Telekom: Vectoring-Ausbau bis 2018 nur für 80 Prozent der Haushalte
Die Deutsche Telekom will den Vectoring-Ausbau beschleunigen und bis 2018 für 80 Prozent der Bevölkerung Anschlüsse anbieten, die Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s erreichen. Doch in ländlichen Regionen will der Konzern lediglich auf LTE setzen.
So erklärt der Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme im Interview mit dem Focus, dass bereits heute vier Millionen Haushalte einen Anschluss mit der Vectoring-Technologie buchen können, um mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s zu surfen. Künftig plant die Telekom darüber hinaus den Einsatz von Super-Vectoring, um im Konkurrenzkampf mit den Kabelanbietern zu bestehen. „Mit Super-Vectoring werden wir noch einen Zahn zulegen und die Festnetzgeschwindigkeiten auf bis zu 250 Mbit/s steigern“, so van Damme.
Wann diese Technologie eingeführt wird, ist aber noch nicht absehbar. Ohnehin müsse laut van Damme noch die Bundesnetzagentur diesen Ausbauplänen zustimmen. Bis dato verspricht die Telekom mit den Tarifen MagentaZuhause Hybrid zwar schon Geschwindigkeiten, die deutlich über 100 Mbit/s liegen, doch diese werden nur durch die Koppelung von VDSL-Festnetzanschlüssen und LTE erreicht.
Die Vectoring-Pläne gelten allerdings nur für 80 Prozent der Haushalte in Deutschland. Bei den übrigen 20 Prozent – also vor allem ländliche Regionen, in denen sich der Festnetzausbau für den Konzern nicht rentiert – will die Telekom in erster Linie den LTE-Ausbau forcieren. Höhere Geschwindigkeiten sollen dann ebenfalls mit Hybrid-Tarifen erreicht werden. „Wo sich der Festnetzausbau absolut nicht rechnet, versorgen wir Gebiete mobil mit LTE. Hier hilft eine technische Kombination aus Festnetz und Mobilfunk“, so van Damme.
Im Kern hält die Telekom also an der Strategie fest, für die der Konzern bereits in der Vergangenheit kritisiert wurde. Einer der Vorwürfe lautet, dass der Glasfaserausbau durch die Vectoring-Pläne ausgebremst werde. Zudem bemängeln die Vertreter von ländlichen Regionen, dass diese beim Breitbandausbau nach wie vor hinten anstehen und damit etwa für Unternehmen an Attraktivität verlieren – was mittel- bis langfristig einen erheblichen, wirtschaftlichen Nachteil darstellt.