Star Citizen: Cloud Imperium stellt sich Vorwürfen der Fans

Max Doll
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Star Citizen: Cloud Imperium stellt sich Vorwürfen der Fans
Bild: Roberts Space Industries

Spätestens seit der Verzögerung der nächsten Modul-Auskopplung Star Marine wird den Entwicklern der mit mehr als 85 Millionen US-Dollar schwarmfinanzierten Weltraumsimlation Star Citizen unter anderem vorgeworfen, sich übernommen zu haben. Eine umfangreiche Erwiderung der Entwickler soll die Wogen glätten.

Nachdem sich zuletzt auch Entwickler von außen kritisch über die Erfolgschancen des Projektes geäußert haben, drohte sich ein Negativ-Trend in den Diskussionen zu verstärken. Dem soll eine umfangreiche Reaktion entgegenwirken: Über vier aufgrund der Zeichenbeschränkung aneinandergereihte Beiträge geht Community Manager Ben Lesnick auf die Ängste und Befürchtungen der Nutzer ein.

Zunächst hält Lesnick fest, dass Star Marine nicht auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Die Aussage „delayed indefinetly“ sei in der Branche zwar ein Synonym für die Einstellung des Projekts, aber, außer durch klickheischende Nachrichtenseiten, so nicht kommuniziert worden. Es handle sich definitiv um eine Verzögerung um unbestimmte Zeit, nicht um eine Einstellung des Moduls.

Star Marine is the blood and sinew of the game, the connective tissue that plugs planetside into boarding into space combat and so on.

Ben Lesnick

Vielmehr gebe es keinen neuen Erscheinungstermin, wobei es sich Lesnick zufolge nicht um „Monate, Jahre oder Jahrzehnte“, sondern nur um „Wochen“ handeln werde. Ein neuer Termin werde bekanntgegeben, sobald klar sei, dass das Beheben der aktuellen Probleme keine neuen Probleme – und damit eine erneute Verschiebung – nach sich ziehe. Zudem weist Lesnick Vorwürfe zurück, Star Marine werde „Call of Duty im Weltraum“. Abseits vom Genre gebe es keine Gemeinsamkeiten. Lesnick nennt das Modul vielmehr ein zentrales Bindeglied zu anderen Teilen von Star Citizen, das von Anfang an geplant gewesen sei.

I do not know how folks are remembering Arena Commander as some sort of polished experience. When we shipped it, it had a single ship, physics that didn’t work and multiplayer that didn’t multiplay.

Ben Lesnick

Außerdem wehrt sich Lesnick gegen den Vorwurf, das Studio würde zu viel Zeit mit dem Polieren von Features verbringen. Man widme sich „Blockern“, die gesamte Module unspielbar machen. Für den finalen Zustand von Star Citizen seien diese Auskopplungen aber nicht repräsentativ. Zudem verweist der Entwickler auf den Unterschied zwischen „polish“ und einem „polish pass“. Befürchtungen, dass sich Star Citizen stetig weiter aufblähe und daher nie fertiggestellt werde, tritt Lesnick ebenfalls entgegen. Bereits seit geraumer Zeit würden keine neuen Elemente mehr integriert. Um „Feature Creep“, das langsame Aufblähen eines Konzeptes, zu vermeiden, seien zudem keine weiteren Stretch-Goals mehr geplant, obwohl es sich dabei um einen effizienten Weg handle, Einnahmen zu generieren. Prinzipiell entspreche Star Citizen weiter dem, was zu Beginn der Crowdfunding-Phase versprochen wurde: Ein „persistentes Universum im Privateer-Stil, Squadron 42 Einzelspieler-Modus, First-Person-Entervorgängen und so weiter“.

The thing to remember is that we work with limited development resources. That’s not to say we don’t have enough people or we need more money or we need to do so-and-so.

Ben Lesnick

Gleich mehrfach wehrt sich Lesnick gegen den Vorwurf, Cloud Imperium habe zu viel versprochen und verkaufe Luftschlösser, etwa durch „Concept Sales“ mit bislang nicht realisierten Schiffen. Die Regelmäßigkeit der Verkäufe zeuge von einem guten Designprozess mir regelmäßigen Resultaten, schreibt Lesnick hierzu, wobei gerade nicht stetige Varianten einfach zu erstellender Modelle angeboten würden. Nicht alle Typen, so die Argumentation, könnten aufgrund verschiedener Limitierungen im Bereich der Projektplanung sofort implementiert werden. Der Community Manager versichert jedoch, dass jedes verkaufte Schiff umgesetzt wird und zwar nicht sofort, aber spätestens zum offiziellen Start von Star Citizen zur Verfügung stehe.

Priorisiert sind derzeit die Arbeiten an Schiffen für den Einzelspieler-Part Squadron 42, anschließend solche für Arena Commander 1.0. Größere Modelle seien erst dann relevant, wenn Version 2.0 des Moduls veröffentlicht werde und Schiffe mit mehr als zwei Piloten getestet werden könnten – man integriere die Flieger wie auch im Falle von Transport- oder Forschungsschiffen erst dann, wenn sie sich auch einsetzen ließen.

The drama folks are imagining doesn’t exist. Like most people, we’re more like a family than a TV soap opera.

Ben Lesnick

Grund zur Sorge aufgrund zurückgehender Einnahmen gebe es, anders als bei Spielern, nicht, schreibt Lesnick, da die Summe des eingehendes Geldes mit der Fähigkeit, frische Inhalte zu liefern, verbunden sei. Die in diesem Zusammenhang eigentlich relevante Frage, ob die Finanzierung der Entwicklung durch mittlerweile hunderte Mitarbeiter bereits gesichert ist, umgeht Lesnick damit. Auch die jüngsten Abgänge von Personal in Leitungspositionen, welche die Gerüchte um den Zustand Star Citizen befeuert hatten, tut er als etwas normales „in so ziemlich jedem Industriezweig“ ab. Einfluss auf die Entwicklung des Spiels hätten die Abgänge nicht.