Selfpublishing: Books On Demand lässt Autoren Wahl über DRM
Immer mehr Verlagshäuser verabschieden sich vom harten DRM und setzen zukünftig auf den Schutz ihrer E-Books per Wasserzeichen. Dennoch trägt bei den meisten Verlagen am Ende der Autor die Entscheidung wie sein Buch geschützt wird. Den gleichen Weg geht nun auch die Selfpublishing-Plattform Books On Demand.
Dabei lässt das Unternehmen seinen Autoren die Wahl, ob ihre Bücher durch das DRM-Verfahren von Adobe, per Wasserzeichen oder gar nicht geschützt werden sollen. Nutzer haderten in der Vergangenheit oftmals mit dem DRM-System von Adobe und dem damit verbundenen Account-Zwang. Auch wenn mittlerweile – von den Kindle-Readern einmal abgesehen – alle gängigen Lesegeräte das System unterstützen, verläuft die Handhabung dabei nicht immer so einfach wie es das Unternehmen verspricht. Das zeigte zuletzt der steigende Missmut der Händler, deren Support-Aufwand durch das harte Rechtemanagement immer größer wurde. Dabei gilt das System bereits seit längerer Zeit nicht mehr als sicher und bietet aktuell lediglich bei unbedarften Nutzern noch einen Schutz. Diese scheitern jedoch ebenso oft an dessen Benutzung.
Weiches DRM dagegen bettet über ein Wasserzeichen anonymisierte Nutzerdaten ein, welche eine Rückverfolgung des Besitzers ermöglichen. Weil dieses System zum einen den Kauf deutlich einfacher gestaltet und darüber hinaus keine weiteren Zugänge von Nöten sind, liegt die Akzeptanz bei den Lesern deutlich höher als beim harten DRM. „Wir wollen unseren Autoren bei der Wahl des Kopierschutzes alle Freiheiten bieten und zugleich ihre Interessen nachhaltig schützen“, erklärt Gerd Robertz, Sprecher der Geschäftsführung von BoD, die neue Ausrichtung.
Im Zuge der Umstrukturierung will Books on Demand ebenfalls die E-Book-Piraterie stärker bekämpfen. Dafür übertragen die über 30.000 der Plattform angehörigen Autoren in Zukunft durch die Veröffentlichung die exklusiven Vertriebsrechte ihrer Titel an BoD, welche dadurch nach eigener Aussage volle Handhabe bei der Durchsetzung der Rechte der Autoren erhalten. „Immer mehr Titel im Selfpublishing sind von E-Book Piraterie betroffen – vor allem Top- und Longseller“, so Robertz weiter, „Autoren stehen dem illegalen Treiben häufig ohnmächtig gegenüber“.
Um dieses Problem einzudämmen will BoD zukünftig mehrmals täglich Schwerpunktseiten prüfen und darüber hinaus stetig nach neuen Download-Portalen Ausschau halten. Rechteverletzungen sollen dabei nach dem „Notice and take down“-Prinzip geahndet und die Betreiber des jeweiligen Portals zum Löschen des illegal angebotenen Buches aufgefordert werden.