Forza 6 (XBO) im Test: Vorzeige-Rennspiel kriegt die Kurve

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Max Doll
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Weniger Grind, mehr Progression

Die wichtigste Neuerung in Forza 6 hat Turn 10 allerdings nicht an die große Glocke gehängt: Der bisweilen enorme Grind-Aufwand und die gleichzeitig deutlich präsentierten Mikrotransaktionen aus Forza 5 sind wieder verschwunden. Statt während des ewigen Sammelns von Spielwährung „eine Beziehung“ zu den Fahrzeugen aufbauen zu müssen, kann der Fuhrpark endlich wieder nach Lust und Laune ausgebaut werden. Dafür sorgen größere Credit-Belohnungen, die auch ohne den Bonus auf Einkünfte aus dem 20 Euro teuren VIP-Pass ausreichend groß ausfallen, ebenso wie die aus Forza Horizon 2 bekannten Level-Belohnungen, die zufällig Fahrzeuge oder Geldbeträge in die Kasse spülen.

Nach jedem Levelaufstieg gibt es eine zufällige Belohnung
Nach jedem Levelaufstieg gibt es eine zufällige Belohnung

Der Hauptgewinn scheint dabei regelmäßig auch gezogen zu werden und winkt mit dem ersten Level zuverlässig, was eine Million Credits und damit ein schönes Startkapital zur Verfügung stellt. So wird sichergestellt, dass neben den Wunschfahrzeugen immer auch zufällige Boliden zum Fuhrpark stoßen. Dies verleitet naturgemäß zum Experimentieren und Ausprobieren des reichhaltigen Angebots. Wer ältere Teile der Reihe gespielt hat, erhältlich durch einen Treuebonus je nach Größe des bereits in der Serie erspielten Fuhrparks und Anzahl der gespielten Ableger zwischen einem und acht Autos sowie bis zu acht Millionen Credits Startkapital. Neben den Fahrhilfen und der Schwierigkeitsstufe erhöhen außerdem die neuen Mods das Einkommen. Wer etwa nur im Cockpit fährt und auf die Traktionskontrolle verzichtet, darf sich über höhere Gewinne freuen. Die Karten, die den Schädeln in Halo ähneln und nicht nur Nach- sondern auch Vorteile bieten können, müssen aber erst in Paketen gekauft werden.

Modifikatoren verändern Schwierigkeit und Belohungen
Modifikatoren verändern Schwierigkeit und Belohungen

Kommentarlos zurückgekehrt ist dabei auch die Möglichkeit, beliebige Fahrzeuge probefahren zu können, die zusammen mit den neuen Showcase-Events das Fahren auch teurer Fahrzeuge nach Lust und Laune erlaubt. Die besonderen Veranstaltungen sind eine Mischung aus bunten Herausforderungen und historischen Motorsport-Ereignissen, die entweder aufgrund ihres Settings oder ungewöhnlichen Ideen Abwechslung in den Rennalltag bringen. Dabei besteht dennoch Raum für Verbesserungen. Zumindest bei historischen Duellen, dem Formel-1-Kräftemessen zwischen Niki Lauda und James Hunt im Jahr 1976 etwa, könnte eine konkretes Aufeinandertreffen in einem gerahmten Szenario aber durchaus stärker im Vordergrund stehen.

Ganz auf fragwürdige Monetarisierung verzichten kann oder will Turn 10 in diesem Zusammenhang dann aber doch nicht: Obwohl das Studio zumindest die Erwartung weckte, erstmals seit Forza 2 wieder eine größere Anzahl Fabrikate des Herstellers Porsche in den Fuhrpark zu integrieren, findet sich kein einziges Modell des Unternehmens im Spiel. Da auch die bislang als Ersatz eingefügten Modelle des Tuners Ruf fehlen, folgt hier offenbar der unvermeidliche DLC. Dennoch soll an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass Forza 6 durch den gestiegenen Umfang und den Verzicht auf Mikrotransaktionen einen viel besseren Eindruck hinterlässt als der Vorgänger. Vor allem psychologisch verschwindet der stete Gedanke an Fairness und Grind aus dem Hinterkopf: Die Voraussetzungen sind nun wieder für alle Spieler gleich.

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