Jolla Tablet: Erste Tablets mit Sailfish OS werden ausgeliefert
Die erste Charge von Jolla Tablets wird ausgeliefert, wie das finnische Unternehmen mitteilt. Sie geht an Kunden, die das Tablet auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo bestellt haben. Weitere Auslieferungen sollen Anfang November folgen.
Kunden, die das Tablet regulär vorbestellt haben, sollen im Dezember bedient werden. Das schreibt Antti Saarnio, der Aufsichtsratsvorsitzende von Jolla, in einem Blogbeitrag. Darin entschuldigt er sich für die Verzögerung von mittlerweile über sechs Monaten. Angekündigt war das Tablet für Mai 2015. Erst war laut Jolla die Software Schuld, dann verzögerten Lieferengpässe bei einigen Hardware-Komponenten die Auslieferung. Im aktuellen Blogbeitrag spricht Saarnio von einem Dominoeffekt, den verschiedenste Liefer- und Fertigungsprobleme ausgelöst hätten. Zudem habe Jolla gleichzeitig noch am Betriebssystem Sailfish OS 2.0 gearbeitet, das – anders als das Tablet – bereits ausgeliefert wurde.
Die Verzögerungen scheinen nicht jedem der Unterstützer des Projekts geschmeckt zu haben. Saarnio schreibt: „Wir verstehen, wenn einige von euch aus dem Jolla-Tablet-Projekt aussteigen wollen. Daher prüfen wir eine Rückerstattungsoption.“ Details dazu werde man noch in diesem Jahr mitteilen, jedoch erst nach Auslieferung aller Tablets.
Die Crowdfunding-Kampagne für das Tablet lief im vergangenen November auf Indiegogo an. Wenige Stunden nach Start der Kampagne war das Ziel von 380.000 US-Dollar bereits erreicht. Ab 189 US-Dollar war das Tablet damals zu haben. Regulär kostet das Gerät 249 US-Dollar.
Das Unternehmen Jolla befindet sich im Umbruch: Im Juli kündigte der finnische Smartphone-Hersteller an, das Hardware-Geschäft vom Software-Geschäft abzuspalten. Jolla Ltd. konzentriert sich künftig auf die Entwicklung und Lizenzierung des Betriebssystems Sailfish OS. Das Hardware-Geschäft sucht in Zukunft sein Glück bei auf Datenschutz bedachten Konsumenten. Antti Saarnio wird Jolla Ltd. führen. Der bisherige Jolla-CEO Tomi Pienimäki verlässt das Unternehmen. Wer das noch namenlose Hardware-Geschäft leiten wird, will Jolla noch im Herbst mitteilen.