Microsoft zu Spieleklassikern: „Laufen tut eigentlich alles“ unter Windows 10
Alte Spiele mit Safedisc-Kopierschutz versagen unter Windows 10 den Dienst, nachdem Microsoft überraschend die Unterstützung für das DRM-System eingestellt hat. Auf der Gamescom 2015 äußerte sich das Unternehmen zu den Gründen für diesen drastischen Schritt.
„Laufen tut eigentlich alles“, versicherte Produktmanager Boris Schneider-Johne gegenüber Rocket Beans TV und stellte klar: „also alles, was unter Windows 7 lief, läuft“. Das Problem seien definitiv nicht die Programme, sondern nur der „blöde Kopierschutz“, der nicht länger funktioniere.
Als Grund für die Entscheidung, keinen funktionierenden Kopierschutz-Treiber für Safedisc in Windows 10 zu integrieren, brachte Schneider-Johne den Aspekt Sicherheit ins Spiel. „Sachen, die sich gaaanz tief in das System einhängen“, wie „gute alte kopiergeschützte Spiele auf CD-Rom“, seien ein potentielles Einfallstor für Viren und Schadsoftware. Aus diesem Grund unterstütze man derartige Mechanismen unter Windows 10 nicht länger, da „diese Klasse von Gerätetreibern“ den „Anwender irgendwann gefährden“ könne. Dies sei „extrem frustrierend für den, der Geld ausgegeben hat für sowas“, räumte Schneider-Johne ein.
Abhilfe in Form einer übergreifenden Lösung für alle betroffenen Spiele ist daher nicht zu erwarten. Titel, für die „es keinen No-CD-Patch gibt“, sagte Schneider-Johne, können deshalb nicht abgespielt werden. Der Produktmanager verwies für betroffene Software auf Patches, die den Kopierschutz nachträglich entfernen. Ein solches Update haben allerdings nur die wenigsten Studios herausgegeben. Ansonsten wurde, sofern der Kopierschutz nicht deaktiviert werden kann, auf die Möglichkeit eines erneuten Kaufes über GoG verwiesen, einen Anbieter, der alte Spiele ohne Kopierschutz anbietet.
Klar ist damit, dass eine Lösung des Problems in die Hände des Anwenders gelegt wird: Die Rovi Corporation, die den Safedisc-Kopierschutz entwickelt hat, erklärte, dass die Entwicklung der Treiber schon vor Jahren eingestellt worden sei. Publisher hingegen, sofern das jeweilige Unternehmen überhaupt noch existiert, pflegen Klassiker ihrer Produktkataloge wenn überhaupt nur dann, wenn Marke und Serie weiter genutzt werden sollen. Auch hier ist eine komfortable Lösung nicht zu erwarten.
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