Snapdragon 820: Kryo-CPU ist zweimal schneller und effizienter als der 810
Das nächste Qualcomm-Flaggschiff Snapdragon 820 nutzt wieder ein selbst entwickeltes CPU-Design. Jetzt hat die SoC-Schmiede erstmals Details zur neuen Kryo-CPU des Snapdragon 820 bekannt gegeben. Im Vergleich zum Snapdragon 810 soll die Leistung zweimal höher ausfallen und die CPU gleichzeitig zweimal effizienter arbeiten.
Nach Details zur Adreno-530-GPU und dem Hexagon-680-DSP hat Qualcomm nun erstmals Angaben zur selbst entwickelten Kryo-CPU gemacht. Beim Snapdragon 810 nutzt das Unternehmen derzeit ein Design aus 4 + 4 CPU-Kernen von ARM, das sich in vier Cortex-A57 und vier Cortex-A53 mit ARMv8-A-Befehlssatz aufteilt.
Für den Snapdragon 820 kehrt Qualcomm wieder zurück zu einem Quad-Core-Aufbau aus gleichen CPU-Kernen, so wie beim Snapdragon 805, dem letzten System-on-a-Chip mit eigenem CPU-Design (Krait 450). Der Kryo als Nachfolger des Krait wird laut Qualcomm im aktuellsten 14-nm-FinFET-Verfahren gefertigt. Das deutet darauf hin, dass Qualcomm sich an Samsung als Fertiger für das System-on-a-Chip gewendet hat.
Die Kryo-Kerne können mit einer Taktrate von bis zu 2,2 GHz betrieben werden und sollen eine bis zu zweimal höhere Leistung als der Snapdragon 810 bieten und dabei gleichzeitig bis zu zweimal effizienter sein. Laut Qualcomm wurde das System-on-a-Chip dahingehend entwickelt, insbesondere bei niedrigem Verbrauch eine hohe Leistung zu liefern, sodass der Einsatz des Chips nicht nur in Mobilgeräten, sondern auch im Automotive-Bereich und bei Embedded-Plattformen erfolgen kann.
Neben einem Einblick in das CPU-Design des Snapdragon 820 hat Qualcomm auch den Symphony System Manager vorgestellt. Dieser soll beim heterogenen Aufbau des Chips, der dafür sorgt, dass Aufgaben zum Beispiel zwischen CPU, GPU, DSP und Kamera-ISP aufgeteilt werden, für eine korrekte Zuweisung der Aufgaben an diese Bereiche sorgen. Dadurch erhofft sich Qualcomm einen noch effizienteren Betrieb des Chips, indem bestimmte Prozesse dem darauf spezialisierten Baustein des SoC zugewiesen oder die richtige Kombination aus Prozessoren für eine spezielle Aufgabe ausgewählt wird.
Als Beispiel nennt Qualcomm die Aufnahme eines Fotos über die Kamera. Der Symphony System Manager sorgt dafür, dass nur die tatsächlich für die Abarbeitung einer Aufgabe benötigten Komponenten des SoCs mit ausreichender Taktfrequenz für einen möglichst kurzen Zeitraum aktiviert werden. Im konkreten Fall könnten das CPU, ISP, Display-Engine, GPU, GPS und Speichersystem sein.
Mit ersten Geräten, die den Snapdragon 820 nutzen werden, rechnet Qualcomm für die erste Jahreshälfte 2016. Konkrete Ankündigungen gibt es bisher aber nicht.