Payday 2: Geldbedarf soll Mikro-Transaktionen rechtfertigen

Max Doll
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Payday 2: Geldbedarf soll Mikro-Transaktionen rechtfertigen
Bild: Overkill Software

Overkill rechtfertigt sich für die stark kritisierte Einführung von Mikrotransaktionen in Payday 2: Anders lasse sich die fortgesetzte Entwicklung nicht finanzieren. Damit geht das Studio erstmals auf die anhaltende Ablehnung des Schrittes ein, nachdem das System zunächst kommentarlos entschärft wurde.

In einer Fragerunde auf Reddit waren Äußerungen zu den Mikrotransaktionen naturgemäß das dominierende Thema. Die Entwickler betonten, an den jüngst eingeführten, statusverändernden Waffenskins festhalten zu wollen: Es handle sich um ein „großartiges Feature“. Obwohl die Stimmung in Internet-Foren negativer sei, „behaupten die Statistiken Gegenteiliges“, sagte Overkill Software. Das Studio hoffe, dass auch die kritischen Spieler mit der Zeit zu dieser Erkenntnis kommen würden und erklärte erneut, dass eine ausführliche Stellungnahme aufgrund des zehntägigen Crimefest-Events aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht möglich gewesen sei. Zudem solle das Event als Ganzes und nicht nur in Teilen wahrgenommen werden, was nur nach dessen Ende möglich sei.

Like we've said in the past, we do free updates when we can, and paid DLC when we have to. As our ambition for Payday 2 post-launch has grown, we’ve hired more people to help us make it happen.

Overkill

Die schlechte Kommunikation rund um das überraschend veröffentlichte Update ist derzeit einer der Kritikpunkte der Community, die sich nicht ausreichend berücksichtigt fühlt. Dementsprechend erklärt Overkill, künftig mehr und früher mit den Fans diskutieren zu wollen, bevor Verbesserungen vorgenommen werden. In einem ersten Schritt habe man deshalb die Fragerunde vor Gesprächen mit der Presse angesetzt, der zugleich vorgeworfen wird, mit teils schlecht recherchierten Artikeln zu der allgemeinen Empörung beigetragen zu haben.

The only times we had talked about microtransactions was before the games release, and that was for completely different reasons as to why we're adding them now.

Overkill

Zugleich bemüht sich Overkill, die Entscheidung zu Mikrotransaktionen plausibel erscheinen zu lassen. Im Jahr 2013 sei wie damals angekündigt ein solches System völlig ausgeschlossen gewesen. Diese Perspektive habe sich nun verändert: Das Team sei von 25 auf 75 Mitarbeiter angewachsen und habe 88 Updates veröffentlicht. Anstatt unmittelbar Payday 3 zu entwickeln, liege der gesamte Fokus des Teams weiterhin bis mindestens 2017 auf der Verbesserung und dem Ausbau von Payday 2 – was jedoch finanziert werden müsse. Auch über eine Preissenkung von bisherigen DLCs und Inhalten sei dies jedoch nicht möglich gewesen, weshalb sich das Studio für das heiß diskutierte Schwarzmarkt-Update entschieden hätte. Ob dieses auch in Zukunft noch wie gewünscht funktionieren werde, müsse sich erst zeigen. Für diesen Fall werden weitere Updates und Änderungen an dem System in Aussicht gestellt.

The Black Market update will stay, and stats will remain as-is. [...] We believe it isn't Pay-2-Win, as we balance the game around the base game, not on any DLC you might own or any stat boost you might have.

Overkill

Dabei betonen die Entwickler, dass das Balancing des Spiels sich stets am Basisprogramm ohne DLCs orientiere. Skins, welche die Eigenschaften von Waffen verbessern, hätten daher keine Auswirkungen auf Spieler, die das System ignorieren würden. Diese Nutzergruppe profitiere aber von entsprechend ausgestatteten Mitspielern. Unter anderem diese Aussage wird von der Community derzeit angezweifelt; gewisse Gegner seien ohne jegliche DLCs ein weit größeres Problem als mit bestimmten Erweiterungen, heißt es. Vorgehalten wird den Entwicklern allerdings weiterhin, Versprechen gebrochen zu haben: Genannt wird weiterhin der Verzicht auf Mikrotransaktionen, der in den Ohren vieler Nutzer absolut und definitiv klingt, sowie die Ankündigung des Crimefest-Events als kostenloses Update – Mikrotransaktionen seien nicht kostenfrei, heißt es von Seiten der Fans. Bezweifelt wird angesichts anhaltend negativer Rezensionen unter anderem auf Steam, dass eine (schweigende) Mehrheit der Spielerbasis tatsächlich zufrieden mit dem Update ist. Insofern haben die Erklärungen der Entwickler wenig dazu beigetragen, die Lage zu beruhigen: In Foren herrscht noch immer eine angespannte Stimmung.