Google OnHub: Wohnzimmertauglicher Router soll besseren Empfang haben
Instabile WLAN-Verbindung, komplizierte Konfiguration und hässliches Design – all die Macken vieler Router will Google mit OnHub beseitigen. Der Suchmaschinen-Riese hat das Gerät zusammen mit dem chinesischen Netzwerkspezialisten TP-Link entwickelt.
OnHub soll vor allem durch eine einfache Bedienung, zuverlässigen Empfang und ein schickes Äußeres überzeugen. Das wohnzimmertaugliche Design ist dabei nicht bloß Selbstzweck, sondern bewirke indirekt auch eine bessere WLAN-Verbindungsqualität. Google argumentiert, dass viele Nutzer ihre WLAN-Router oft in der hintersten Ecke verstecken, weil die Geräte nicht zur Einrichtung passen und durch viele Kabel und blinkende Lichter nerven. Konsequenz des abgelegenen und meist verdeckten Standorts sei eine verringerte Empfangsqualität.
Durch das elegante Design des OnHub könne der Router jetzt endlich auch zentral in der Wohnung und auf der richtigen Höhe für optimalen WLAN-Empfang platziert werden, etwa auf einem Tisch oder einer Kommode. Insbesondere neben Blumenvasen dürfte der OnHub mit seiner dezenten Beleuchtung nicht weiter auffallen und durchaus als Einrichtungsgegenstand durchgehen.
Mindestens ebenso wichtig wie das Äußere war Google eine einfache Einrichtung und Bedienung. OnHub soll automatisch den besten WLAN-Kanal finden und auch sonstige Konfigurationsschritte weitgehend selbstständig übernehmen, um störende Außeneinflüsse zu umgehen und schnell einen optimalen Empfang zu gewährleisten.
Googles neuer Router ist mit 802.11a/b/g/n/ac für alle gängigen WLAN-Standards ausgelegt. Die Geschwindigkeit liegt bei bis zu 1.900 Mbit/s. Für einen möglichst optimalen Empfang sollen insgesamt 13 Antennen sorgen; jeweils sechs Antennen für die jeweilige Funkfrequenz (2,4 und 5 GHz) und eine weitere Antenne, die Datenstaus frühzeitig erkennen soll. Außerdem stehen ein WAN-Port und ein Ethernet-Port mit Gigabit-Anbindung sowie einmal USB 3.0 zur Auswahl.
Mit dem kreisförmigen Antennendesign will Google darüber hinaus für eine bessere WLAN-Abdeckung in alle Richtungen sorgen. Alle Antennen sind innerhalb des Routers platziert und von außen nicht sichtbar.
Als besondere Funktion bietet der OnHub die Möglichkeit, einzelne verbundene WLAN-Geräte zu bevorzugen. Während eines Netflix-Streams kann der Nutzer so zum Beispiel dem verwendeten Smart-TV die höchste Priorität zuweisen; bei Bandbreiten-Engpässen müssen andere Internet-Geräte wie Smartphone und Rechner entsprechend hintenanstehen. Weitere neue Features sollen in Zukunft per Update nachgeliefert werden.
Um die Bedienung möglichst einfach zu gestalten, liefert Google mit Google On eine passende App für iOS und Android. Die Anwendungen informieren unter anderem darüber, welche verbundenen Geräte wie viel Bandbreite verwenden. Zudem kann der Nutzer die Qualität des Netzwerks testen; bei erkannten Problemen schlägt die App Lösungen vor. OnHub lässt sich nicht nur vor Ort via App steuern, sondern auch von unterwegs.
Google hat mit dem OnHub allerdings nicht nur die reine Router-Funktion im Blick. Vielmehr soll sich das Gerät mittelfristig auch als zentraler Hub für Smart-Home-Anwendungen im Haushalt etablieren. Zu diesem Zweck bietet der Router die Schnittstellen Bluetooth 4.0, 802.15.4 und Weave. Denkbar sind etwa Thermostate, Rauchmelder und Überwachungskameras des von Google aufgekauften Herstellers Nest, die über OnHub zentral gesteuert werden können.
Google hat zudem ankegündigt, zukünftig außer mit TP-Link auch noch mit anderen Hardware-Partnern wie Asus weitere OnHub-Produkte zu entwickeln.
OnHub ist zunächst nur in den USA und Kanada erhältlich. Dort kann der Router ab sofort bei ausgesuchten Handelspartnern wie Amazon und Walmart sowie in den Stores von Google und TP-Link vorbestellt werden. Die Lieferung erfolge in den nächsten Wochen, so Google. Der Preis beträgt 199,99 Dollar.