iPhone 6s & iPhone 6s Plus im Test: Mit A9-SoC, 3D Touch und neuer Kamera an die Spitze
5/6Konnektivität
Im Bereich Konnektivität legt Apple insbesondere bei der maximal unterstützten LTE-Geschwindigkeit nach. Das iPhone 6 (Plus) kam bisher auf maximal 150 Mbit/s im Downstream bei der Nutzung von LTE Cat. 4. Für das iPhone 6s (Plus) hat Apple nachgelegt und ein neueres Modem von Qualcomm verbaut. Statt des Modells 9625 ist jetzt das 9635 verbaut, das im Downstream eine maximale Geschwindigkeit von 300 Mbit/s ermöglicht. Nach wie vor ist die Deutsche Telekom der einzige Anbieter in Deutschland, der diese Geschwindigkeit anbieten kann. Vodafone folgt mit maximal 225 Mbit/s, O2 liegt mit bis zu 50 Mbit/s abgeschlagen auf Platz drei.
Ausgebaut wurde aber nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Liste der unterstützten LTE-Frequenzbänder. Das iPhone 6 und iPhone 6 Plus kommen in den deutschen Varianten A1586 und A1524 auf jeweils 20 Bändern, das iPhone 6s (Plus) hingegen auf 22. Hinzugekommen sind die Frequenzbänder 12 (700 MHz) und 27 (800 MHz). Diese kommen vereinzelt in Kanada, Guam, den Nördlichen Marianen und den Vereinigten Staaten zum Einsatz. Essenziell für die Nutzung des iPhones im Ausland ist diese Erweiterung aber nicht. Die US-Modelle A1633 und A1634 unterstützen zudem noch das Frequenzband 30 (2.300 MHz), das für den LTE-Ausbau des US-Anbieters AT&T genutzt werden soll.
Unverändert gut ist die Sprach- und Empfangsqualität des iPhone 6s. Das Smartphone wurde während der Nutzung im Netz der Deutschen Telekom über den Anbieter Congstar betrieben. Die Audioqualität beider Lautsprecher hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht hörbar verbessert oder verschlechtert. Noch immer kann es vergleichsweise einfach dazu kommen, dass der untere Lautsprecher durch die Hand verdeckt wird, zum Beispiel, wenn das iPhone für Filme quer gehalten wird.
Schneller ist außerdem das verbaute WLAN-Modul geworden. An den unterstützten Standards hat sich mit 802.11a/b/g/n/ac in Netzen mit 2,4 und 5 GHz nichts verändert, dank MIMO-Technik (Multiple Input Multiple Output) hat sich die theoretische Datenrate aber von 433 auf 866 Mbit/s verdoppelt. In Verbindung mit einem entsprechend ausgestatteten WLAN-Router sind kürzere Wartezeiten bei der Übertragung von Daten die Folge.
Getestet wurde dies mit einem iPhone 6 Plus, das per AirDrop ein 1,88 Gigabyte großes Video an ein iPad Air 2 übertragen sollte. Beide Geräte waren mit einem Asus-Router des Typs RT-AC68U verbunden und befanden sich im selben Raum. Das iPad Air 2 ist bereits mit dem schnelleren WLAN ausgestattet, der limitierende Faktor ist somit das iPhone 6 Plus. Die Übertragung der Datei vom iPhone 6 Plus zum iPad Air 2 benötigte 1:52 Minuten, was rund 136 Mbit/s oder 17 MB/s entspricht. Die Übertragung vom iPhone 6s zum iPad Air 2 benötigte hingegen nur 59 Sekunden. Das entspricht umgerechnet 264 Mbit/s oder 33 MB/s – eine Steigerung von fast 100 Prozent.
Laufzeiten
Als die iPhones im letzten Jahr mit den Modellen 6 und 6 Plus erstmals seit dem iPhone 5 wieder größer wurden, konnte Apple allgemein längere Laufzeiten verkünden. Beim iPhone 6s und 6s Plus sind die Akkus allerdings wieder marginal kleiner geworden. Das liegt daran, dass 3D Touch und die Taptic Engine mehr Platz benötigen. Vor allem die Taptic Engine nimmt dem Akku, der üblicherweise die komplette Seite neben dem Logic Board einnimmt, Platz weg.
Im Gegenzug hat Apple aller Wahrscheinlichkeit nach aber die Energieeffizienz des Smartphones verbessert. Das neue A9-SoC wird in einer neuen Fertigungstechnik hergestellt und auf dem Logic Board sitzen weniger Komponenten. Der M9-Koprozessor ist beispielsweise in den A9 gewandert. Dass Bauteile vereint und insgesamt reduziert wurden, zeigt auch hier wieder einmal der Blick in die offiziellen Umweltberichte der neuen iPhones. Die Platinen im iPhone 6 und 6 Plus wiegen 15 und 16 Gramm, die in dem iPhone 6s und 6s Plus nur noch 11 und 12 Gramm.
Der Akku im iPhone 6s bietet jetzt 1.715 mAh (6,52 Wh) statt bisher 1.810 mAh (6,91 Wh). Der des iPhone 6s Plus kommt auf 2.750 mAh (10,45 Wh), vor einem Jahr waren es noch 2.915 mAh (11,10 Wh). Dennoch sind die Herstellerangaben zur Laufzeit unverändert: Für das iPhone 6s und iPhone 6s Plus gibt Apple bis zu 14 und 24 Stunden Sprechdauer mit 3G, 10 und 16 Tage Standby, 10 und 12 Stunden Surfen mit 3G oder LTE, 11 und 12 Stunden Surfen mit WLAN, 11 und 14 Stunden HD-Videowiedergabe sowie 50 und 80 Stunden Audiowiedergabe an – exakt wie vor einem Jahr.
Im Alltagsgebrauch konnte auch kein Unterschied im Vergleich zu den alten Geräten festgestellt werden. Das iPhone 6 ist ein sicherer Begleiter für einen Tag, wenn dabei auf Spiele verzichtet oder nur sehr wenig gespielt wird. Im Szenario der Redaktion wurde sehr wenig bis gar nicht telefoniert, dafür häufig WhatsApp, E-Mail und Safari verwendet. Auch Facebook und Twitter kamen mehrfach am Tag zum Einsatz. Aufpassen sollten allerdings Besitzer einer Apple Watch. In Verbindung mit der Smartwatch können die Laufzeiten spürbar kürzer ausfallen. Unterm Strich hat das iPhone 6 durchschnittlich gute Laufzeiten zu bieten.
Merklich besser schneidet das iPhone 6 Plus ab. Auch einen wirklich sehr intensiven Tag meistert das Smartphone ohne Akkusorgen, selbst dann, wenn gespielt wird – allerdings nicht durchgehend. In diesem Fall ist ein Tablet noch immer die bessere Lösung. Wer viel ohne Steckdosen in Reichweite oder externen Akkus unterwegs ist, findet mit dem iPhone 6s Plus ein Smartphone mit guter bis sehr guter Durchhaltekraft. Fordert man das Smartphone etwas weniger intensiv, sind durchaus zwei volle Tage Laufzeit realistisch.
Im Video-Dauertest, der über die YouTube-App einen Dokumentarfilm in 720p-Auflösung bei 200 cd/m² Display-Helligkeit in Dauerschleife abspielt, erreicht das iPhone 6s eine Laufzeit von 7:31 Stunden und das iPhone 6s Plus eine Abspielzeit von 9:44 Stunden. Diese Werte liegen unter den Laufzeiten des iPhone 6 Plus und iPhone 6. Das iPhone 6s Plus hält im Video-Dauertest rund 30 Minuten kürzer als der Vorgänger, das iPhone 6s rund 15 Minuten. Die Akkulaufzeit bleibt mit diesen Ergebnissen aber genauso durchschnittlich (6s) beziehungsweise sehr gut (6s Plus) wie bei den Vorgängern.