CEMU: Erster funktionsfähiger Wii‑U‑Emulator veröffentlicht
Nintendos Wii U gehörte bislang zu den Konsolen, für die es keine funktionsfähigen Emulatoren gibt, um Spiele beispielsweise auch auf dem PC lauffähig zu machen. Das kürzlich in der Version 1.0.0 veröffentlichte Programm CEMU ist als erstes in der Lage, die Abbilder von Disks für die Wii U abzuspielen und grafisch auszugeben.
Laut Entwickler Exzap handelt es sich derzeit allerdings um eine reine Machbarkeitsstudie, die zudem „grundlegend noch keine Optimierungen oder dergleichen“ biete. So fehlen etwa auch noch die Ausgabe von Ton sowie Controller-Unterstützung abseits der Tastatur mit fester Belegung und des offiziellen GamePads. Gemäß Exzap begann die Entwicklung des Emulators von Grund auf bereits vor zwei Jahren, wobei die eigentliche Entwicklungszeit sechs Monate betragen haben soll.
CEMU ist anders als vergleichbare Projekte nicht quelloffen, setzt auf OpenGL 3.3 und funktioniert bisher nur unter Windows mit 64-Bit. Intern arbeitet der Emulator mit Full-HD-Auflösung und kann verschlüsselte Wii-U-Images vom Typ WUD und RPX- respektive RPL-Dateien auslesen. Um Spiele zu starten, müssen diese als Abbild in Form einer WUS- oder ISO-Datei vorliegen. Welche Spiele und in welchem Umfang diese mit dem Emulator funktionieren, ist nicht dokumentiert. Allerdings gibt es unter anderem Bildmaterial zu The Legend of Zelda: The Wind Waker HD oder NES Remix-Titeln, die mit Abstrichen lauffähig werden.
Abzuwarten bleibt, ob Nintendo angesichts der möglichen illegalen Nutzung versuchen wird gegen die Software vorzugehen, wobei die bloße Existenz des Emulators an sich keinen rechtlichen Verstoß darstellt. Anders sieht es unter anderem aus, wenn das Programm mit Kopien von Spielen gebündelt wird: Hier machte der japanische Konzern zuletzt bei einem Game-Boy-Emulator sein Recht geltend. Nintendo hat in dem Bereich auch selbst bereits Technik zum Patent angemeldet.