AMD Radeon R9 Nano im Test: Die schnellste kleine Grafikkarte für Mini-ITX
8/11Leistungsaufnahme
Bei der Radeon R9 Nano soll es sich laut AMD um die energieeffizienteste High-End-Grafikkarte handeln. Der Testrechner kommt mit dem 3D-Beschleuniger nur auf 298 Watt und liegt satte 97 Watt unter der Radeon R9 Fury X und 91 Watt unter der kaum schnelleren Radeon R9 Fury. Selbst die deutlich langsamere und ebenfalls kleinere Sapphire Radeon R9 380 ITX weist mit 283 Watt eine kaum niedrigere Leistungsaufnahme auf.
AMDs Aussage entwickelt sich mit einem Blick zur Asus GeForce GTX 970 Mini knapp zur Realität: Denn die GTX 970 benötigt im Testrechner 253 Watt, also noch einmal 45 Watt weniger als die Radeon R9 Nano. Allerdings ist die GTX 970 in der gewählten Auflösung im Durchschnitt 24 Prozent langsamer und in dem genutzten Spiel sogar 37 Prozent. Die Radeon R9 Nano fährt somit bezogen auf die Energieeffizienz tatsächlich ein besseres Ergebnis als die GeForce GTX 970 ein – beeindruckend!
Vorbei mit der guten Energieeffizienz ist es beim maximierten Power Target. Denn dann benötigt die Radeon R9 Nano 93 Watt mehr und kommt im Testsystem auf 391 Watt. Dies ist vier Watt weniger als die Radeon R9 Fury X und zwei Watt mehr als die Radeon R9 Fury. Die Energieeffizienz kommt damit ausschließlich durch das aggressivere Power Target zu Stande, bei der Hardware gibt es keine Unterschiede.
Im Desktop-Betrieb liegt die Leistungsaufnahme des Testsystems bei 79 Watt, womit sich die Radeon R9 Nano knapp vor die Radeon R9 Fury und die Radeon R9 Fury X setzt. Der ZeroCore-Power-Modus funktioniert dabei immer noch nicht auf einer Grafikkarte mit der Fiji-GPU.
Im Blu-ray- als auch im Multi-Monitor-Betrieb haben die zwei anderen Fiji-Grafikkarten massive Verbesserungen gegenüber den älteren GPUs gezeigt, was sich auch mit der Radeon R9 Nano nicht ändert. Bei der Wiedergabe einer Blu-ray benötigt der Testrechner mit der neuesten AMD-Grafikkarte 95 Watt und schneidet damit zwar minimal besser als die zwei anderen Probanden, aber noch rund zehn Watt schlechter als vergleichbare Nvidia-Grafikkarten ab. Im Multi-Monitor-Betrieb kann die 15-Zentimeter-Grafikkarte dann auftrumpfen und taktet selbst bei drei Monitoren nicht mehr hoch – die benötigte Leistungsaufnahme ändert sich also nicht (beziehungsweise kaum). Dies liegt an den neuen HBM-Modulen, die deutlich weniger Energie benötigen als der alte GDDR5-Standard.
Übertaktbarkeit
An dieser Stelle finden sich normalerweise die Übertaktungsergebnisse wieder. Die Radeon R9 Nano lässt sich derzeit jedoch nicht übertakten. Zwar kann ein höherer Takt eingestellt werden, der auch korrekt übernommen wird, allerdings ist selbst das maximierte Power Target zu niedrig, um einen höheren Takt als 1.000 MHz zu ermöglichen. Nach wenigen Sekunden taktet die Radeon R9 Nano 1.000 MHz oder weniger herunter. Davon abgesehen scheint das ComputerBase-Textexemplar der Radeon R9 Nano lediglich einen maximalen Takt von 1.075 MHz (+ 75 MHz) zuzulassen. Ein eingestellter Takt von 1.100 MHz führt zu einem sofortigen Absturz.