Steam Summer Sale: 66 Prozent Rabatt im Schnitt und weniger Hamsterkäufe
Der alljährliche „Summer Sale“ auf Steam wollte Spieler auch dieses Jahr mit hunderten preisreduzierten Titeln zu Spontankäufen animieren. Wie eine Analyse zumindest andeutet, kurbelt die Rabattschlacht nicht in jedem Fall die Verkäufe an.
Die Plattform Steam Spy, die ähnlich einem Projekt von Ars Technica aus dem Jahr 2014 anhand der automatisierten Abfrage von Steam-Nutzerprofilen Daten erhebt, zieht interessante Schlüsse aus der jüngst beendeten Verkaufsaktion. Demnach lag der durchschnittliche Rabatt aller Angebote bei 66,63 Prozent. Wie die Analyse zeigt, hat die Höhe des Nachlasses selbst aber keinen direkten Einfluss auf die Verkaufszahlen, die zwischen Werten von 75 und 25 Prozent in etwa vergleichbare Resultate erzielen konnten.
Hierbei wurden allerdings nur Spiele mit mindestens 5.000 verkauften Kopien und damit lediglich rund 1.050 von 4.390 rabattierten Produkten berücksichtigt. Dabei haben die übrigen 3.340 Titel oder 76 Prozent aller heruntergesetzten Spiele insgesamt weniger als neun Millionen US-Dollar Umsatz erzielt. Den Löwenanteil sowohl der Verkäufe als auch der Umsätze haben mit 160 Millionen US-Dollar die absatzstärksten 24 Prozent der Spiele eingestrichen.
Keinen Erfolg hatten jedoch GTA V und Alone in the Dark: Illumination, die beide mit fragwürdigen Methoden den regulären Preis angehoben und im Sale auf das Normalniveau gesenkt haben. GTA V wurde etwa mit einem Mikrotransaktionspaket für GTA Online verbunden, einzeln jedoch nicht mit Nachlass angeboten. Die Schlussfolgerung von Steam Spy: Aufmerksame Nutzer sind diesen Tricks nicht auf den Leim gegangen und haben zu anderen Titeln gegriffen.
Ebenfalls zu beobachten war, dass der Summer Sale für sich genommen bereits Verkäufe ankurbelt: Entwickler können allein durch die Teilnahme an diesem Event mehr Exemplare ihrer Produkte absetzen als bei einzelnen, stärker rabattierten Sales vor der Aktion oder direkt im Anschluss an den Sale. Zudem deuten die erhobenen Daten darauf hin, dass Nutzer die erworbenen Titel tatsächlich spielen und nicht nur auf Schnäppchenjagd ihrer Bibliothek einverleiben.
Wie Steam Spy selbst festhält, sind die Daten aufgrund ihrer Erhebungsmethode nicht zwingend eine vollständig korrekte Abbildung der Wirklichkeit. Insbesondere erfasst die Seite durch die Auswertung einer Anzahl zufälliger Nutzerprofile lediglich den Besitz von Spielen, die Art des Erwerbs kann nicht berücksichtigt werden. Wie Gamasutra aus Entwicklerkreisen erfahren konnte, decken sich die Werte jedoch meist mit den intern erhobenen Daten der Studios.