IMAX Laser angeschaut: Jetzt fehlt nur noch Star Wars
4/4Zukünftige Möglichkeiten
60 Millionen US-Dollar hat sich IMAX die Entwicklung von IMAX with Laser kosten lassen. Das IMAX in Berlin hat der Umbau auf die neue Technik 2 Millionen Euro gekostet, wie Oliver Fock im Gespräch mit ComputerBase sagte. 1,5 Millionen Euro sind davon alleine auf die neue Projektionstechnik entfallen, die andere halbe Million steckt in dem neuen Tonsystem. Die gleiche Summe hat CineStar in das IMAX in Karlsruhe gesteckt, das am 5. November mit IMAX with Laser neueröffnen wird.
Für diese Summen will sich CineStar zumindest ein Stück Zukunftssicherheit gekauft haben. Derzeit projiziert IMAX with Laser in echtem 4K, also 4.096 × 2.160 Bildpunkten, wahlweise in 2D oder 3D mit derselben Auflösung. Weil zwei 4K-Projektoren zum Einsatz kommen, die in 2D ihr Bild übereinander legen und in 3D leicht versetzt projizieren, spricht IMAX sogar von einer Auflösung, die „über 4K hinausgeht“.
Effektiv handelt es sich jedoch um eine Projektion auf 4K-Niveau, weil die zweimal 4.096 × 2.160 Bildpunkte nicht tatsächlich ausgeschöpft werden können. Würde man die Projektoren so konfigurieren, dass sie bei der 2D-Wiedergabe zwei 4K-Bilder nebeneinander, also jeweils die Hälfte der Leinwand bestrahlen, könnte eine effektiv höhere Auflösung erreicht werden, allerdings nicht 8K. Dafür müsste aber auch das Quellmaterial entsprechend formatiert sein, was derzeit nicht der Fall ist.
Mehr als 24 Bilder pro Sekunde sind möglich
Mangels Quellmaterial findet die Projektion derzeit zudem ausschließlich mit klassischen 24 Bildern pro Sekunde statt. IMAX with Laser ist aber grundsätzlich auch zu 48 und 60 Bildern pro Sekunde kompatibel. Ob dies auch in Kombination mit allen anderen Techniken wie 4K in 3D mit bis zu 60 FPS möglich ist, konnte vor Ort nicht geklärt werden. Bei der Hobbit-Filmtrilogie von Peter Jackson, dem letzten Blockbuster mit HFR in 3D, reduzierte sich in 4K-Kinosälen die Auflösung auf nur noch 2K. Die hohe Bildwiederholfrequenz wurde also gegen eine niedrigere Auflösung eingetauscht.
Die Eintrittspreise hat CineStar im IMAX trotz der hohen Investitionskosten für die Lasertechnik bisher nicht nach oben korrigiert. Nach wie vor gelten für Erwachsene bei 2D-Projektionen in dem Sitzbereich Premium die Preise 12,50 Euro unter der Woche, 11,50 Euro Dienstags und 13,50 Euro am Wochenende. Die Premium Loge kostet jeweils 1,50 Euro mehr, für 3D kommen weitere 50 Cent hinzu. Die teuerste Karte für 3D liegt am Wochenende somit bei 15,50 Euro.
Fazit
IMAX with Laser ist die in Deutschland qualitativ bisher beste Projektion. In Kombination mit dem enorm leistungsstarken 12-Kanal-Tonsystem ergibt sich ein Kinoerlebnis, das so kein anderes Kino in Deutschland bietet. Das Bild ist sichtbar heller und bleibt es anders als bisher auch in 3D, der Kontrast ist sehr hoch und Schwarz endlich nicht mehr grau. Auch die Farbwiedergabe ist wie versprochen intensiv und dennoch unverfälscht und nicht übertrieben.
Die neuen 3D-Brillen von Dolby können hingegen noch nicht vollends überzeugen. Positive Merkmale sind die hohe Lichtdurchlässigkeit und Blickwinkelstabilität. Negativ machten sich aber die spürbar reduzierte Größe der Gläser und deren Reflexionen bemerkbar. Hier muss CineStar noch mehr darauf achten, dass keine störenden Lichtquellen hinter dem Zuschauer angebracht sind. Für die Beleuchtung der Notausgänge denkt man deshalb bereits über andere Lösungen nach.
Dennoch führt an IMAX with Laser derzeit kein Weg vorbei, wenn maximale Bildqualität und satter Sound ganz oben auf der Liste stehen. In puncto Reihenabstand und Höhenabstufung der Reihen sowie Sitzkomfort zählte das IMAX in Berlin auch schon vor dem Umbau zu den besten Kinos der Stadt. Jetzt muss nur noch Star Wars: The Force Awakens in den Kinos anlaufen, denn insbesondere das Sci-Fi-Spektakel dürfte in dem neuen Saal für Staunen sorgen. Hinzu kommt, dass kurz vor dem Start von Star Wars ein weiterer Umbau mit Einfluss auf die Bildqualität im IMAX stattfinden wird, über den an dieser Stelle aber noch nicht berichtet werden darf. Wir sind gespannt!
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