Huawei Mate S im Test: Ein teures Smartphone muss durchweg gut sein

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Nicolas La Rocco
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Fazit

Das Mate S ist mit großem Abstand das teuerste hierzulande erhältliche Smartphone von Huawei. Für 649 Euro wird ein gewisser Gegenwert erwartet, den Huawei teilweise erfüllt, teilweise aber auch nicht. Über jeden Zweifel erhaben ist die erstklassige Verarbeitung des Smartphones, die sich vor keiner Konkurrenz verstecken muss. Spätestens seit dem P8 weiß Huawei, wie sehr gute Premium-Smartphones zu fertigen sind. In diesem Punkt liefert der Hersteller sein bisher bestes Smartphone ab.

Huawei Mate S im Test
Huawei Mate S im Test

Diesem großen Pluspunkt steht allerdings ein überraschend unbefriedigendes Display gegenüber. Auflösung und Kontrast überzeugen noch, die Helligkeit fällt jedoch so schlecht wie bei kaum einem anderen Smartphone aus, und ab Werk ist das OLED-Panel zudem schlecht beziehungsweise gar nicht kalibriert. Erst wer wenig alltagstauglich mit einem Messgerät nachjustiert, erhält eine natürliche Weißdarstellung.

Gut gefällt wiederum die Leistung des Smartphones. Das Kirin-935-SoC, eine aufgebohrte Version des 930 aus dem P8, sorgt für angenehm kurze Reaktions- und Ladezeiten und lässt im Alltag kaum Wünsche offen. Gut gelungen ist auch der neue Fingerabdrucksensor. Er ist kleiner als noch im Ascend Mate 7, arbeitet aber dennoch schnell und zuverlässig und bietet interessante Gesten. Die schon aus dem P8 bekannte Kamera ist zwar nicht besser geworden, das gute Niveau wird aber gehalten. Wer viele Fotos knipst, kann sich über 32 GB Speicher ab Werk und die optionale Speichererweiterung freuen.

Dass Huawei in Bereichen wie WLAN und LTE hingegen spart und Rückschritte gegenüber ein Jahr alten Modellen macht, ist unverständlich. Auf der einen Seite bietet das Mate S hochmoderne Komponenten, an anderer Stelle wird das Smartphone aber seinem Preis nicht gerecht. Das macht eine Kaufempfehlung trotz einiger Pluspunkte nicht zur einfachen Entscheidung. Ganz im Gegenteil: Für rund 650 Euro und teilweise sogar drastisch weniger Geld bietet der Markt viele gute Smartphones, darunter auch das Apple iPhone 6, Samsung Galaxy S6, LG G4, HTC One M9, Sony Xperia Z5 oder Motorola X Style, um nur ein paar Geräte zu nennen. Der Kauf eines Huawei Mate S muss deshalb wohlüberlegt sein.

Huawei Mate S
Produktgruppe Smartphones, 22.09.2015
  • Display
    O
  • Leistung Produktiv
    +
  • Leistung Unterhaltung
    +
  • Laufzeit
    O
  • Verarbeitung
    ++
  • ausgezeichnete Verarbeitung
  • überzeugende Geschwindigkeit
  • schneller und präziser Fingerabdrucksensor
  • gute Kamera
  • interessantes Bedienkonzept
  • 32 GB Speicher ab Werk
  • Speicher erweiterbar
  • Display-Helligkeit sehr niedrig
  • deutlicher Blaustich ab Werk
  • WLAN nur mit 2,4 GHz
  • LTE nur mit bis zu 150 Mbit/s
  • Akku fest verbaut

Verfügbarkeit & Preise

Das Huawei Mate S ist ab Ende September in den Farben Mystic Champagne mit weißer Vorderseite (Testgerät) sowie in Titanium Grey mit schwarzer Vorderseite zur unverbindlichen Preisempfehlung von 649 Euro mit 32 GB Speicher in Deutschland erhältlich. Das 64-GB-Modell ist bisher genauso wenig wie die 128-GB-Variante mit Force-Touch-Display für den deutschen Markt angekündigt worden.

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