Trine 3 Benchmarks: 18 Grafikkarten von AMD und Nvidia im Vergleich
Nachdem sich das Rollen- und Puzzlespiel Trine 3: The Artifacts of Power einige Monate lang in der Early-Access-Phase befunden hat, ist dieses nun fertiggestellt und offiziell erschienen. ComputerBase hat sich den Nachfolger des beliebten Trine 2 näher angesehen und untersucht, welche Grafikhardware das Spiel benötigt.
Trine 3: The Artifacts of Power
Trine 3 nutzt dieselbe Engine des Vorgängers, jedoch wurde diese aufgebohrt. Und das war auch nötig, da die Spielfigur nun auch in die Tiefe laufen kann und nicht mehr nur einfach von links nach rechts. Optisch lässt sich die Ähnlichkeit aber sofort erkennen. Denn der grafische Stil ist genau gleich geblieben, der vor allem durch die bunte Farbgebung und detaillierten Figuren seinen ganz eigenen Charme besitzt.
Die Kantenglättung untersucht
Trine 3: The Artifacts of Power kommt mit denselben Kantenglättungsoptionen wie der Vorgänger daher. Neben dem Post-Processing-AA FXAA (Stufe „Medium“) gibt es noch Mischmodi aus FXAA mit 2×Super-Sampling-AA (Stufe „High“), FXAA und 3×SSAA (Stufe „Very High“) sowie FXAA und 4×SSAA (Stufe „Extreme“).
Wenig verwunderlich sind die zwei letzten Optionen optisch am schönsten. Trine 3 hat solch extreme Einstellungen jedoch gar nicht nötig. Denn das Spiel hat, anders als viele andere neue Titel, erstaunlich wenig mit flimmernden Objekten, die nicht geglättet werden, zu kämpfen. Bereits die niedrigste Stufe mit FXAA sieht gut aus. Schon nahezu perfekt ist die hohe Einstellung, die einen guten Kompromiss aus Leistungsverlust und Grafikgewinn darstellt – und darum auch der Favorit sein sollte. Die zwei höheren Stufen sehen zwar noch ein wenig besser auf, doch fällt dies beim Spielen kaum noch auf.
Während das Post-Processing-AAA in Trine 3 wie gewohnt nur wenig Leistung kostet, sind die anderen Stufen aufgrund des SSAA-Anteils deutlich fordernder. Die Einstellung „High“ verringert auf der GeForce GTX 980 Ti die Leistung gegenüber deaktivierter Kantenglättung um 35 Prozent und auf der Radeon R9 Fury X um 30 Prozent. Das kaum hübschere „Very High“ kostet dann schon 52 Prozent beziehungsweise 47 Prozent. „Ultimate“ drückt die Leistung um 72 Prozent beziehungsweise 67 Prozent. Die Radeon R9 Fury X kommt offenbar etwas besser mit der Super-Sampling-Kantenglättung zurecht und verliert daher etwas weniger Geschwindigkeit als die GeForce GTX 980 Ti.
Grafikkarten-Benchmarks
Durch die allgemein bessere Grafik von Trine 3 sind auch die Anforderungen im Vergleich zum zweiten Teil der Serie nach oben gegangen, ohne jedoch nach High-End-Hardware zu verlangen. ComputerBase hat anhand einer gewöhnlichen Szene im Spiel die Anforderungen an verschiedene Grafikkarte getestet. Für die Auflösungen 1.920 × 1.080 sowie für 2.560 × 1.440 wurde die Kantenglättungsoption „High“ genutzt, für 3.840 × 2.160 dagegen „Medium“, da dort der recht geringe SSAA-Anteil kaum noch eine Rolle spielt. Das Grafikkarten-Testsystem wurde für sämtliche Tests genutzt. Als Treiber war der Catalyst 15.7.1 beziehungsweise der GeForce 355.65 installiert.
In der Auflösung 1.920 × 1.080 liefern sich AMD und Nvidia einen engen Zweikampf. So eng, dass die GeForce GTX 980 Ti und die Radeon R9 Fury X genau gleich schnell sind. Das ist ungewöhnlich, da in Full HD die Nvidia-Karte meistens voraus ist und die AMD-Hardware erst in höheren Auflösungen so richtig Fahrt aufnimmt. Die Radeon R9 390X muss sich dagegen um sechs Prozent der GeForce GTX 980 geschlagen geben, während die Radeon R9 390 ein Prozent hinter der GeForce GTX 970 liegt.
Auffällig ist, dass AMDs „First Generation“ GCN-GPUs in Trine 3 offenbar in leichte Schwierigkeiten geraten. So ist die Radeon R9 280X (Tahiti, erste Generation GCN) nur vier Prozent schneller als die Radeon R9 380 (Tonga, dritte Generation GCN), obwohl letztere in früheren Tests eigentlich noch langsamer abschnitt. Dementsprechend kann die Radeon R9 380 den Gegner GeForce GTX 960 noch hinter sich halten, während die Radeon R7 370 gegen die brandneue GeForce GTX 950 das Nachsehen hat. Schlussendlich kann man sagen, dass das Spiel auf beiden Herstellern gleich gut läuft.
Trine 3 stellt in 1.920 × 1.080 bei hoher Kantenglättung keine großen Anforderungen an die Grafikkarte. Bei einer Radeon R7 360 muss zwar das Anti-Aliasing herunter geschraubt werden, doch bereits eine Radeon R7 370 oder die GeForce GTX 950 erlauben ein annehmbares Spielgefühl. Richtig flüssig, sprich mit mehr als 60 FPS, wird es aber erst ab einer GeForce GTX 960 oder Radeon R9 380.
In höheren Auflösungen sind die AMD-Grafikkarten dann wie üblich wieder schneller. Die Radeon R9 Fury X ist in 2.560 × 1.440 der GeForce GTX 980 Ti um fünf Prozent voraus und die Radeon R9 390 arbeitet schneller als die GeForce GTX 970. Annehmbar läuft die Auflösung ab einer Radeon R9 380, die wieder sehr nahe an der Radeon R9 280X liegt. Die konkurrierende GeForce GTX 960 liegt dagegen unter der 40-FPS-Marke.
Auch wenn die Kantenglättung auf „Medium“ zurück geschraubt wird, muss in Trine 3 für 3.840 × 2.160 eine High-End-Grafikkarte verbaut sein. Schneller als 60 Bilder pro Sekunde arbeitet nur noch die Radeon R9 Fury X, die acht Prozent der GeForce GTX 980 Ti voraus ist. Die 40-FPS-Grenze wird in der Ultra-HD-Auflösung nur noch von der GeForce GTX 980, der Radeon R9 390X und der Radeon R9 390 geknackt – die GeForce GTX 970 bleibt hauchdünn darunter. In dieser hohen Auflösung arbeitet interessanterweise die GeForce GTX 780 minimal schneller als die GeForce GTX 970 und erzielt auch minimal mehr als 40 FPS. Bei allen anderen Grafikkarten bleibt für das Spielen in Ultra HD nur die Reduzierung der Detailstufe für mehr FPS.
Und der Prozessor?
Wer sich fragt, welcher Prozessor für Trine 3 notwendig ist, muss sich keine Sorgen machen. Denn die Geschwindigkeit hängt auch ohne Kantenglättung quasi ausschließlich von der Grafikkarte ab. Egal, ob der eingesetzte Core i7-4770K mit allen vier CPU-Kernen läuft oder nur mit zwei Kernen, und egal, ob Hyper-Threading aktiv ist oder nicht: Das Spiel läuft sowohl auf einer AMD- als auch auf einer Nvidia-Grafikkarte immer gleich schnell. Auch der Takt spielt keine Rolle: Trine 3 liefert immer dieselbe Framerate, unabhängig davon, ob der Takt hohe 4,4 GHz oder nur 2,5 GHz beträgt.