Ubuntu One: Canonical stellt Ubuntu One unter die GPL
Vor rund 15 Monaten gab Canonical bekannt, dass der Cloud-Dienst Ubuntu One für Privatkunden eingestellt wird. Jetzt hat Canonical den größten Teil als Open Source unter der AGPL veröffentlicht. Die restlichen Teile sollen folgen, so wie es die Zeit der Entwickler erlaubt.
Mit Ubuntu One hatte Canonical seit 2009 den Anwendern fünf Gigabyte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung gestellt. Zahlende Kunden konnten zusätzlichen Speicherplatz mieten, und über den angeschlossenen Shop von 7digital Musik erwerben. Die Anwender und Kunden waren sehr enttäuscht, als Canonical das Angebot vom Markt nahm, jedoch erklärte Geschäftsführerin Jane Silber, Canonical könne mit den großen Konkurrenten im Speichergeschäft nicht mithalten, die teilweise bereits bis zu 50 Gigabyte kostenlosen Cloud-Speicher anböten. Canonical müsse sich wieder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und nicht versuchen, auf allen Hochzeiten zu tanzen.
Jetzt verkündete das Unternehmen, den serverseitigen Code des Filesharing-Dienstes der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Der Code wurde unter die AGPLv3 gestellt und kann aus dem Launchpad heruntergeladen werden. Canonical hofft, dass Entwickler daraus Nutzen ziehen können, indem sie einen eigenen File-Sync-Dienst erstellen oder Teile des Codes in anderen Projekten verwenden.
Eine Anleitung führt in die ersten Schritte zum Aufsetzen von Server und Client eines Filesharing-Dienstes ein. Der restliche Code – hauptsächlich REST-APIs, die Webseite und der Musik-Streaming-Dienst – sollen ebenfalls komplett geöffnet werden. Dazu gibt es allerdings keinen Zeitplan. Canonicals Entwickler arbeiten gleichzeitig am Desktop, an Ubuntu Touch, Snappy Core und Snappy Personal.
Da Ubuntu One kein aktives Projekt von Canonical mehr ist, muss zur Nutzung des Codes nicht, wie sonst üblich, eine Lizenzvereinbarung unterschrieben werden. Alle Weichen für Forks von Ubuntu One sind also gestellt.