Endless Space 2: Erste Details zum 4X-Weltraum-Strategiespiel
Die französische Spieleschmiede Amplitude Studios nutzte die Gamescom 2015, um ComputerBase hinter verschlossenen Türen einen ersten Blick auf den Nachfolger zu Endless Space gewähren: Gezeigt wurde unter anderem das runderneuerte Kampfsystem, das dem 4X-Strategiespiel mehr Spieltiefe verleiht.
Ursprünglich 2011 von ehemaligen Ubisoft-Mitarbeitern gegründet, kann das in Paris ansässige Entwicklerstudio schon mehrere Strategietitel vorweisen: Die „Endless“-Reihe erstreckt sich in rundenbasierter Manier vom Weltraum- (Endless Space) hin zum Fantasy-Genre (Endless Legend) über zu komplett neuen Genre-Mischungen aus Tower Defense und Rollenspiel.
Das „schwerste Ziel“ ist es laut Aussage der Entwickler, einem Sandbox-Spiel eine unterhaltsame Erzählung zu verleihen: Mit Endless Space 2 unternimmt das Entwicklerstudio den gewagten Versuch, die Geschichten und Handlungsstränge der bisherigen „Endless“-Titel zusammenzuführen. Um jedem Spieler dabei genau so viel zusätzliche Informationen zur Geschichte, den Einheiten, Planeten oder bestimmten Systemen zugänglich zu machen, wie erwünscht, wird ein interaktives HUD jederzeit mittels Drücken der Leertaste abrufbar sein.
Ein grobes Gefühl, wie sich dieses Feature voraussichtlich im Spiel anfühlen könnte, vermittelt ein Design-Mock-Up, das auf der offiziellen Webseite als iFrame-Element beim Ansehen des Trailers untergebracht ist. Das rein optional nutzbare Spielelement soll dabei so unaufdringlich wie möglich gestaltet sein, sodass Nutzer zwar jederzeit darauf zugreifen können, es ihnen standardmäßig jedoch verborgen bleibt.
Beim Expandieren in der Galaxie werden Spieler zwangsläufig auf wohl- und feindlich gesinnte Fraktionen treffen, die für ihre eigene Bevölkerung Konsequenzen haben: So präsentierten die Entwickler in Köln einen ersten Ausblick auf das Politiksystem des Strategiespiels, bei dem regelmäßige Wahlen darüber entscheiden, welche Gesetze und damit einhergehend auch welche freigeschaltenen Boni und Vorteile dem Spieler zur Verfügung stehen. Die drohende Gefahr, von der Craver-Fraktion heimgesucht zu werden – vereinfacht gesagt eine Mischung aus Insekt und Maschine mit unersättlichem Hunger nach mehr – kann die Wahlergebnisse beispielsweise weg von den Pazifisten hin in Richtung der Militärpartei verschieben. Dies wiederum bringt für die Zivilisation des Spielers einen großen Industrieboom mit sich, der beim Aufbau einer Abwehrflotte nützlich sein kann.
In gleichem Maße würde jedoch ein Abwählen der „Wissenschaftspartei“ dafür sorgen, dass die Forschungsbemühungen nach den neuesten Technologien der Galaxie einen Rückschlag hinnehmen müssen. Um das Fortbestehen der eigenen Weltraumzivilisation zu sichern, ist nach Aussage der Entwickler ein Balanceakt zwischen Kriegen, Wissenschaft und Glückseligkeit nötig, bei dem sich politische Wahlentscheidungen unter Umständen auch auf den Verlauf zukünftiger Schlachten auswirken können.
Das Erkunden der Galaxie soll dabei deutlich weniger linear sein als noch im Vorgänger. Von bereits besetzten Punkten auf der Karte können nun auch Forschungssonden jenseits der Verbindungslinien entsandt werden. Trifft man dabei jedoch auf verfeindete Raumschiffflotten, zeigt sich das neue Kampfsystem, das mit Spielzügen im American Football vergleichbar ist: Bevor die Schiffe den rundenbasierten Kampf antreten, können Bewegungsmuster festgelegt werden, um beispielsweise mit einzelnen Einheiten die Gegner zu flankieren oder zu umfliegen, um ihnen daraufhin in den Rücken zu fallen während ein großes Kampfschiff währenddessen das Feuer auf sich zieht.
Die Formationen, Verhaltensregeln und Taktiken können in der Kampf-Kamera daraufhin auf ihre Effektivität überprüft werden: Wie die Entwickler betonten, sind die cineastischen Kampfsequenzen kein bloßes Eyecandy, sondern sollen bei genauerer Analyse wichtige Rückschlüsse auf die getätigten Fehler und Schwachstellen in der Planung ermöglichen.
Wie bei allen bisher veröffentlichten Titeln aus dem Hause Amplitude Studios schon, werden die Entwickler auch bei Endless Space 2 wieder auf ein Early-Access-Modell zum Vertrieb und Entwicklung setzen. Aktuell sammle das Team Feedback aus der Community zum Design und der Ausrichtung des Spiels, wobei man sich in ständigem Dialog mit den Fans befinde.
Die hauseigene Plattform Games2Gether diente den Entwicklern schon in der Vergangenheit einerseits als Diskussionsplattform, auf der Unterstützer über Designentscheidungen abstimmen durften, andererseits auch als Vertriebsmodell für den Zugang zu frühen Spielversionen. Bis zur Veröffentlichung müssen sich interessierte Spieler jedoch noch etwas gedulden: Erst im Jahr 2016 soll es soweit sein.
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