Mobilfunk: Apple plant als Service Provider tätig zu werden
Wie Business Insider unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen berichtet, arbeitet Apple an einem eigenen Mobilfunkangebot, für das der Konzern mit Netzbetreibern in den USA und Europa verhandelt. Als sogenannter Mobile Virtual Network Operator (MVNO) würde Apple dadurch als Reseller auftreten.
Wie auch diverse Mobilfunk-Discounter stünde Apple dementsprechend zwischen Endkunden und Netzbetreiber als Vertragspartner für die Bereitstellung von Telefonie und Internetverbindung, ohne auf eigene Netztechnik zurückzugreifen. Der Clou dabei: Da Apple die Netze mehrerer Betreiber nutzt, kann immer die beste Verbindung bereitgestellt werden.
In den USA soll der Konzern insgeheim bereits seinen MVNO-Dienst testen, während sich das Bestreben in Europa noch auf die Verhandlungsphase beschränkt. Allerdings gebe es laut dem Bericht keine Garantie, dass Apples Mobilfunkdienst über die Erprobung hinaus gehe. Aus Kreisen der Telekommunikationsanbieter heißt es, dass Verhandlungen bereits seit geraumer Zeit geführt werden und Apple auf Basis einer Langzeitausrichtung seinen Service frühestens in fünf Jahren auf den Markt bringen werde. Unter den Carriern seien Apples Pläne ein „offenes Geheimnis“.
Einen Vorstoß in diese Richtung hatte der Konzern bereits mit einer eigenen SIM-Karte gemacht, die über die Einstellungen des Endgeräts eine dynamische Netzbetreiberwahl ermöglicht und auch in Deutschland erhältlich ist. Derzeit funktioniert die Apple SIM zwar nur mit iPad Air 2 und iPad Mini 3, wäre laut Business Insider jedoch auch eine Option für den Start eines eigenen MVNO-Dienstes für iPhones. Wettbewerber Google bietet mit Project Fi in den USA bereits einen eigenen Mobilfunkdienst für das Nexus 6 an.
Apple hat dem Bericht über Pläne für ein eigenes Mobilfunkangebot mittlerweile widersprochen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat eine Sprecherin des Konzerns verlautet, dass man weder darüber verhandele noch Pläne dafür habe einen MVNO-Dienst zu starten.