Sony Xperia M4 Aqua im Test: Wasserdicht mit Charme und Schwäche der Z-Serie
Vorwort
Mit dem Xperia M4 Aqua präsentierte Sony auf dem Mobile World Congress in Barcelona seine neue Mittelklasse und den Nachfolger des M2 (Aqua), der die Lücke zu den Topmodellen der Xperia-Z-Reihe schließen soll. Gelingen soll dies unter anderem durch die gleiche Designlinie und ein wasserdichtes Gehäuse. Sony platziert das Smartphone als Bindeglied, bei dem trotz vieler Ähnlichkeiten auch einige Unterschiede zutage treten.
Spezifikationen
Anhand der Spezifikationen wird die Platzierung des M4 Aqua als neue Mittelklasse in Sonys Sortiment deutlich. Der Snapdragon 615 ist aktueller und flotter als der Snapdragon 400 im M2 Aqua, auch die Auflösung und das Display wachsen. Zusätzlichen haben die Haupt- und die Frontkamera eine Überarbeitung erhalten. Im Vergleich zu den Topmodellen der Xperia-Z-Reihe fällt das Smartphone hingegen in beinahe jeder Disziplin ab. Mögliche Konkurrenten sind beispielsweise das Honor 6 und das Huawei P8 Lite. Nicht verkauft wird hierzulande das M4 Aqua mit 16 Gigabyte internem Speicher und Dual-SIM, etwa in Frankreich ist dieses Modell hingegen im Angebot.
Sony Xperia M4 Aqua |
Sony Xperia Z3 |
Sony Xperia Z4/Z3+ |
Sony Xperia M2 (Aqua) |
Honor 6 |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 5.0 | Android 4.4 | Android 5.0 | Android 4.4 | |
Display: | 5,00 Zoll, 720 × 1.280 294 ppi IPS |
5,20 Zoll, 1.080 × 1.920 424 ppi IPS |
4,80 Zoll, 540 × 960 229 ppi TFT |
5,00 Zoll, 1.080 × 1.920 441 ppi IPS, Gorilla Glass 3 |
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Bedienung: | Touch, Status-LED | ||||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 615 4 × Cortex-A53, 1,70 GHz 4 × Cortex-A53, 1,00 GHz 28 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,50 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 810 4 × Cortex-A57, 2,00 GHz 4 × Cortex-A53, 1,55 GHz 20 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 400 4 × Cortex-A7, 1,20 GHz 28 nm, 32-Bit |
HiSilicon Kirin 920 4 × Cortex-A15, 1,70 GHz 4 × Cortex-A7, 1,30 GHz 28 nm, 32-Bit |
GPU: | Adreno 405 | Adreno 330 578 MHz |
Adreno 430 600 MHz |
Adreno 305 450 MHz |
Mali-T628 MP4 600 MHz |
RAM: | 2.048 MB LPDDR3 |
3.072 MB LPDDR3 |
3.072 MB LPDDR4 |
1.024 MB LPDDR2 |
3.072 MB LPDDR3 |
Speicher: | 8 GB (erweiterbar) | 16 GB (erweiterbar) | 32 GB (erweiterbar) | 8 GB (erweiterbar) | 16 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 13,0 MP, 1080p LED, f/2,00, AF |
20,7 MP, 2160p LED, f/2,00, AF |
8,0 MP, 1080p LED, AF |
13,0 MP, 1080p Dual-LED, AF |
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2. Kamera: | Nein | ||||
3. Kamera: | Nein | ||||
4. Kamera: | Nein | ||||
5. Kamera: | Nein | ||||
1. Frontkamera: | 5,0 MP, 1080p AF |
2,1 MP, 1080p AF |
5,1 MP, 1080p AF |
2,0 MP, 1080p AF |
5,0 MP, 1080p AF |
2. Frontkamera: | Nein | ||||
GSM: | GPRS + EDGE | ||||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
DC-HSPA ↓42,2 ↑11,52 Mbit/s |
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LTE: | Ja ↓150 ↑50 Mbit/s |
Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
Advanced ↓300 ↑50 Mbit/s |
Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
Ja ↓300 ↑50 Mbit/s |
5G: | Nein | ||||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n | |
Bluetooth: | 4.1 | 4.0 LE | 4.1 | 4.0 | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS | ||||
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0, NFC | Micro-USB 2.0, MHL, NFC | Micro-USB 2.0, NFC | Micro-USB 2.0 | |
SIM-Karte: | Nano-SIM | Micro-SIM | |||
Akku: | 2.400 mAh fest verbaut |
3.100 mAh fest verbaut |
2.900 mAh fest verbaut |
2.330 mAh fest verbaut |
3.100 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 72,6 × 145,5 × 7,30 mm | 72,4 × 146,5 × 7,30 mm | 72,0 × 146,0 × 6,90 mm | 71,0 × 140,0 × 8,60 mm | 69,7 × 139,6 × 7,50 mm |
Schutzart: | IP68 | – | |||
Gewicht: | 140 g | 152 g | 144 g | 148 g | 130 g |
Preis: | ab 97 € | 649 € | 699 € | 249 € | 299 € |
Design & Verarbeitung
Die Optik des Xperia M4 Aqua folgt Sonys OmniBalance genanntem Design und ist an die High-End-Smartphones aus der Z-Reihe angelehnt. Vor allem dem Xperia Z3 sieht das Aqua sehr ähnlich, da auch die Maße der beiden Modelle beinahe identisch sind. Merkliche Unterschiede fallen erst bei genauer Betrachtung auf und sind in erster Linie bei der Materialwahl zu finden. Während die Xperia-Z-Smartphones auf beiden Seiten auf Glas setzen, besteht die Rückseite des M4 Aqua aus Kunststoff. Der Rahmen besteht ebenfalls aus Kunststoff und nicht aus Aluminium wie beispielsweise beim Z3.
Trotz der veränderten Materialwahl gelingt es dem Hersteller, dem Xperia M4 Aqua einen hochwertigen Eindruck zu verleihen. Im Vergleich zu den genannten Oberklasse-Smartphones aus den eigenen Reihen fallen die Abweichungen erst beim direkten Vergleich auf, die Glasrückseiten wirken wertiger. Die Verarbeitung des Smartphones ist gut, wenn auch nicht ganz fehlerfrei. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und minimal, auch die Übergänge sind tadellos. Weniger überzeugen die Knöpfe und die Rückseite. Die seitlich angebrachten Tasten wirken bei der Bedienung etwas klapprig und knarzen leicht. Die Rückseite gibt bei wenig Kraftaufwand etwas nach, sitzt aber fest an ihrem Platz.
Ein Öffnen des Gehäuses ist nicht möglich, der Akku ist somit fest verbaut. Das Chassis wirkt abseits der genannten Defizite solide und wie aus einem Guss. Der Namenszusatz Aqua steht für die Wasserdichte nach IP65/68 – ein weiteres Feature, das das Modell mit den großen Brüdern gemein hat. Dadurch übersteht das Smartphone kurzweiliges Abtauchen unter Wasser bis zu einer Länge von 30 Minuten respektive 1,5 Meter Tiefe.
Während der Micro-USB-Port im Vergleich zu früheren wasserdichten Smartphones von Sony offen liegt, werden Speicher- und SIM-Karte nach wie vor unter Schutzkappen untergebracht. Diese sitzen fest und schließen bündig mit dem Gehäuse ab. Anders als die meisten Xperia-Z-Smartphones, verzichtet der Hersteller bei dem M4 auf einen Anschluss für eine Docking-Station. Dies dürfte an dem offen liegenden Micro-USB-Port liegen, auch das aktuelle Flaggschiff Z3+ kommt ohne Docking-Anschluss aus.
Sony schafft es größtenteils, das hochwertige Erscheinungsbild seiner Oberklasse in günstigere Regionen zu drücken, ohne Abstriche gelingt dies allerdings nicht. Die Kürzungen bei der Materialwahl erscheinen auf den ersten Blick gering, sind aber trotzdem auffällig. Die Verarbeitungsmängel im Detail fallen im Vergleich zu den großen Brüdern ebenfalls ab.
Display
Das Display des M4 Aqua misst 5 Zoll, die Auflösung liegt bei 720 × 1.280 Bildpunkten. Das M2 Aqua bot noch 4,8 Zoll mit 540 × 960 Pixeln. Durch die HD-Auflösung bietet die Anzeige des neuen Anwärters eine Pixeldichte von 294 ppi. Dadurch erscheinen Texte und Multimedia-Inhalte ausreichend scharf, die Klarheit eines Bildschirms mit Full HD oder gar QHD wird aber nicht erreicht. Bei einem unverbindlichen Verkaufspreis von 279 Euro ist dies noch vertretbar.
Überzeugender als die Schärfe ist die Helligkeit: Mit 552 cd/m² ist das Display hell und klar und lässt sich auch bei einfallendem Sonnenlicht noch ablesen. Der Kontrast fällt mit 1.054:1 hingegen durchschnittlich aus. Die Farbtemperatur ist natürlich, bei einem Wert von rund 6.800 Kelvin mit einer leichten Tendenz zu einem kühlen BIld. Die Farben wirken klar, insgesamt aber etwas blass. Auf einem zum Vergleich herangezogenen Xperia Z2 erscheinen Icons und Bilder kräftiger und lebendiger. Die Blickwinkel sind stabil, erst bei starker Neigung verändern sich die Farben merklich.
In Summe kann das Display für die Preisklasse des M4 Aqua als gut bezeichnet werden, vor allem die Helligkeit überzeugt und die Schärfe geht in Ordnung. Gleiches gilt für die Farbdarstellung und den durchschnittlichen Kontrast. Diese sind nicht schlecht, verwehren dem Smartphone aber ein besseres Ergebnis.