Samsung SSD 950 Pro im Test: Höchste Transferraten und NVMe für Privatanwender
4/10Kompatibilität
Ohne Option-ROM, das das Laufwerk wie zum Beispiel bei Plextors M6e Black mit eigenem BIOS ausstattet, war schon die Samsung SM951 auf eine Unterstützung seitens der Mainboard-Hersteller angewiesen, damit von ihr gebootet werden kann. Als OEM-Modell muss die SSD aber eigentlich nur in den Systemen der Computerhersteller funktionieren, weshalb dieser Umstand nicht überraschend ist.
Entgegen der Hoffnung mancher ComputerBase-Leser besitzt auch die Samsung 950 Pro kein Option-ROM. Nachtrag: Die Frage ob die 950 Pro ein Option-ROM besitzt oder nicht, ließ Samsung bisher unbeantwortet. Klar ist, dass die 950 Pro auf deutlich mehr und älteren Mainboards bootfähig ist als die SM951.Nachtrag 2: Das White Paper zur Samsung SSD 950 Pro (PDF) bestätigt das Option ROM, das die umfangreichere Unterstützung erklärt. Dank des NVMe-Treibers von Samsung sollte die SSD in Systemen, deren Betriebssystem mit NVMe umgehen kann, ohne Weiteres als sekundäres Laufwerk nutzbar sein. Soll die 950 Pro als Systemlaufwerk dienen, kann aber gerade bei älteren Plattformen keine Bootfähigkeit garantiert werden und hängt vom UEFI/BIOS der Mainboard-Hersteller ab.
Auf Nachfrage von ComputerBase erklärte Samsung, dass es zur Zeit keine Kompatibilitätsliste für die 950 Pro gibt. Im Idealfall sollte das Mainboard über einen M.2-Steckplatz verfügen, der für die volle Geschwindigkeit zudem vier PCIe-3.0-Lanes (PCIe 3.0 x4) bereitstellen muss. Mittels PCIe-Adapter-Karte ist aber auch ein Betrieb in einem herkömmlichen PCIe-Steckplatz (mindestens PCIe x4) möglich, wie der Test der Samsung SM951 zeigte. Dabei ist zu beachten, dass dem Steckplatz genügend PCIe-Lanes für die volle Leistung der SSD zur Verfügung stehen.
Die Mainboards für Intels aktuelle Skylake-Plattform bringen in der Regel sowohl den passenden Steckplatz als auch eine Boot-Unterstützung für NVMe-SSDs auf Seiten des UEFI mit sich. Intel führt für die SSD 750 eine Liste mit kompatiblen Mainboards. Samsung verweist auf die Mainboard-Hersteller und dass eine volle Unterstützung davon abhängt, ob diese ihr UEFI/BIOS entsprechend aktualisieren. Für die SM951 haben diverse Hersteller neue BIOS-Versionen herausgebracht, die älteren Plattformen blieben jedoch meist außen vor.
Experimentierfreudige Nutzer haben herausgefunden, dass sich die NVMe-Module der BIOS-Version eines aktuellen Mainboards extrahieren lassen und mit diesen das BIOS eines älteren Mainboards modifiziert werden kann. Auf diesem umständlichen Weg will ein Nutzer eine Intel SSD 750 auf dem Z77-Mainboard Gigabyte Z77X-UD3H bootfähig gemacht haben. Auch auf einem X79-Mainboard soll dies geklappt haben. Für die Samsung-SSDs ohne Bootloader stellt diese Variante aber keine Option dar.
Ein ComputerBase-Nutzer hat eine andere Methode gefunden um die NVMe-SSD Intel P3600 auf den MSI-Mainboards X79A-GD65 und Z77A-GD65 zum Booten zu bewegen. Die Methode klappte mit der Samsung SM951 jedoch nicht und wird daher vermutlich auch nicht mit der 950 Pro funktionieren.
Im Testsystem von ComputerBase mit einem ASRock Z97 Extreme6 mit aktuellem BIOS 2.40 ließ sich das Betriebssystem ohne Probleme sowohl von der 950 Pro als auch von der SM951 booten. Generell sollte vor dem Kauf der 950 Pro geprüft werden, ob das Mainboard das Booten von NVMe-SSDs unterstützt und im Zweifel beim Hersteller nachgefragt werden.