Toshiba: Konzernchef tritt wegen Bilanzskandal zurück
Toshiba hat jahrelang seine Bilanzen geschönt. Nachdem eine externe Prüfung ergeben hatte, dass auch Konzernchef Hisao Tanaka von dem Vorgang wusste, musste dieser jetzt gemeinsam mit zwei weiteren Top-Managern zurücktreten.
Bereits im April hatte die Prüfung ergeben, dass Toshiba über Jahre einen zu hohen Gewinn ausgewiesen hat. Aus diesem Grund muss der Konzern seine Zahlen für den Zeitraum von April 2008 bis März 2014 um insgesamt 1,13 Milliarden Euro nach unten korrigieren.
In ihrer Untersuchung kam eine eigens eingesetzte unabhängige Kommission unter der Leitung eines ehemaligen Staatsanwaltes zu dem Schluss, dass die Fälschung der Zahlen systematisch erfolgte und von der Konzernführung veranlasst wurde. Deutlich machen dies auch die weiteren Rücktritte: Mit Tanakas Vorgänger und Vizeverwaltungsratschef Norio Sasaki sowie Berater Atsutoshi Nishida sind zwei weitere Spitzenkräfte von Toshiba in den Skandal verwickelt.
Auch wenn der Konzern jetzt wieder negative Schlagzeilen macht: Für Toshiba ist Tanakas Abtritt wahrscheinlich eine Erleichterung, schließlich wird dadurch die Möglichkeit für einen Neuanfang geschaffen. Man werde jetzt alles dafür tun, um das Vertrauen der Anleger und Investoren zurück zu gewinnen, heißt es in einer Pressemitteilung. Allein aus Imagegründen ist der Skandal für den Mischkonzern ein Desaster: Seit Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Aktie fast ein Viertel an Wert verloren.