SATA Pin 8 Vcc: Innodisks SSD-Module brauchen kein Stromkabel

Michael Günsch
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SATA Pin 8 Vcc: Innodisks SSD-Module brauchen kein Stromkabel

Stromversorgung und Datenleitung über einen Anschluss – was bei USB längst gang und gäbe ist, ist bei internen Verbindungen nicht selbstverständlich. Innodisk stellt neue SATA-Speicherlösungen vor, die über den SATA-Stecker Strom beziehen und keinen separaten Stromanschluss benötigen.

Die patentierte Technik dahinter nennt Innodisk „Pin 8 Vcc“. Herkömmliche SATA-Stecker verfügen über 7 Pins. Bei Innodisks neuen Disk-on-Module-SSDs (DOM) ist der SATA-Anschluss zusätzlich mit außen am Stecker liegenden Kontakten versehen. Eine Abbildung zeigt, dass der Pin 8 auf einer Seite liegt und auf der anderen ein Massekontakt besteht. Das Besondere an der Disk-on-Module-Bauart ist, dass diese kleinen SSDs direkt in eine SATA-Buchse auf dem Mainboard eingesteckt werden. Ein Kabel wird somit weder zur Datenübertragung noch für die Stromversorgung benötigt.

Innodisks „Pin 8 Cable-Less Power Technology“
Innodisks „Pin 8 Cable-Less Power Technology“ (Bild: Innodisk)

Die Idee dieser SATA-Steckmodule ohne Stromanschluss ist nicht neu. Die SATADOM-SSD-Serie von Innodisk nutzte diese Art der Stromversorgung bereits über den sonst ungenutzten Pin 7 der SATA-Buchse. Die neue Pin-8-Technologie kombiniert diese Methode mit zusätzlichen „Power-Pins“, die nicht nur der Stromversorgung dienen, sondern auch eine „robuste physische Verbindung zwischen SSD und Mainboard“ darstellen.

Stromversorgung über zusätzlichen Pin 8
Stromversorgung über zusätzlichen Pin 8 (Bild: Innodisk)

Die neue Form der Stromversorgung soll in SSD-Modulen der Serien SATADOM und ServerDOM eingesetzt werden. Die Rede ist von „verschiedenen kompakten Formfaktoren und Flash-Varianten“ inklusive SLC, MLC und iSLC sowie eine Version ohne DRAM-Cache. Ein Beispiel für die Pin-7-Technik ist das Modell SATADOM-MV 3ME3, das bei Abmessungen von nur 25,2 × 41,5 × 6,8 mm bis zu 128 GB MLC-Speicher bietet. Noch kompakter ist zum Beispiel die Variante ServerDOM-H 3IE mit abgewinkeltem Anschluss, die bis zu 32 GB auf Abmessungen von 25 × 21,7 × 13,2 mm vereint. Zu den neuen Modellen mit Pin-8-Technik liegen zur Stunde nur Produktfotos vor.

Innodisk SATADOM-SL 3ME V2
Innodisk SATADOM-SL 3ME V2 (Bild: Innodisk)
Innodisk ServerDOM-L
Innodisk ServerDOM-L (Bild: Innodisk)

Durch den Verzicht auf einen separaten Stromanschluss werden derart kompakte SSD-Module erst ermöglicht. Das Fehlen eines Kabels vereinfacht nicht nur die Installation sondern sorgt auch für einen verbesserten Luftstrom im Gehäuse. Die DOM-SSDs sind vor allem für Unternehmensanwendungen bestimmt und kommen in Rackmount-Server-Gehäusen und Embedded-Low-Profile-Systemen zum Einsatz.

Welche Voraussetzungen auf Seiten des Mainboards für die direkte Stromversorgung nötig werden, geht aus den Presseinformationen nicht hervor. Innodisk spricht davon, dass die Techniken Pin 8 Vcc und Pin 7 Vcc „bei Mainboards von Top-Herstellern“ „bereits verfügbar“ sind, um welche Mainboards es sich handelt, wird jedoch nicht genannt. Bei der Pin-7-Vcc-Technik verwies Innodisk noch auf qualifizierte Server-Mainboards von Intel.

Vergleichbare DOM-SSDs für Embedded-Systeme mit Pin-7-Technik bietet unter anderem Adata an. Auch andere Hersteller haben DOM-SSDs im Programm, die allerdings meist noch eine separate Stromversorgung mittels Kabel benötigen. Für aktuelle Verbraucher-Mainboards stellen M.2-SSDs eine kompakte kabellose SSD-Lösung dar, die zudem als PCIe-Variante weitaus höhere Geschwindigkeiten als SATA-SSDs erreichen.

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