Sony Xperia Z4 Tablet im Test: Flach, schnell und wasserdicht mit Ausdauer
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Qualcomms Snapdragon 810 ist eines der schnellsten Mobil-SoCs auf dem Markt und bietet mit seinen acht nach ARMs big.LITTLE-Prinzip angeordneten Kernen genug Rechenleistung für jede aktuell verfügbare App. Vier der Kerne sind dabei schnelle Cortex-A57 mit einem Takt von bis zu 2,0 GHz, die vier restlichen Kerne sind sparsame Cortex-A53-Einheiten mit bis 1,5 GHz.
Die Aufteilung in A57 und A53 dient der Akkuschonung: Bei wenig Rechenlast nutzt das Tablet die sparsameren Kerne – und auch da nur die jeweils sinnvolle Anzahl. Fordert eine Anwendung jedoch mehr Leistung, greifen die schnellen, aber energiehungrigen A57-Kerne ein. Es ist zudem möglich, dass alle Kerne gleichzeitig an einer Aufgabe rechnen; ein Feature, das bislang allerdings nur selten genutzt wird.
Einen sonderlich guten Ruf hat der Snapdragon 810 bislang nicht – weniger, weil es ihm an Leistung fehlen würde, sondern eher aufgrund seiner großen Wärmeentwicklung. Smartphones wie das LG Flex 2 von LG beispielsweise drosseln den Prozessortakt schon nach kurzer Zeit so drastisch, dass sich Benchmark-Ergebnisse mit einem warmgelaufenen Smartphone massiv verringern – bei Spielen zeigt sich die Drossel dann durch Ruckeln, während die ersten Spielminuten noch flüssig liefen. Auch das Z4 Tablet wird unter Last sehr heiß, etwa in Höhe des Sony-Schriftzuges nimmt die Wärmeentwicklung schnell unangenehme Züge an. Glücklicherweise liegt das SoC an einer Stelle, die nur selten mit den Fingern umgriffen wird.
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- CF-Bench
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane 2.0
- Browsermark 2.1
Allerdings hat Sony die Wärmeentwicklung grundsätzlich im Griff, die Abwärme gelangt effektiver nach außen, als bei den kleineren Smartphones, und der Prozessor drosselt seine Geschwindigkeit seltener. Zwischen einem kalten und einem aufgewärmten Tablet wurde ein Leistungsunterschied von maximal 10 Prozent gemessen. Und auch Spiele ruckeln mit dem Tablet selbst nach langer Spieldauer und im sommerlich erwärmten Büro nicht.
Die Benchmark-Ergebnisse bestätigen die Beobachtungen. Im 3DMark-Test Ice Storm Unlimited erreicht das Z4 Tablet mit 24.318 Punkten einen sehr guten Wert und muss sich nur wenigen Konkurrenten geschlagen geben. Die reine Prozessorleistung stimmt ebenfalls, wie der Geekbench beweist: 4.028 Punkte im Multi-Core- und 1.323 Punkte im Single-Core-Test sind sehr gute Werte für ein ARM-Tablet.
Betriebssystem
Sony setzt beim Xperia Z4 Tablet auf Android 5.0.2 Lollipop. Die Verteilung des Updates auf Android 5.1 soll noch im Juli für alle Generationen des Tablet Z erfolgen – allerdings gestaffelt und nicht für alle auf einen Schlag. Eine Aktualisierung auf Android M wurde zwar noch nicht offiziell angekündigt, in der Vergangenheit sorgte Sony allerdings häufig für Updates auf aktuelle Android-Versionen.
Durch die hauseigene Android-Oberfläche erschwert sich Sony zwar das Aktualisieren ein wenig, bietet seinen Käufern aber eine nach wie vor an Googles Material Design anlehnende Optik und Menüführung. Prominent platziert findet sich ein „What's-new“-Widget mit Werbung für multimediale Neuerscheinungen. Dahinter verbergen sich Spotify-Streams und Filme, die über Sonys Onlineshop bezogen werden können.
Praktischer ist da schon die Kamera-App, mit der sich auf einen Blick die wichtigsten Kameraprogramme auswählen lassen. Ein weiteres nettes Extra ist die vorinstallierte Navigationssoftware von Garmin in einer Xperia-Edition. Schließlich lässt auch Sony den aktuellen Fitnesstrend nicht an sich vorübergehen und installiert mit Lifelog eine entsprechende Anwendung vor.
Wie gewohnt bietet das Gerät auch Zugriff auf das PlayStation Network und ermöglicht die Kopplung von Sonys Konsolen-Gamepads mit dem Tablet. Zudem lässt sich das Tablet kabellos mit der PlayStation 4 verbinden, um so die Konsole zu bedienen oder Texteingaben vorzunehmen. Auch PSN-Inhalte lassen sich nach einer Anmeldung beim PlayStation Network auf dem Z4 nutzen.
Optisch ist Sonys UI gut gelungen. Vorteilhaft: Es ist immer ausreichend Leistung vorhanden, sodass das Blättern zwischen den einzelnen Bildschirmen und das Scrollen in Texten geschmeidig von der Hand gehen.