Alphabet: Ex-Google-CEO Eric Schmidt kritisiert Apple Music
Die Verbesserung der Künstlichen Intelligenz im Alltag ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft. Davon ist Eric Schmidt, früher Google-CEO und jetziger Executive Chairman des Mutterkonzerns Alphabet, fest überzeugt. Das gelte auch für Musik-Streaming und die darüber angebotenen Wiedergabelisten.
Ein durch lernfähige Algorithmen gesteuerter Auswahlprozess von Liedern und Playlisten sei jeder Kuration, also durch Menschen zusammengestellten Listen, überlegen. Schmidts Kommentar ist deshalb als konkrete Kritik an Apple Music zu verstehen. Zwar nennt er den Konkurrenzdienst zu Google Play Music nicht explizit beim Namen, jedoch sind gerade die von Musikexperten erstellten Wiedergabelisten ein Grundpfeiler von Apple Music. Apple nennt das Modell der Kuration durch eine Experten-Redaktion die „Seele jeder Wiedergabeliste“.
Für Schmidt geht es beim Streaming hingegen darum, noch intelligentere Erkennungsmechanismen zu entwickeln, die den Musikgeschmack eines Nutzers analysieren und vorausahnen, was er als nächstes hören möchte. Das sei nicht nur moderner und effektiver als von Menschen erstellte Playlisten, sondern auch alles andere als elitär. Statt einiger weniger Entscheidungsträger, die Musiklisten anhand persönlicher Präferenzen erstellen, sollen zukünftig alle Nutzer dabei helfen, den „nächsten großen Star“ zu entdecken, so Schmidt. Umso mehr Kunden sich bestimmte Independent-Künstler anhören, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass diese Musiker auf immer mehr vom jeweiligen Streamingdienst vorgeschlagenen Wiedergabelisten auftauchen, wie Schmidt betont. Das sei wesentlich demokratischer als das Modell der Kuration.
Schmidt geht dabei jedoch nicht auf den Punkt ein, dass Apple Music neben der Kuration auch auf automatische Erkennungssysteme bei der Auswahl von Playlisten setzt. Umgekehrt betonte Google erst vor einigen Monaten, wie wichtig das mit Songza eingekaufte Team von Musikexperten bei der Liederauswahl der Radiosender von Google Play Music sei.