Samsung Display: Spiegel-OLED soll noch dieses Jahr in Produktion gehen
Das vor rund einem Monat von Samsung vorgestellte Spiegel-OLED soll noch dieses Jahr in die Massenproduktion gehen und bei einer asiatischen Juwelierkette zum Einsatz kommen. Dort soll es als Nachfolger des bereits jetzt in den Läden der Kette installierten Magic Mirror die virtuelle Anprobe von Schmuck ermöglichen.
Wie Business Korea auf Basis von Quellen aus der Industrie und auch Digital Times Korea berichten, sollen die für das Spiegel-Display benötigten 55-Zoll-OLED-Panels in Samsungs 2012 fertiggestellter A2-Produktionsstätte im Tangjeong Industrial Complex in Korea vom Band laufen. Samsung fertigt in Tangjeong auch AMOLED-Displays für mobile Geräte und verfügt über den laut eigener Angabe weltweit größten Reinraum für die Displayproduktion. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 7.000 Arbeiter vor Ort.
Samsung hatte das Spiegel-OLED zusammen mit einem transparenten OLED Anfang Juni auf der Retail Asia Expo in Hong Kong angekündigt, sich jedoch nicht zum Zeitraum der möglichen Markteinführung geäußert. Diese ist mit dem Start der Massenproduktion in diesem Jahr auch weiterhin nicht für dieses Jahr garantiert.
Einen Abnehmer für einen der beiden Panel-Typen hat Samsung allerdings bereits. Die mit über 200 Filialen in Hong Kong, Macau, Taiwan und Festlandchina agierende Juwelierkette Chow Sang Sang Group will mit dem Spiegel-Display den derzeitigen Magic Mirror der ersten Generation ablösen. Dieser filmt Kunden, die vor einem herkömmlichen Bildschirm stehen, und gibt ein aufgenommenes Spiegelbild aus, das für die Anprobe um virtuellen Schmuck und Verzierungen ergänzt wird.
Beim Magic Mirror 2.0 würde die Wiedergabe des aufgenommenen Livebildes entfallen, weil bereits das Display selbst wie ein echter Spiegel funktioniert. Über Intels RealSense-Kameras müsste lediglich noch der virtuelle Schmuck hinzugefügt werden. Nach dem ersten Magic Mirror übernimmt die Marketing- und Werbeagentur Mirum auch für die zweite Generation die Integration in den Massenmarkt. Das primäre Ziel sind zunächst Juweliere und Bekleidungsboutiquen.
Samsung ist nicht der erste Anbieter von Spiegel-Bildschirmen, auch Rivale LG hatte beispielsweise auf der CES 2014 Prototypen solcher und zudem auch transparenter Bildschirme gezeigt. Samsungs OLED-Varianten sollen mit 75 Prozent aber eine 50 Prozent höhere Reflexion und mit 100.000:1 statt 4.000:1 einen deutlich höheren Kontrast als die Modelle der Konkurrenz bieten. Auch die Reaktionszeit des Panels soll mit einer gegenüber acht Millisekunden kürzer ausfallen. Samsung setzt sowohl für das spiegelnde als auch für das transparente Display auf Panels mit 1.920 × 1.080 Pixeln.