AMD Radeon R9 Nano im Test: Die schnellste kleine Grafikkarte für Mini-ITX
11/11Fazit
Die Radeon R9 Nano soll nicht weniger als die schnellste kleine Grafikkarte für kompakte Mini-ITX-Systeme sein. Mit aktuellen Topmodellen soll sie sich auf Augenhöhe messen. Die Basis dafür stimmt, wie der Testlauf im bekannten Testparcours mit ATX-Gehäuse zeigt.
In diesem Umfeld arbeitet die Radeon R9 Nano unter Ultra HD nur rund fünf Prozent langsamer als die Radeon R9 Fury und ist neun Prozent schneller als die Radeon R9 390X und minimal schneller als eine übertaktete GeForce GTX 980. Da kann das derzeit kleinste und schnellste Modell von Nvidia, die GeForce GTX 970, mit 31 Prozent Rückstand nicht mithalten. Unter 1.920 × 1.080 wird zwar auch von dieser Grafikkarte mit Fiji-GPU nur noch die Leistung einer GeForce GTX 980 mit Standardtaktraten erreicht, die kompakte GeForce GTX 970 von Asus bleibt aber um 14 Prozent zurück.
Trotz vergleichbarer Leistung benötigt die Radeon R9 Nano dabei deutlich weniger Energie als die Radeon R9 Fury. Die Kombination aus voll aktivierter GPU bei niedrigerem Takt erweist sich als außerordentlich effizient. Selbst Nvidias Maxwell wird geschlagen. Dem kompakten Kühlsysteme ermöglicht das in einem gut belüfteten Gehäuse, unter Last trotzdem relativ leise zu agieren. Ärgerlicher sind hingegen die unnötig hohen Drehzahlen im Leerlauf, die die Karte auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus tönen lassen.
ATX ist allerdings weder das anvisierte Einsatzgebiet, noch sollten Besitzer dieses Formates zur Radeon R9 Nano zum Preis von 699 Euro greifen - hier sind eine Radeon R9 Fury oder GeForce GTX 980 Ti die bessere Wahl. Die Kombination der Eigenschaften der Radeon R9 Nano wird erst in kompakten Mini-ITX-Systemen zum kostspieligen Alleinstellungsmerkmal.
In einem größeren ITX-Gehäuse wie dem Cooltek UMX1 Plus reduziert sich die Geschwindigkeit der Radeon R9 Nano gar nicht, die Lautstärke steigt nur geringfügig an. Die Konkurrenz ist entweder zu groß für diese Systeme oder die Leistung liegt deutlich darunter. In einem kleineren Gehäuse wie dem Raijintek Metis fällt dann zwar auch die Radeon R9 Nano um etwa zehn Prozent zurück, weil trotz hoher Lautstärke das Temperatur-Limit erreicht wird, die Konkurrenz wird aber ebenfalls lauter und arbeitet langsamer.
In Summe macht die Radeon R9 Nano mehr Leistung als je zuvor in kompakten Mini-ITX-Systemen möglich. Selbst Ultra HD bei reduzierten Details ist drin. Je beengter die Verhältnisse, desto lauter wird allerdings auch die Nano – trotz der beeindruckenden Energieeffizienz als Resultat der Kombination aus Vollausbau und Takt. Das sollten Anwender, die ein solches System planen, weiterhin bedenken.
Wer einen kleinen ITX-Rechner mit High-End-Hardware für maximale Leistung zusammenbauen möchte, hat zur Zeit keine Alternative und muss die 699 Euro investieren. Dank des Kühlsystems, das nicht über die Slotblende hinausragt, ist die Radeon R9 Nano in manchen Systemen schon allein deshalb die einzige Wahl.
- schnell in Ultra HD
- AA/AF durchweg nutzbar
- HBM-Speicher bringt zahlreiche Vorteile
- deutlich verbesserte Energieeffizienz
- für die Geschwindigkeit gute Leistungsaufnahme unter Last
- kleiner ITX-Formfaktor sehr gut umgesetzt
- Lüfter dreht unnötig schnell unter Windows
- wird in kleinen ITX-Gehäusen sehr laut
- 4-GB-Speicher für Ultra HD möglicherweise kritisch in der Zukunft
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