Radeon R9 390(X) im Test: Neun Partnerkarten unter Luft und Wasser im Vergleich
Einleitung
Mitte Juni dieses Jahres frischte AMD unterhalb der neuen Top-Modelle mit Fiji-GPU die Oberklasse in Form von Radeon R9 390 und 390X auf. Deren Technik ist weitestgehend von den Vorgängern Radeon R9 290 und Radeon R9 290X bekannt, welche seinerzeit die Kühlsysteme der Boardpartner an ihre Grenzen brachte. Aus einem Vergleichstest im Mai 2014 gingen damals die Grafikkarten von Sapphire als klare Sieger hervor, die Konkurrenz konnte nicht mithalten. Bei den Neuauflagen haben die Konkurrenten aber nachgelegt und bieten mit zum Teil wassergekühlten Kühlsystemen zahlreiche Alternativen. Werden die Karten neu gemischt?
Testkandidaten
Vier Radeon R9 390 und fünf Radeon R9 390X – so fällt das Feld in diesem Vergleichstest aus. Neben den aus vorherigen Vergleichstests bekannten Kühllösungen von Asus und MSI sind die Ableger von Club3D, Sapphire, XFX und PowerColor komplett neu – PowerColor bietet mit der R9 390X Devil die einzige wassergekühlte Variante im Vergleich.
- Asus Radeon R9 390X Strix OC
- Club3D Radeon R9 390 royalQueen
- MSI Radeon R9 390 Gaming
- MSI Radeon R9 390X Gaming
- PowerColor Radeon R9 390 PCS+
- PowerColor Radeon R9 390X Devil
- Sapphire Radeon R9 390 Nitro
- Sapphire Radeon R9 390X Tri-X
- XFX Radeon R9 390X Black Edition
Einige Testkandidaten ähneln sich in ihrer Erscheinung deutlich. Während die beiden MSI Gaming komplett identisch aussehen, lassen sich auch die beiden Grafikkarten von Sapphire nur hinsichtlich der Aufkleber unterscheiden – Kühlkörper und PCB sind identisch. Zwillinge lassen sich auch bei Club3D und PowerColor finden – royalQueen und PCS+ zeigen auf den ersten Blick zwar deutlich unterschiedliche Abdeckungen auf den Kühlkörpern, identische Lüfter sowie gleiche PCBs und Backplates verdeutlichen jedoch die Verwandtschaft.
Die PowerColor Devil bietet einige Besonderheiten gegenüber den Konkurrenten mit herkömmlicher Luftkühlung: Sie setzt auf Luft und Wasser. Dank eines externen Radiators mit 120-mm-Lüfter wird die Abwärme des Grafikchips bei optimaler Positionierung direkt aus dem Gehäuse entfernt. In Sachen PCB vertraute der Hersteller derselben Basis wie bei der PCS+ aus dem gleichen Hause oder der Club3D – somit sind weiterhin jeweils ein 8-Pin- und ein 6-Pin-Stromanschluss vorhanden. Unter der großen Kunststoffabdeckung verbirgt sich eine einfache Pumpeneinheit sowie im hinteren Teil der Lüfter für die Spannungswandlung. Mit den abstehenden Kanten auf der Abdeckung wird jedoch viel Platz in der Höhe verschwendet, womit die Powercolor Devil gleich drei Slots belegt.
Bei der Wahl des Radiatorlüfters vertraut PowerColor einem herkömmlichen Modell mit 3-Pin-Anschluss, das vom Hersteller PowerLogic zugeliefert wird und nur über ein einfaches Gleitlager verfügt. Auch der Drehzahlbereich fällt mit minimal 1.000 bis maximal 1.800 U/Min sehr gering aus. Ein zweiter und deutlich leiserer Lüfter mit einer Größe von 90 mm ist für die Kühlung der Spannungswandler auf der Platine zuständig. Zusammen mit vergleichsweise großen Kühlkörpern ist deren gute Kühlung gewährleistet. Während die Pumpe und der größere Lüfter direkt mit der Grafikkarte verbunden sind, wird die Drehzahl des 90-mm-Modells mithilfe eines Temperaturfühlers im Kühlkörper der VRM-Module sowie einer Zusatzplatine festgelegt. Eine Steuerung der Lüfterdrehzahlen mithilfe von Programmen wie dem MSI Afterburner ist allerdings nicht möglich, zumindest der 120-mm-Lüfter lässt sich bei Bedarf aber problemlos gegen ein leiseres Modell mit 3-Pin-Anschluss austauschen.
Garantie
Mit Ausnahme von Asus und MSI geben alle Hersteller im Test zwei Jahre Garantie. Da die Garantie bei allen nur gegenüber dem (Groß-)Händler gewährt wird, müssen sich Kunden zur Abwicklung an den Handel wenden.
Hersteller | Zeitraum | Optional verlängerbar | Abwicklung |
---|---|---|---|
Asus | 3 Jahre | - | Händler |
Club 3D | 2 Jahre | - | Händler |
MSI | 3 Jahre | - | Händler |
PowerColor | 2 Jahre | - | Händler |
Sapphire | 2 Jahre | - | Händler |
XFX | 2 Jahre | - | Händler |