Synology DS215+ im Test: Schnelles 2-Bay-NAS mit exotischem SoC
4/5Lautstärke & Leistungsaufnahme
Die Lautstärke der DS215+ ist überraschend hoch. Mit 35,5 Dezibel im Leerlauf und 36,5 Dezibel bei Schreibzugriff ist sie das bislang lauteste Synology-NAS im Testfeld und sogar lauter als die DS414j mit zwei Lüftern sowie die Modelle DS214play und DS415play mit Intels Atom-Prozessor. Der Lüfter erzeugt dabei ein aus näherer Umgebung wahrnehmbares pulsierendes Geräusch. Das subjektive Empfinden der Lautstärke der DS215+ ist aufgrund der tiefen Frequenz des Geräusches allerdings niedriger, als der Messwert suggeriert. Auch ein zweites Testmuster, mit dem die Lautstärke auf die Probe gestellt wurde, zeigte dieses Verhalten. Synology sind bisher nach eigenen Angaben jedoch keine Unregelmäßigkeiten oder Beschwerden bezüglich der Lautstärke bekannt.
Nachtest mit DSM 5.2-5592 Update 4
Mit dem Update 3 des DSM 5.2-5592 hat sich die Lautstärke der DS215+ deutlich verbessert, weshalb diese erneut ermittelt wurde. Im Leerlauf sinkt sie von 35,5 auf 32,3 Dezibel, bei Festplattenzugriff von 36,5 auf 33,0 Dezibel. Zur direkten Vergleichbarkeit sind beide Werte im Diagramm abgetragen.
Bei der Leistungsaufnahme liegt die DS215+ im Mittelfeld und kommt nicht an die sehr guten Werte der kleineren Modelle rund um DS215j, DS214se und DS213j heran. Im Vergleich zu den Atom-basierten NAS-Systemen kann die ARM-basierte DS215+ zwar weiterhin einen Vorteil für sich verbuchen, dieser fällt allerdings insbesondere bei Aktivität gering aus. Schon die lüfterlose HS-251 von QNAP mit Intel Celeron J1800 aus der Bay-Trail-Generation weist eine niedrigere Leistungsaufnahme als die DS215+ auf.
Preis-Geschwindigkeits-Verhältnis
Wer nur auf die Übertragungsgeschwindigkeit des NAS-Systems und nicht auf die Software und zusätzliche Funktionen oder Anschlüsse Wert legt, für den bietet nachfolgendes Preis-Geschwindigkeits-Diagramm, in das die Übertragungstests gemittelt einfließen, eine gute Orientierung. Die Leistung bei Nutzung von Link Aggregation und Verschlüsselung wird nicht in das Diagramm einbezogen, da nicht alle Systeme diese Funktionen beherrschen. Auch die externen Schnittstellen und der Funktionsumfang der Software haben keinen Einfluss auf das Abschneiden im Preis-Geschwindigkeits-Diagramm. Wer das NAS nicht als reine Netzwerkfestplatte nutzt, sollte seine Entscheidung deshalb nicht allein auf Basis dieses Diagramms treffen.
Obwohl die Synology DS215+ das schnellste 2-Bay-NAS im Testfeld ist, wird ihr dasselbe Schicksal wie schon QNAPs HS-251 zuteil. Bei einem Preis von derzeit 309 Euro kann sie sich bei reiner Betrachtung der Übertragungsraten nicht gegen die deutlich günstigere Konkurrenz – aus eigenem Hause – durchsetzen. So bietet beispielsweise die DS215j ein besseres Preis-Geschwindigkeits-Verhältnis, bei einem günstigeren Preis allerdings die langsameren Übertragungsraten, keine zweite Netzwerkschnittstelle, eine deutlich langsamere Verschlüsselung, kein eSATA und keine werkzeuglose Montage. Wer eine 40 Prozent langsamere Übertragungsgeschwindigkeit in Kauf nehmen kann und für den nur dieser Aspekt in Kombination mit dem Preis relevant ist, der findet weiterhin im nur rund 84 Euro teuren ZyXEL NSA325 v2 die beste Wahl.