Snapdragon 820: Fokus auf Leistung, Effizienz und Fotoaufnahmen
Im Rahmen der Siggraph 2015 hat Qualcomm den Snapdragon 820 und die Adreno-5xx-GPU-Architektur vorgestellt. Verbesserungen finden sich in den Bereichen Leistung, Effizienz und Qualität von Fotoaufnahmen. Die neue GPU-Architektur wird vorerst lediglich zwei Grafikeinheiten vorbehalten bleiben.
Das Topmodell in Sachen Grafik stellt die Adreno 530 dar, die im Snapdragon 820 eingesetzt wird. Für schwächere System-on-a-Chips wie den Snapdragon 620 und 618 ist die Adreno 510 gedacht. Details zu Leistung und Features gibt es von Qualcomm nur zum großen Modell.
Die Adreno 530 verbraucht 40 Prozent weniger Energie und arbeitet gleichzeitig 40 Prozent schneller in normalen und GPGPU-Anwendungen als der direkte Vorgänger Adreno 430 (Snapdragon 810), so der Hersteller. Neu ist zudem die Unterstützung von OpenCL 2.0, RenderScript und Vulkan. Des Weiteren hat Qualcomm eine eigene Energieverwaltung für die GPU implementiert. Neue Rendering-, Compositing- und Kompressionstechniken erlauben „höhere Leistung bei geringerem Energieverbrauch und DRAM-Bandbreite“, führt Qualcomm aus. GPU und CPU nutzen einen gemeinsamen virtuellen Speicher, was dadurch möglich ist, dass die Adreno 530 jetzt auch eine 64-Bit-Speicheradressierung beherrscht.
Über HDMI 2.0 ist es möglich, Inhalte wiederzugeben, die in HEVC (H.265) mit einer Auflösung von bis zu 3.840 × 2.160 bei 60 Bildern pro Sekunde kodiert sind. Über Wireless Display lässt sich UHD mit 30 FPS darstellen. Im Snapdragon 820 findet sich erstmals der Qualcomm-Spectra-14-Bit-ISP (Image Signal Processing Unit), der sich aus zwei Bildverarbeitungsprozessoren zusammensetzt. So wird ermöglicht, bis zu drei Kameras gleichzeitig zu verwenden. Spectra soll maximal 25 Megapixel mit bis zu 30 Bildern in der Sekunde verarbeiten können. Auch der Energieverbrauch wurde laut Qualcomm in Relation zum Vorgänger gesenkt, ohne genaue Angaben zu veröffentlichen.
Zu den weiteren Features zählen der Hybrid-Autofokus, der sich aus einem Phasen-, Laser- und Kontrast-AF zusammensetzt, weniger Bildrauschen und Farbfehler sowie ein simulierter optischer Zoom, falls zwei Hauptkameras verbaut sind. Außerdem wurden einige Verbesserungen im Bereich Touchscreens vorgenommen. So soll es dem Snapdragon 820 leichter möglich sein, Finger zu erkennen, wenn der Bildschirm nass ist. Auch Eingaben mit Handschuhen oder passiven Eingabestiften werden ermöglicht.
Erste Geräte mit dem Snapdragon 820 sollen im ersten Quartal 2016 erscheinen. Technische Spezifikationen zum CPU-Teil des SoC sind bislang noch Mangelware. Auf den Folien ist einzig zu erkennen, dass es sich um eigens entwickelte Kryo-Kerne handelt. Die Fertigung soll im FinFET-Prozess erfolgen, die Strukturgröße ist nicht bekannt. Der Snapdragon 820 verfügt über ein LPDDR4-Speicherinterface und unterstützt USB 3.0.