Nvidia Shield: Deutschlandstart mit klarem Fokus auf Gaming

Volker Rißka
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Nvidia Shield: Deutschlandstart mit klarem Fokus auf Gaming
Bild: Nvidia

Startschuss für Nvidia Shield in Deutschland: Ab 199 Euro kann die Android-TV-Konsole ab dem 1. Oktober erworben werden, mit Shield Pro steht zudem auch die 299 Euro teure Version mit Massenspeicher im Handel. Nvidia setzt den Fokus hierzulande klar auf Gaming.

Nvidia Shield im Detail

Geheimnisse zur Android-TV-Konsole gibt es bereits seit der Ankündigung im März und spätestens seit dem Start in den USA Ende Mai keine mehr. Auf Basis des Nvidia Tegra X1 soll die Konsole vor allem mit Grafikleistung punkten, die neben ARM-CPU-Kernen auch die Maxwell-GPU-Kerne bereitstellen. 3 GByte LPDDR4-Speicher stehen als RAM zur Verfügung, der Massenspeicher variiert – und ist zudem erweiterbar.

Der Lieferumfang ist ebenfalls identisch mit dem nordamerikanischen Modell. Die Fernbedienung mit Sprachsuchfunktion – die von Google stammende Sprachsteuerung funktioniert auch innerhalb der Apps von Nvidia – gibt es für 49 Euro, den Ständer für die Konsole für 29 Euro. Zusätzliche Shield-Controller kosten 59 Euro pro Stück – einer davon ist im Lieferumfang enthalten.

Nvidia Shield (Pro) nun auch in Deutschland
Nvidia Shield
Modell Shield Shield Pro
Abmessungen (L×B×H) 654 × 210 × 130 mm
Gewicht 654 Gramm k. A.
Betriebssystem Android TV
SoC Tegra X1 (4 × Cortex-A57, 4 × Cortex-A53)
GPU Maxwell (256 Kerne)
Arbeitsspeicher 3 GByte LPDDR4
Interner Speicher 16 GByte (erweiterbar) 500 GByte (erweiterbar)
Bluetooth 4.1/BLE
WLAN 802.11ac 2×2 MIMO (2,4 GHz und 5 GHz)
Anschlüsse Gigabit Ethernet
HDMI 2.0
2 × USB 3.0 (Typ A)
Micro-USB 2.0
microSD-Slot (bis 128 GByte)
Infrarotempfänger
Gaming Features Nvidia Grid Streaming Service
Nvidia GameStream
Nvidia Share
Funktionen Sprachsuche
Over-the-Air-Updates
Leistungsaufnahme bis zu 20 Watt, typ. 5-10 Watt
Preis 199 Euro 299 Euro

Nvidia Shield mit GeForce Now ausprobiert

Wenige Tage vor dem Deutschland-Start konnte ComputerBase Nvidia Shield ausprobieren und dem Hersteller weitere Informationen entlocken. Der Fokus bei der Veranstaltung in Berlin lag natürlich auch auf dem Gaming, auch mit Spielen aus der Cloud. Mit GeForce Now startet der bisher als Nvidia Grid bekannte Dienst am 1. Oktober auch in Deutschland. Die ersten drei Monate sind nach Abschluss des Abos frei, der Dienst kostet 9,99 Euro im Monat. Problematisch in Deutschland: Zum Start werden nur Zahlungen per Kreditkarte akzeptiert.

Um das Streaming mit geringen Ladezeiten und ebenfalls geringen Latenzen zu ermöglichen, stehen die Grid-Spieleserver für die deutschen Spieler in Frankfurt. Im Fokus steht dabei immer zuerst die Anzahl der Bilder pro Sekunde, erst danach folgen Details und Effekte. Die automatische Konfiguration wird deshalb immer zuerst 60 Bilder pro Sekunde anpeilen und dabei zur Not auch auf 720p heruntergehen, bevor 1080p bei nur 30 FPS angeboten wird – 1080p bei 60 FPS sind das Maximum. Der Spieler kann das aber auch manuell festlegen.

Mehr als fünfzig Spiele werden zum Start verfügbar sein, auch mehr als 25 Titel für Multiplayer (unter anderem über den Android Store) – wenig gespielte Titel sollen nach kurzer Zeit durch andere ausgetauscht werden. Nagelneue Blockbuster-Spiele respektive AAA-Titel sind nicht Teil von GeForce Now, sollen laut Nvidia aber nach Wochen oder Monaten aufgenommen werden. Diese Titel müssen jedoch zum Marktstart normal gekauft werden, der eventuell im Preis enthaltene Steam Key behält auch nach Beendigung des GeForce-Now-Abonnements seine Gültigkeit. Bis zu fünf Jahre nach Kündigung des Abos kann noch auf die Spiele zugegriffen werden, wenn das Abonnement in diesem Zeitraum wieder aktiviert wird.

Das zweite wichtige Standbein ist Fernsehen. Nvidia wirbt dabei mit einer umfassenden Unterstützungsliste, die kein Mitbewerber auf dem Markt bisher bietet. Heraus sticht die 4K60-Unterstützung für YouTube oder in Deutschland populäre Dienste wie Maxdome oder Watchever. Gegenüber dem vor wenigen Tagen vorgestellten neuen Fire TV von Amazon sind die von Nvidia aufgezeigten Vorteile allerdings kaum noch vorhanden, zumal dieses mit 99,99 Euro nur die Hälfte kostet.

Sicherlich ein Grund, warum Nvidia den Fokus massiv aufs Gaming geschoben hat – hier hat die Konsole dank des SoC ein klares Alleinstellungsmerkmal. Ob dies am Ende aufgeht, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Der Erfolg der Shield-TV-Konsole steht und fällt mit den angebotenen Spielen auf Nvidias Plattform.