Microsoft: Android-Tools für Windows 10 Mobile aufgetaucht
Jeder, der schon immer Android-Apps auf seinem Windows Phone nutzen wollte, kann sich freuen: Die Werkzeuge, um Android-Apps auf Windows-Smartphones laufen zu lassen, sind an die Öffentlichkeit gedrungen. Mit ihnen lassen sich Apps teilweise ohne Anpassungen auf Windows 10 Mobile ausführen.
Dass Android-Apps auf Windows 10 Mobile (der Windows-Version für Smartphones mit ARM-CPU) laufen werden, hatte Microsoft bereits auf der Entwicklerkonferenz Build 2015 angekündigt.
Die Tools um iOS-Apps für Windows umzustricken, hat Microsoft Anfang August als Open-Source-Projekt „Windows Bridge for iOS“ veröffentlicht. Anders als bei Android-Apps setzen die portierten iOS-Ableger keine ARM-CPU voraus und laufen bereits auf Desktop-Rechnern mit Windows 10. Der Grund: Der Objective-C-Code von iOS wird für Windows 10 neu kompiliert, die App damit zur „echten“ Windows-10-App.
Die Tools, um Android-Apps auf Windows funktionsfähig zu machen, sind bislang noch ausgewählten Entwicklern vorbehalten. Microsoft entwickelt die Werkzeuge unter dem Codenamen „Project Astoria“. Als „Windows Bridge for Android“ soll „Project Astoria“ im Herbst erscheinen. Die Android-Apps bleiben im Kern solche. Entwickler müssen nur manche APIs austauschen, damit die App statt den Google-Karten-Diensten auf entsprechende Microsoft-Dienste zugreift.
Wie im Forum von Windows Central und bei WMPoweruser zu lesen ist, ist „Project Astoria“ nun inoffiziell erhältlich. Installieren können es Nutzer von Windows Mobile 10 10.0.10149 oder aktueller – allerdings auf eigene Gefahr! Angeblich laufen eine Reihe von Lumia-Smartphones bereits mit dem Tool, angefangen beim Lumia 635 bis hin zum Lumia 930. Ein Nutzer berichtet bei Windows Central, dass er erfolgreich Facebook, WhatsApp und die Starbucks-App auf seinem Lumia 925 ausführen konnte. WMPoweruser hat nach eigenen Angaben die Android-Apps von Twitter, Slack und Snapchat mit Erfolg auf Windows 10 Mobile installiert. Des Weiteren lassen sich viele Spiele fehlerfrei ausführen – immer vorausgesetzt, es besteht kein Zwang zum Google-Play-Service.