Gigabit-Internet: San Antonio wird die größte Stadt mit Google Fiber
Google setzt den Ausbau des eigenen Internet-Angebots Fiber fort: Als nächste Stadt steht San Antonio im US-Bundesstaat Texas an, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Austin, in der bereits seit zwei Jahren Google Fiber angeboten wird. Das Glasfaser-Internet von Google ist bis zu 1 Gbit/s schnell für Down- und Upload.
San Antonio reiht sich damit neben Kansas City (Kansas), Provo (Utah) und Austin (Texas) in die Liste der Städte ein, in denen Google seit mittlerweile vier Jahren Fiber anbietet. Außerdem gibt es noch eine Wohngemeinde in Palo Alto, Kalifornien, in der Google Fiber 2011 das erste Mal zu Testzwecken angeboten wurde.
Mit rund 1,4 Millionen Einwohnern ist San Antonio die größte Stadt, die Google bisher mit schnellem Glasfaser-Internet versorgen will. Derzeit befindet sich das Unternehmen zusammen mit den Behörden der Stadt in der Planungsphase. Darauf folgt das Verlegen der Glasfaserkabel, deren Gesamtlänge laut Google bei rund 6.400 Kilometern liegen wird. Ist dieser Schritt abgeschlossen, können sich Interessenten theoretisch für den Dienst anmelden – allerdings mit einer Hürde. Google unterteilt Städte in Wohngebiete, die das Unternehmen Fiberhoods nennt. Interessieren sich ausreichend viele Anwohner einer Fiberhood für Fiber, schließt Google diese an das Netzwerk an und schaltet Fiber für alle Anwohner frei.
Google Fiber wird in insgesamt vier verschiedenen Versionen angeboten, drei für Privathaushalte und eine für Geschäftskunden. Los geht es bereits ab einer einmaligen Einrichtungsgebühr von 300 US-Dollar, die auch über einen Zeitraum von zwölf Monaten abgezahlt werden kann. Die anschließende Nutzung selbst ist kostenlos, aber auch auf 5 Mbit/s für den Downstream und 1 Mbit/s für den Upstream beschränkt.
Gigabit-Internet mit 1 Gbit/s in beide Richtungen gibt es für 70 US-Dollar im Monat, die Einrichtungsgebühr muss zumindest derzeit nicht gezahlt werden. Das Angebot umfasst außerdem 1 Terabyte Cloud-Speicher bei Google Drive. Soll auch noch Fernsehen in Form von über 150 HD-Sendern, mit der Möglichkeit bis zu acht Sendungen auf einmal aufzuzeichnen, hinzukommen, verlangt Google für das Paket 130 US-Dollar im Monat.
Der für die Nutzung benötigte Glasfaser-Router mit WLAN 802.11a/b/g/n/ac sowie 3×3 MIMO und vier Ethernet-Buchsen ist bei allen Paketen im Preis inbegriffen. Beim größten Paket ist auch die TV-Box im Lieferumfang enthalten, weitere Boxen kosten 5 US-Dollar pro Monat. Bis zu sechs Set-Top-Boxen können pro Haushalt bestellt werden.
Abgesehen vom bis auf die Einrichtungsgebühr kostenlosen Basispaket hat Google Fiber eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr. Anders sieht es beim Paket für Geschäftskunden aus. Dieses kann jederzeit gekündigt werden, kostet mit 100 US‑Dollar pro Monat aber auch mehr. Dafür gibt es zusätzlich einen erweiterten Support und die Möglichkeit, statische IP-Adressen in zwei verschiedenen Paketen zu erwerben. Eine statische IP-Adresse kostet pro Monat 20 US-Dollar, bei einer Abnahme von fünf Stück werden 30 US-Dollar im Monat fällig.
Neben San Antonio steht auch in den Städten Salt Lake City (Utah), Nashville (Tennessee), Atlanta (Georgia) sowie Charlotte und Raleigh-Durham (North Carolina) die Verlegung von Google Fiber an. Zu den weiteren potenziellen Städten zählen Portland (Oregon), San Jose (Kalifornien) und Phoenix (Arizona). Eine Liste aller Kommunen der genannten Ballungsgebiete lässt sich auf Googles Fiber-Website einsehen. Dabei stellt Fiber hohe Anforderungen an die Städte. Google verlangt eine Baugenehmigung, die für die gesamte Stadt gilt, außerdem muss die gesamte Infrastruktur offengelegt werden.