grafikkarten ist die Geschwindigkeit gering, die Detailstufen müssen immer individuell eingestellt werden. Und auch dann reicht die Geschwindigkeit nicht immer aus. Auf der Radeon R9 Fury X sind dann in der Tat die 4 GB HBM-Speicher zu knapp bemessen und limitieren auch bei niedrigen Texturdetails des Öfteren, so dass die FPS überproportional fallen. Und auch abseits der Geschwindigkeit gibt es große Baustellen: Manche Spiele unterstützen die Auflösung gar nicht, andere stürzen bei jeder Optionsänderung unvermittelt ab, in anderen kann die Auflösung per Manipulation der Konfigurationsdatei erzwungen werden, andere benötigen dort die manuelle Änderung des Sichtfeldes.

Funktioniert die Auflösung einwandfrei, ist die Wirkung je nach Spiel kaum vorhanden bis hin zu absolut bombastisch. Rennspiele sowie First-Person-Shooter und Actionspiele sind prädestiniert für den Betrieb mit drei Monitoren, Strategiespiele dagegen nicht. Der Griff zu drei Full-HD-Bildschirmen bleibt in diesen Titeln aktuell aber die eindeutig bessere Alternative.

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