Re Grip: HTC verschiebt Fitness-Wearable auf später im Jahr
HTC kann es sich derzeit nicht leisten, unausgereifte Produkte auf den Markt zu bringen. Dies hat den Hersteller dazu veranlasst, das im Frühjahr auf dem Mobile World Congress vorgestellte Fitness-Wearable Grip in seiner gezeigten Form nicht auf den Markt zu bringen. Stattdessen soll es verändert „später im Jahr“ kommen.
Das mit dem US-amerikanischen Sportartikelhersteller Under Armour entwickelte Armband Grip hatte HTC ursprünglich im Rahmen der Ankündigung des Smartphones One M9 und der VR-Brille Vive vorgestellt. Angedacht war damals eine Markteinführung im Laufe des Frühjahrs. Nachdem mittlerweile die erste Jahreshälfte abgelaufen ist, wollte die US-Seite Engadget von HTC wissen, wie es um das Fitness-Wearable steht.
Daraufhin ließ ein Unternehmenssprecher verkünden, dass man das Grip erst später dieses Jahr zusammen mit einem neuen Sortiment an Fitness- und Gesundheitsprodukten auf den Markt bringen werde. Ausschlaggebend dafür sei umfangreiches Testen und Feedback von vom Unternehmen ausgewählten Nutzern gewesen. Das Grip soll nun an die weiteren Produkte des geplanten Sortiments angepasst werden. Das Grip ist somit nicht aufgegeben worden, es wird lediglich in veränderter Form und später auf den Markt kommen.
HTC setzt damit zwar ein Produkt vorerst aus, kündigt indirekt aber auch weitere Produkte für die Bereiche Fitness und Gesundheit an. Das Grip hätte zur sogenannten „Re-Serie“ gezählt, unter der HTC seit Herbst des letzten Jahres auch die wasserdichte Periskop-Kamera Re Camera vertreibt.
Unter dem Re-Label läuft bei HTC aber auch die zusammen mit Valve entwickelte VR-Brille Vive. Die Re Vive soll noch dieses Jahr zu Weihnachten auch Endverbrauchern angeboten werden, nachdem bisher ausschließlich Entwickler die Developer Edition anfragen konnten. Auf der Kölner Gamescom, die vom 6. bis 9. August für jedermann geöffnet hat, kann die VR-Brille ausprobiert werden.
Geschäftsjahr mit Negativrekord
HTC hatte Anfang Juli die Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Der Umsatz ist für die letzten drei Monate auf umgerechnet unter eine Milliarde Euro gerutscht, statt eines ursprünglich prognostizierten Gewinns ist es zu einem Verlust von umgerechnet 235 Millionen Euro gekommen. Der Börsenkurs von HTC ist seit 2012 auf Talfahrt, konnte sich von Zeit zu Zeit aber immer wieder ein wenig erholen. Mittlerweile steht der Kurs aber auf einem Zehn-Jahres-Tief. Noch einmal deutlich bergab ging es ausgerechnet nach der Vorstellung und dem Verkaufsstart des One M9.