Galaxy S6 edge+ ausprobiert: Samsungs großes Smartphone ist nicht mehr das Galaxy Note
2/3Gleiches SoC, mehr Speicher
Samsung hat für das Galaxy S6 edge+ am Exynos 7420 als SoC festgehalten. Der durch die Gerüchteküche geisternde Exynos 7422 hat sich als falsch erwiesen oder ist für ein anderes, unbekanntes Smartphone bestimmt. Auch an den Taktraten des System-on-a-Chip hat Samsung nicht gedreht. Das bedeutet, dass wie beim Galaxy S6 (edge) acht Cortex-Kerne zum Einsatz kommen, die sich nach dem big.LITTLE-Prinzip in vier schnelle Cortex-A57 und vier sparsame Cortex-A53 aufteilen. Die Cortex-A57 dürfen mit bis zu 2,1 GHz takten, während die Cortex-A53 auf maximal 1,5 GHz kommen.
Die GPU des in 14 Nanometer im FinFET-Verfahren gefertigten Chips ist ebenso eine alte, aber nach wie vor leistungsstarke Bekannte: Die ebenfalls von ARM stammende Mali-T760 in der Ausbaustufe MP8 darf wieder mit maximal 772 MHz takten. Je nach Benchmark dürfte sich damit auch das Galaxy S6 edge+ als eines der schnellsten Android-Smartphone einsortieren, das Galaxy S6 (edge) gibt den Weg vor.
Eine kleine Veränderung konnte sich Samsung für das neue Modell dann aber doch nicht verkneifen: Der Arbeitsspeicher wurde von 3 auf 4 GByte vergrößert. Noch immer kommt schneller und zugleich sparsamer LPDDR4-Speicher zum Einsatz, der bei 1.600 MHz im Dual-Channel-Modus einen Durchsatz von 25,6 GB/s erreicht.
Auch am extrem schnellen UFS-Speicher hat Samsung festgehalten. Bereits im Test des Galaxy S6 (edge) hat sich gezeigt, dass Samsung den derzeit schnellsten Flash-Speicher für mobile Geräte verbaut. Weil in absehbarer Zeit kein Hersteller in dieser Disziplin nachziehen wird, steht das Galaxy S6 edge+ auf einer Stufe mit dem kleinen Modell. Allerdings wird es vom Galaxy S6 edge+ keine 128-GB-Variante mehr geben. Das Basismodell bietet 32 GByte, optional ist eine Variante mit 64 GByte erhältlich. Der interne Speicher ist wie beim Galaxy S6 (edge) nicht durch Speicherkarten erweiterbar.
Videostabilisierung für die Kamera
Die Kamera des Galaxy S6 (edge) zählt zu den besten Smartphone-Kameras, die der Markt derzeit zu bieten hat. Der 1/2,6"-Sensor verfügt über 16 Megapixel im Format 16:9 und kommt so auf 5.312 × 2.988 Pixel. Die hohe Auflösung kombiniert Samsung mit einer lichtstarken Blende f/1.9, sodass auch bei Nacht noch brauchbare Bilder entstehen. Der optische Bildstabilisator wurde ebenfalls übernommen, sodass die Kamera eins zu eins der des Galaxy S6 (edge) entspricht.
Videos können maximal in der Ultra-HD-Auflösung mit 3.840 × 2.160 Pixeln aufgenommen werden, Zeitlupen fertigt das Smartphone mit 120 FPS an. Für das Galaxy S6 edge+ ist im Videomodus noch ein digitaler Bildstabilisator hinzugekommen. Der optische Bildstabilisator des Smartphones ist nur bei Fotoaufnahmen aktiv, eine digitale Variante soll jetzt auch bei Videoaufnahmen Verwackler ausbügeln.
Die Videomodi des Smartphones sind zudem um einen Modus für Videocollagen ergänzt worden. Mit diesem können mehrere sekundenlange Videoclips aufgezeichnet und anschließend zu einem Video mir vier Perspektiven kombiniert werden.
Größeres Smartphone, größerer Akku
Das Galaxy S6 edge+ ist in fast alle Richtungen etwas größer geworden als das Galaxy S6 edge. 75,8 × 154,4 Millimeter für das neue Modell stehen 70,1 × 142,1 Millimetern für die reguläre Variante gegenüber. Nur in der Bautiefe hat Samsung wieder 0,1 Millimeter abschleifen können. Mit 6,9 Millimetern ist das Galaxy S6 edge+ jetzt fast so dünn wie das 6,8 Millimeter schlanke Galaxy S6.
Ein größerer Akku hat dennoch in das Smartphone gepasst, wenn auch nicht so groß wie beim letzten Galaxy Note 4. 3.000 mAh sind es beim Galaxy S6 edge+ geworden, auf 2.600 mAh kommt das kleine Modell. Beim Galaxy Note 4 waren es sogar noch 3.220 mAh, allerdings auch in einem größeren und schwereren Gehäuse, das noch den Stylus behausen musste. Der Akku des Smartphones lässt sich erneut nicht durch den Endverbraucher tauschen. Die seit dem Galaxy S6 genutzte Konstruktion des Smartphones aus Metall und Glas lässt diesen Schritt nicht mehr zu.
Mit an Bord ist neben dem Schnellladen per Kabel auch wieder das kabellose Laden des Smartphones. Für das Galaxy S6 edge+ wurde diese Lademethode aber stark beschleunigt. Über eine neue Ladetechnik soll der 3.000-mAh-Akku mit einer Ladeschale von Samsung nun in nur zwei Stunden aufgeladen werden können. Zum Vergleich: Für den kleineren 2.600-mAh-Akku des Galaxy S6 edge werden beim kabellosen Laden drei Stunden benötigt. Im Gespräch mit ComputerBase hat Samsung erklärt, dass es sich bei der neuen Ladetechnik um eine proprietäre Eigenentwicklung handelt, die nicht zum Qi- oder ähnlichen Standards vergleichbar und kompatibel ist. Zusätzlich zu Samsungs eigenem Standard kann das Galaxy S6 edge+ aber weiterhin mit Qi-Ladeschalen geladen werden – allerdings langsamer.