Ashley-Madison-Hack: Mutterfirma droht Sammelklage in den USA
Im Skandal um das gehackte Seitensprungportal Ashley Madison ist noch kein Ende in Sicht. Nun muss sich der Mutterkonzern Avid Life Media einer Klage vor einem Gericht in Los Angeles stellen. Zudem liegt ein Antrag auf Zulassung einer Sammelklage vor, was dem Unternehmen weiteren Ärger einbringen könnte.
Im Juli war das kanadische Seitensprungportal AshleyMadison.com Opfer eines Hacker-Angriffs geworden, bei dem rund 37 Millionen Kundendaten erbeutet werden konnten. Die Angreifer kritisierten den Auftritt als unmoralisch und drohten mit der Veröffentlichung der Daten, sollte die Plattform nicht geschlossen werden. Zudem sollen Daten ehemaliger Kunden nicht komplett gelöscht worden sein. Knapp einen Monat später wurden die Daten als 10 Gigabyte große Torrent-Datei im Netz veröffentlicht.
Doch damit ist die Krise um das Portal noch nicht beendet, denn seit der Veröffentlichung der Daten melden einige Nutzer Erpressungsversuche. Auch andere Verbrechen könnten mit dem Hacker-Angriff in Verbindung stehen. Zudem prüft die Polizei, ob zwei Suizid-Fälle ebenfalls im Zusammenhang mit der Veröffentlichung stehen. Die Polizei in Toronto fahndet daher intensiv nach der Hacker-Gruppe, die sich The Impact Team nennt.
Aber auch die Betreiberfirma Avid Life Media gerät zunehmend in den Mittelpunkt und muss sich in Los Angeles nun einer Klage stellen. Der Kläger und Nutzer des Portals wirft dem Unternehmen fahrlässigen Umgang mit hoch sensiblen Daten vor, unter anderem weil die Daten auf den Servern nicht verschlüsselt waren.
Die Klage könnte zudem erweitert werden, denn dem Gericht liegt ein Antrag auf Zulassung einer Sammelklage vor. Wird die Sammelklage zugelassen, droht dem Unternehmen eine Verurteilung zu Strafschadensersatz in mehreren tausend Fällen, wobei theoretisch jeder Nutzer zur Klage berechtigt ist. In ähnlichen Fällen, in denen Seitenbetreiber Daten durch einen Hacker-Angriff verloren hatten, wurden bereits Sammelklagen zugelassen.