VDSL Vectoring: NetCologne schaltet erste Kabelverzweiger für 100 Mbit/s frei
Der Telekommunikationsanbieter NetCologne hat die ersten 1.200 Kabelverzweiger für VDSL2-Vectoring freigeschaltet, das gegenüber VDSL2 eine Verdoppelung der Downloadraten auf bis zu 100 Mbit/s erlaubt. Gleichzeitig können die Upload-Raten von maximal 10 auf bis zu 40 Mbit/s gesteigert werden.
Das neue Angebot betrifft zunächst rund 200.000 Haushalte in Leverkusen, Pulheim, Wesseling, Elsdorf, Kerpen, Bergheim, Bedburg, Bergisch Gladbach, Niederkassel, Burscheid, Windeck, Eitorf und Betzdorf sowie den Kölner Stadtteilen Weiden, Lövenich, Rondorf, Hochkirchen und Godorf.
Bis Mitte 2016 sollen darüber hinaus die Ausbauarbeiten in Dormagen, Hürth, Frechen, Erftstadt, Bornheim, Brühl und Alfter abgeschlossen sein, die weiteren 200.000 Haushalten Zugang zu Vectoring-Anschlüssen ermöglichen. Zusätzlich zur Anbindung der Kabelverzweiger per Glasfaserkabel wird dazu in den Technikkästen am Straßenrand ein Prozessor installiert, der die Störsignale zwischen den in die Haushalte führenden Kupferkabeln in Echtzeit korrigiert und dadurch eine Steigerung der Übertragungsraten ermöglicht.
Eine Nebenwirkung des Vectorings ist jedoch, dass jeweils nur ein Anbieter einen Kabelverzweiger nutzen kann und die Konkurrenten dann auf Vorleistungsprodukte angewiesen sind. Dies hat insbesondere im Zusammenhang mit den Vectoring-Plänen der Deutschen Telekom zu Kritik von Seiten der Konkurrenz und der Länder geführt. Diese fürchten eine Zementierung der Vormachtstellung der Telekom und negative Auswirkungen für den flächendeckenden Glasfaserausbau, wenn Gelder in den Ausbau von Kupferkabel-basierten Anschlüssen fließen.
NetCologne sieht Vectoring – ähnlich wie die Deutsche Telekom – jedoch als legitimen Zwischenschritt zum perspektivisch unumgänglichen Glasfaserausbau bis in die Haushalte (FTTH), um möglichst schnell möglichst vielen Kunden Transferraten von bis zu 100 Mbit/s bieten zu können. Die Anbindung der Kabelverzweiger an die Glasfasernetze sei ein erster Schritt dahin, um auch die letzte Meile von Kupfer- auf Glasfaserkabel umzustellen, wie NetCologne-Geschäftsführer Jost Hermanns betont.