DXO ONE für iPhone: Externe Kamera mit 1-Zoll-CMOS in Europa erhältlich

Jan Wichmann
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DXO ONE für iPhone: Externe Kamera mit 1-Zoll-CMOS in Europa erhältlich
Bild: DxO

Die DxO ONE, ein externes Kameramodul für das Apple iPhone, ist nunmehr auch in Europa erhältlich und verspricht trotz kompakter Dimensionen Aufnahmen sowie Einstellungsmöglichkeiten auf dem Niveau einer Premiumkamera. Mit einem Preis von knapp 600 Euro ist die ONE jedoch fast so teuer wie das iPhone selbst.

Das Konzept

Externe Kameraeinheiten sind keine Neuheit. Bereits Sony versuchte sich mit der SmartShot DSC-QX100 und weiteren Ablegern an diesem Konzept. Mit der ONE greift das insbesondere mit OpticsPro, einem Fotorohdatenentwicklungsprogramm und Pendant zu Adobes Photoshop Lightroom, bekannt gewordene Unternehmen DxO die Idee erneut auf. Technisch aufpoliert und mit Hardware aus dem Premium-Kompaktkamerasegment schafft DxO so eine hybride Lösung, die mit eben solchen Kameras mithalten soll. Durch die kompakten Abmessungen von 67,5 × 48,85 × 26,25 Millimeter soll die DxO ONE überall hin mitgenommen werden können – eine sperrige Kamera sei nicht mehr von Nöten, kündigt das Unternehmen vollmundig an.

DxO ONE
DxO ONE (Bild: DxO)

DxO One im Detail

Das kleine Modul wird mittels Lightning-Anschluss seitlich an das iPhone gesteckt und ist dank eines zum Patent angemeldeten Drehmechanismus flexibel einsetzbar. Das Smartphone samt installierter DxO-Applikation dient fortan dem Einstellen der Aufnahmeparameter sowie der Sichtung der Aufnahmen. Nicht einmal so groß wie eine Zigarettenschachtel und somit wesentlich kompakter als Sonys SmartShot DSC-QX100, beherbergt die DxO ONE als Herzstück einen rückwärtig belichtenden CMOS-Sensor im 1-Zoll-Format. Beiden gleich ist eine lichtstarke Blende von f/1.8, wobei die DxO ONE auf insgesamt sechs Irislamellen zurückgreift. Die kleinste Blende beträgt f/11. Das verbaute Objektiv bietet eine kleinbildäquivalente Festbrennweite von 32 Millimeter und ist zudem elektrisch stabilisiert. Der nicht näher beschriebene Akku soll nach Herstellerangaben für ungefähr 200 Aufnahmen ausreichen.

DxO ONE – Beispielaufnahme
DxO ONE – Beispielaufnahme (Bild: DxO)

Im Zusammenspiel soll dies vor allem eine für dieses Größensegment außergewöhnlich hohe Bildschärfe erzeugen. Das Unternehmen führt hierbei den hauseigenen DxOMark-Score von bis zu 85 Punkten an. Die in Fachkreisen relevante DxOMark‑Rangliste greift auf zahlreiche Messungen zurück, die das Unternehmen durchführt um entsprechende Kameras und Objektive in das eigene Rohdatenentwicklungsprogramm einzupflegen. Ersichtlich wird, dass die DxO ONE erst unter Verwendung des eigens entwickelten SuperRaw-Formats ihre Karten voll ausspielen kann und sich auf Niveau einer digitalen Spiegelreflexkamera, hier eine Nikon D5500, begibt. Zum Auslesen des eigenen Rohdatenformat wird jedoch DxO Optics benötigt. Wird ein „einfaches“ Raw-Format verwendet, erreicht die DxO ONE einen Punktestand von nur noch 70 und damit DxOMark-Platz 120. Hier liegt die Kamera lediglich auf einem Niveau mit der Sony CyberShot DSC-RX100 IV.

DxOMark-Rangliste
Platz Kamera Mobil
1. Sony Alpha 7R II Sony Xperia Z5
2. Nikon D810 Google Nexus 6P
3. Nikon D800E LG G4
...
25. DxO ONE* -
26. Nikon D5500 -
*DxOMark-Score von 70 in RAW und bis zu 85 in SuperRAW

Auf der Rückseite der DxO ONE befindet sich neben dem microSD-Speicherkartenschacht und einem Daten- sowie Ladeanschlusses in Form von Micro-USB-2.0 auch ein kleines Display, welches Aufnahmemodus, Akkustand und Bildspeicher anzeigt. Für Selfie-Aufnahmen kann die Einheit einmal um die eigene Achse gedreht werden, wobei die Bilddrehung dank eingebautem Gyroskop und Beschleunigungsmesser automatisch ausgeglichen wird.

DXO One

Hinsichtlich der Kompatibilität führt DxO sämtliche Apple iPhones sowie iPads auf, die auf einen Lightning-Anschluss zurückgreifen. Als weitere Voraussetzung wird iOS 8 genannt. Eine Anfrage seitens ComputerBase, ob künftig auch eine Android- respektive Micro-USB-Version angedacht sei, bliebt bislang unbeantwortet.

Die DxO ONE ist ab heute zum Preis von knapp 600 Euro auf der entsprechenden Produkt-Webseite bestellbar. Der Kamera wird zudem ein Software-Bundle bestehend aus DxO OpticsPro 10 Elite und DxO FilmPack 5 Elite im Gesamtwert (UVP) von knapp 300 Euro beigelegt.

Das Sony-Pendant SmartShot DSC-QX100 ist hingegen ab etwa 340 Euro auf dem freien Markt erhältlich. Die Sony CyberShot DSC-RX100 Serie schlägt hingegen mit Straßenpreisen zwischen 344 und 1.030 Euro zu Buche.

DxO ONE Sony SmartShot DSC-QX100
Sensorgröße 1 Zoll
Sensortyp CMOS-BSI CMOS
Größte Blende f/1.8 bis f/11 f/1.8 bis f/4.9
Auflösung 20,2 Megapixel
Brennweite (äquivalent zu KB) 32 Millimeter 28 bis 100 Millimeter
Zoom optisch - 3,6-fach
Zoom digital 3-fach
ISO-Empfindlichkeit 100 bis 51.200
einstellbar
160 bis 25.600
automatisch
Belichtungszeit 1/8.000 bis 15s 1/2.000 bis 8s
Bildstabilisator elektrisch optisch
Akku circa 200 Aufnahmen bis zu 220 Aufnahmen
Größe 67,5 × 48,85 × 26,25 mm 62,5 × 62,5 × 55,5 mm
Gewicht 108 Gramm 179 Gramm
Anschluss Lightning NFC / WLAN
Formate JPEG, RAW, SuperRAW
MOV
JPEG
MP4
Externes Speichermedium microSD microSD, Memory Stick Micro