Windows 10: Datenschutzbehörde lobt „transparente Einstellungen“
Nicht nur Verbraucher- und Datenschützern ist die Datensammlung von Windows 10 ein Dorn im Auge, auch die Datenschutzbehörden in mehreren Ländern haben mittlerweile Kritik angemeldet. In Deutschland prüft das bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht das Betriebssystem und sucht nun das Gespräch mit Microsoft.
Denn das erste Fazit lautet: Im Wesentlichen sind die Einstellungen transparent. Das erklärt zumindest Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die bayerische Datenschutzbehörde ist für Microsoft zuständig, weil der deutsche Sitz des Konzerns in einem Vorort von München liegt.
Laut Kranig gebe es aber noch einige Punkte, die der Behörde beim Prüfen von Windows 10 aufgefallen sind. Daher hat Microsoft nun einen Fragenkatalog erhalten, den der Konzern innerhalb einer bestimmten Frist beantworten muss. Welche Aspekte bei der Datensammlung von Windows 10 noch unklar sind, wird allerdings nicht genannt.
Im Kern decken sich diese Aussagen mit der Einschätzung, die die bayerische Datenschutzbehörde bereits Mitte August auf Anfrage von ComputerBase abgegeben hatte. Damals lag zwar noch keine abschließende Bewertung vor, doch es wurde bereits gelobt, dass die neuen Datenschutzbestimmungen relativ umfangreich ausgefallen und zudem verständlich formuliert sind. Ebenso wurde begrüßt, dass die Nutzer von Windows 10 nun mehr Möglichkeiten erhalten, um die Privatsphäre-Einstellungen den eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Diese Aussagen erfolgten aber unter dem Grundsatz, dass die Nutzer mit den Einstellungen tatsächlich beeinflussen können, welche persönlichen Informationen an Microsoft übermittelt werden. Ebenfalls offen war noch die Frage, welche Daten von Microsoft nun genau gesammelt werden. Und darüber hinaus wollen die Datenschützer auch klären, mit welchen Verschlüsselungsverfahren die Übertragung der Nutzerdaten abgesichert wird.
Mit Windows 10 beschäftigten sich mittlerweile die Datenschutzbehörden in mehreren Ländern, wie etwa der Schweiz. Denn vor Kurzem wurde bekannt, dass der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) prüft, ob sich die Datensammlung von Windows 10 mit dem Schweizer Datenschutzrecht vereinbaren lässt. Auch in diesem Fall geht es im Kern um die Frage, auf welche Nutzerdaten es Microsoft nun konkret abgesehen hat und wie jene verarbeitet werden. Noch kritischer wird Windows 10 derweil von den russischen Behörden eingestuft.