Windows 10: Unterschiede der Desktop-Versionen im Überblick

Update Parwez Farsan
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Windows 10: Unterschiede der Desktop-Versionen im Überblick

Microsoft hat neben den auf der IFA Preview enthüllten Details zu Windows 10 erstmals einen Funktionsvergleich der vier verschiedenen Desktop-Versionen des Betriebssystem für Privatanwender, Unternehmen und den Bildungsbereich veröffentlicht.

Für Heimanwender sind in erster Linie Windows 10 Home und Windows 10 Pro von Interesse. Darüber hinaus bietet Microsoft mit Windows 10 Enterprise und Windows 10 Education aber auch noch zwei Versionen an, die die Bedürfnisse von Unternehmen und größeren Bildungseinrichtungen besser abdecken, insbesondere in den Bereichen Verwaltung und Sicherheit. Sie werden über das Volume Licensing Service Center (VLSC) bereits am 1. August zum Download bereit stehen.

Kernfunktionen
Funktion Home Pro Enterprise Education
Bekannt und verbessert
Anpassbares Startmenü
Windows Defender & Windows Firewall
Schneller Start mit Hiberboot und InstantGo¹
TPM-Unterstützung²
Battery Saver
Windows Update
Cortana5
Natürlich reden oder tippen
Persönliche und proaktive Vorschläge
Erinnerungen
Suche im Web, auf dem Gerät oder in der Cloud
Berührungslose Aktivierung mit „Hey Cortana“
Windows Hello³
Native Erkennung von Fingerabdrücken
Native Erkennung von Gesicht und Iris
Sicherheit der Unternehmensklasse
Multi-Tasking
Virtuelle Desktops
Snap Assist (bis zu 4 Apps auf einem Bildschirm)
Snap Apps über Bildschirme auf verschiedenen Monitoren
Continuum4
Wechsel zwischen PC- und Talbet-Modus
Microsoft Edge
Leseansicht
Integrierte Unterstützung für digitale Notizen
Cortana-Integration5
1 InstantGo erfordert Hardwareunterstützung
2 Erfordert TPM 1.2 oder neuer
3 Windows Hello erfordert spezielle Hardware wie Fingerabdruck-Leser, beleuchtete IR-Sensoren oder biometrische Sensoren
4 Erfordert Touchscreen-Funktionen; App-Erfahrung kann variieren
5 Cortana ist nur auf bestimmten Märkten verfügbar. Erfahrung kann von Region zu Region und Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen; erfordert Microsoft Konto

Keine Unterschiede zwischen den vier Versionen gibt es in den Bereichen, die Microsoft als Kernfunktionen von Windows 10 betrachtet.

Dazu zählen beispielsweise die digitale Assistentin Cortana, die Biometrie-Funktion Windows Hello mit Finger-, Gesichts- und Iris-Erkennung, grundlegende Sicherheits-Funktionen, Multi-Tasking-Funktionen wie virtuelle Desktops, die Continuum-Funktion, die den nahtlosen Wechsel zwischen Desktop- und Tablet-Oberfläche erlaubt sowie der neue Browser Microsoft Edge.

Ein Blick auf die Business-Funktionen der vier Windows-10-Versionen offenbart dann aber größere Unterschiede. Insbesondere die Home-Version ist in diesem Bereich stark beschnitten, was der Alltagstauglichkeit aber keinen Abbruch tut, da die fehlenden Funktionen für durchschnittliche Privatanwender in aller Regel eher unwichtig sind.

Business-Funktionen
Funktion Home Pro Enterprise Education
Bisherige Grundlagen
Geräte-Verschlüsselung6
Beitreten zu einer Domain
Verwaltung von Gruppenrichtlinien
BitLocker²
Enterprise Mode Internet Explorer (EMIE)
Assigned Access 8.1
Remote Desktop
Direct Access
Windows To Go Creator
AppLocker
BrancheCache
Kontrolle des Startbildschirms mit Gruppenrichtlinien
Verwaltung und Verteilung
Side-Loading von Business Apps
Verwaltung von Mobilgeräten 8
Fähigkeit, einem Azure Active Directory mit Single Sign-on für Cloud-Apps beizutreten7
Business Store for Windows 108
Granular UX Control
Einfaches Upgrade von der Pro- zur Enterprise-Version
Einfaches Upgrade von der Home- zur Education-Version
Sicherheit
Microsoft Passport
Enterprise Data Protection8
Credential Guard9
Device Guard9
Windows as a Service
Windows Update
Windows Update for Business
Current Branch for Business
Long Term Servicing Branch
2 Erfordert TPM 1.2 oder neuer
6 Erfordert InstantGo oder Gerät das den „Device Encryption Requirements Test“ besteht
7 Eigenständige Lizenz für Azure Active Directory erforderlich
8 Erscheint später. Änderungen möglich.
9 Setzt UEFI 2.3.1 oder neuer voraus; Virtualisierungs-Erweiterungen wie Intel VT-x, AMD-V und SLAT müssen aktiviert sein; 64-Bit-Version von Windows; IOMMU wie Intel VT-d, AMD-Vi; TMP 2.0; BIOS Lockdown

Enthusiasten und Unternehmen finden einige der interessanteren Funktionen aus Windows 10 Enterprise dagegen auch in der Pro-Version von Windows 10. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit einer Domain beizutreten und Gruppenrichtlinien zu verwalten, hat die BitLocker-Funktion zur Laufwerksverschlüsselung an Bord, bietet Remote-Desktop-Unterstützung und soll zu einem späteren Zeitpunkt auch Sicherheitsfunktionen aus der Unternehmenswelt unterstützen. Außerdem unterstützt die Pro-Version auch Windows Update for Business, das umfangreichere Optionen zur Verteilung von Updates bietet.

Eine Funktion der Enterprise- und Education-Varianten, die auch bei Enthusiasten Anklang finden würde, in der Pro-Version aber fehlt, ist der Windows To Go Creator, der das Erstellen eines bootfähigen USB-Sticks mit Windows ermöglicht, der als Arbeitsumgebung für Unterwegs an einem anderen PC betrieben werden kann. Darüber hinaus bieten die Enterprise- und Education-Varianten vor allem zusätzliche Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen. Ausschließlich der Enterprise-Variante vorbehalten ist die optionale Langzeitunterstützung.

Beim kostenlosen Upgrade auf Windows 10, das Microsoft Privatkunden für Rechner mit gültiger Windows-7- oder 8.1-Lizenz innerhalb des ersten Jahres nach der Veröffentlichung am 29. Juli anbietet, erhalten Nutzer entweder Windows 10 Home oder Pro. Welche Version sie bekommen, hängt von der Ausgangslizenz ab. Letztlich läuft es aber darauf hinaus, dass jede Ausgangslizenz unterhalb einer Pro-Version Windows 10 Home erhält und alle anderen Windows 10 Pro. Dabei ist jedoch zu beachten, dass einzelne Funktionen wie zum Beispiel das Media Center von Windows 7 und 8.1 in Windows 10 nicht mehr vorhanden sind. Genauere Informationen zu den Funktionen und Anwendungen, die nach dem Upgrade auf Windows 10 fehlen, hat Microsoft Anfang Juni veröffentlicht.

Wer hinterher feststellt, dass er Windows 10 doch nicht mag, hat nach dem Upgrade 30 Tage Zeit, um es rückgängig zu machen.

Upgrade-Pfade auf Windows 10
Ursprungs-Version Windows-10-Version
Windows 7*
Windows 7 Starter Windows 10 Home
Windows 7 Home Basic
Windows 7 Home Premium
Windows 7 Professional Windows 10 Pro
Windows 7 Ultimate
Windows 8.1**
Windows 8.1*** Windows 10 Home
Windows 8.1 Pro Windows 10 Pro
Windows 8.1 Pro for Students
Windows Phone 8.1**** Windows 10 Mobile
*Neueste Version von Win 7 SP1 muss installiert sein.
**Neueste Version von Win 8.1 Update muss installiert sein.
***Gilt auch für länderspezifische Versionen und Windows 8.1 mit Bing.
****Verfügbarkeit ist abhängig vom Hersteller und Mobilfunkanbieter.
Update

Wie Microsoft auf Nachfrage bestätigt, wird auch beim Upgrade auf Windows 10 kein Wechsel von der 32- auf die 64-Bit-Version möglich sein. Wer beim alten System auf 32-Bit setzt, kann nur auf Windows 10 32-Bit aktualisieren. Da bei Windows 7 und Windows 8.1 nicht ohne Neuinstallation von 32-Bit auf 64-Bit gewechselt werden kann, kommen Anwender, die mit Windows 10 den Schritt auf 64-Bit gehen wollen, nicht um eine Neuinstallation des Basissystems beziehungsweise von Windows 10 herum.