Steam: Entwickler zufrieden mit Rückgabemöglichkeit
Knapp zwei Monate nach der Einführung eines Rückgaberechts auf Valves Vertriebsplattform Steam ziehen erste Entwickler eine positive Bilanz. Damit bestätigten sich zunächst die Hoffnungen, die Studios auf die neue, kundenfreundliche Option gesetzt hatten.
Indie-Entwickler Tom Francis (Gunpoint) verrät im Gespräch mit PCGamesN, dass sich die Verkaufszahlen seiner Spiele um „mehr als 30 Prozent“ erhöht hätten. „Es ist das erste Mal, dass die Verkaufszahlen gestiegen und hoch geblieben sind – das übliche Muster ist ein langsames Abfallen der Zahlen mit kurzen Spitzen während Rabatten“. Da sich andere Entwickler nicht zu ihren Verkaufszahlen geäußert haben, lässt sich daraus jedoch kein allgemeiner Trend ableiten.
Garry Newman (Garry's Mod, Rust) hebt stattdessen hervor, dass Kunden nun eine Alternative zu einer schlechten Rezension aufgrund technischer Probleme hätten. „Wir nutzen die Unity-Engine, also... wenn es ein Engine-Fehler ist, können wir ihn nicht beheben. Weil wir darauf keinen Zugriff haben“, so Newman. Eine einfache Rückgabe sei eine gute Lösung für derartige Probleme. Auf derartige Auswirkungen hofft langfristig auch Paradox Interactive. Der Publisher betont, dass grundsätzlich auch die Implementierung des Systems von Vorteil sei: Rückerstattungen wären zuvor zwar möglich gewesen, hätten jedoch einen langwierigen und arbeitsintensiven Prozess bedeutet.
Für das eigene Produktportfolio sieht Paradox weitere Vorteile. Dass Nutzer ein Produkt auf einfache Weise zurückgeben können, gebe Anreize, Titel auszuprobieren – ein Argument, das erstmals ein größerer Publisher anbringt. Allerdings hat sich das Unternehmen auf Nischenprodukte mit einer in der Regel festen Fangemeinde spezialisiert, darunter komplexe Strategiespiele wie Hearts of Iron oder Europe Universalis, die schwerlich jeden Geschmack treffen.
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Garry Newman
Kritik wird übereinstimmend an Analysemöglichkeiten geübt. Für Entwickler lassen sich die gesammelten Rückgabegründe nur mühsam durchforsten, da es an Sortierungs- und Kategorisierungsoptionen fehlt. Entsprechend limitiert ist der Nutzen als Feedback-Information. Garry Newman bemerkt außerdem das vermehrte Auftreten von Nutzern, die sich durch Cheats und Hacks Vorteile verschaffen, das Spiel aber nach weniger als zwei Stunden zurückgeben und mit einem neuen Nutzerkonto erneut kaufen – und sich so nicht dauerhaft sperren lassen.