Solid State Drives: Toshiba startet in die NVMe-Ära mit drei SSD-Serien
PCI Express und NVMe lautet das Rezept für eine neue Generation leistungsfähigerer Solid State Drives. Toshiba springt mit drei SSD-Serien auf den Zug auf. Bedient werden Client- und Enterprise-Segment. Die BG1-SSD ist dabei kaum größer als ein Daumennagel.
Die obere Leistungsklasse bei Notebooks und PCs soll die XG3-Serie bedienen, die bis zu 1.024 GB Speicherplatz bietet. Die Hardware arbeitet mit vier PCIe-3.1-Lanes, die allerdings nur in der Variante als M.2-Steckkarte zur Verfügung stehen. Die 2,5-Zoll-Version ist durch SATA Express auf zwei PCIe-Lanes limitiert. Die Toshiba XG3 gehört somit zu den ersten SSDs, die überhaupt von der lange eingeführten SATA-Express-Schnittstelle Gebrauch machen. Mit dem aus dem Enterprise-Bereich stammenden U.2-Steckplatz (ehemals SFF-8639) mit PCIe 3.0 x4 sieht SATA Express aber schon längst wieder alt aus.
Die U.2-Schnittstelle kommt wiederum bei der 2,5-Zoll-Variante der Enterprise-SSD PX04P zum Einsatz. Die für Server bestimmte SSD-Reihe bietet 800 GB bis 3,2 TB Speicherplatz und wird auch als PCIe-Erweiterungskarte angeboten. Während sich der Hersteller mit Leistungsdaten zu den neuen Client-Modellen bedeckt hält, werden für die PX04P-SSDs Transferraten von bis zu 3.100 MB/s lesend und 2.350 MB/s schreibend genannt. Bei wahlfreien Zugriffen sollen 660.000 IOPS lesend und 185.000 IOPS schreibend erzielt werden. Damit werden die Angaben zu Intels Data-Center-Flaggschiff P3700 übertroffen.
Erst kürzlich hatte Toshiba die schnellen SAS-SSDs der Serie PX04S vorgestellt, die in der Leistung aber hinter den neuen PCIe-Lösungen liegen.
PX04P | XG3 | BG1 | |
---|---|---|---|
Einsatzgebiet | Enterprise | Client | |
Schnittstelle und Format | PCIe 3.0 x4 HHHL / 2,5" U.2 |
PCIe 3.1 x4 M.2 2280 / 2,5" SATA Express |
M.2 2230 / 16 × 20 mm (soldered module) „M.2 1620“ |
Kapazitäten | 800 GB, 1.600 GB, 3.200 GB | 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1.024 GB | 128 GB, 256 GB |
Controller | Toshiba | ||
NAND-Flash | Toshiba MLC | ||
QSBC Error Correction | ✓ | ✓ | – |
TCG Pyrite Security | – | ✓ | ✓ |
Sequential Read | 3.100 MiB/s | 2.400 MiB/s | 715 MiB/s |
Sequential Write | 2.350 MiB/s | 1.500 MiB/s | 228 MiB/s |
4kB Random Read IOPS | 660.000 | ? | ? |
4kB Random Write IOPS | 185.000 | ? | ? |
Quelle: Toshiba |
Weniger die Kapazität und Leistung als vor allem die Kompaktheit steht bei der laut Toshiba „weltweit kleinsten NVMe-SSD“ im Fokus. Die BG1-SSD ist eine Single-Package-Lösung, bei der bis zu 256 GB Speicher und Steuerelektronik (Controller) in einem Chip-Gehäuse unterkommen. Die BG1 wird zum einen als M.2-2230-Modul mit drei Zentimeter Länge angeboten. Noch kompakter ist die verlötete Modulversion, die der Hersteller „M.2 1620“ nennt, da die Lösung Kantenlängen von nur 16 × 20 Millimetern besitzt. In besonders kompakten Notebooks und Tablets soll die Mini-SSD Verwendung finden und dank PCIe und NVMe eine höhere Leistung als SATA-SSDs bieten – zumindest beim sequenziellen Lesen ist dies mit bis zu 715 MiB/s der Fall. Im Vorfeld war die BG-Series bereits angekündigt worden. Mit technischen Details hält sich Toshiba aber auch hier bedeckt.
Ab dem mit dem Oktober beginnenden vierten Quartal 2015 sollen Muster der neuen NVMe-SSDs zur Verfügung stehen. Auf dem Flash Memory Summit werden die Neuheiten vorgeführt.