Samsung SSD 950 Pro im Test: Höchste Transferraten und NVMe für Privatanwender
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Neuzustand und Leistungsabfall
Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient der Benchmark AS SSD. Mit diesem werden Transferraten und Zugriffszeiten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand und im späteren Verlauf nach normaler Nutzung mit installiertem System sowie nach starker Nutzung und fast vollständiger Befüllung überprüft. Details zu diesem Vorgehen und den vorbereitenden Maßnahmen liefert der Artikel „So testet ComputerBase SSDs“.
Neuzustand (ohne Daten) |
Normalzustand (35 GB belegt) |
Stark genutzt (10 GB frei) |
∆ Neuzustand zu Stark genutzt |
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Sequenzielles Lesen | 2065,22 | 2053,36 | 2025,39 | -2 % |
Sequenzielles Schreiben | 917,40 | 921,67 | 895,38 | -2 % |
4K Lesen | 52,07 | 51,21 | 51,00 | -2 % |
4K Schreiben | 171,21 | 163,50 | 159,91 | -7 % |
4K 64Thrd Lesen | 1007,04 | 1027,42 | 1021,82 | +1 % |
4K 64Thrd Schreiben | 285,87 | 291,97 | 286,41 | 0 % |
Werte in MB/s |
Die „kleine“ 950 Pro zeigt sich leistungsbeständig und verliert nach dem Belastungstest und bei hohem Füllstand nur marginal an Leistung. Das gleiche gilt für das Modell mit 512 GB. Spürbare Leistungseinbußen sind somit auch in diesem „Worst Case“-Szenario nicht zu befürchten.
Neuzustand (ohne Daten) |
Normalzustand (35 GB belegt) |
Stark genutzt (10 GB frei) |
∆ Neuzustand zu Stark genutzt |
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Sequenzielles Lesen | 2195,25 | 2175,14 | 2169,25 | -1 % |
Sequenzielles Schreiben | 1451,5 | 1464,71 | 1405,99 | -3 % |
4K Lesen | 51,96 | 51,49 | 51,52 | -1 % |
4K Schreiben | 169,66 | 163,98 | 164,85 | -3 % |
4K 64Thrd Lesen | 1131,78 | 1168,89 | 1171,4 | +4 % |
4K 64Thrd Schreiben | 359,23 | 372,27 | 364,03 | +1 % |
Werte in MB/s |
Auch die technisch nahe verwandte SM951 ist durch die Tortur nicht klein zu kriegen. Abweichungen im niedrigen Prozentbereich sind auch zum Teil auf Messschwankungen beim Benchmark zurückzuführen.
Neuzustand (ohne Daten) |
Normalzustand (35 GB belegt) |
Stark genutzt (10 GB frei) |
∆ Neuzustand zu Stark genutzt |
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Sequenzielles Lesen | 1953,80 | 1974,79 | 1971,79 | +1 % |
Sequenzielles Schreiben | 1232,08 | 1239,39 | 1225,05 | -1 % |
4K Lesen | 51,86 | 51,43 | 51,66 | 0 % |
4K Schreiben | 167,32 | 160,64 | 162,13 | -3 % |
4K 64Thrd Lesen | 1093,54 | 1132,53 | 1112,08 | +2 % |
4K 64Thrd Schreiben | 330,33 | 344,81 | 319,38 | -3 % |
Werte in MB/s |
Leistungsbeständigkeit
Der Consistency Test des PCMark 8 gilt als Test für die Leistung unter Dauerlast, wie sie bei professioneller und weniger bei privater Nutzung der Fall ist.
Die Samsung 950 Pro mit 512 GB bildet in diesem Test die neue Referenz. Kein anderes Laufwerk erreichte derart hohe und beständige Transferraten. Die Samsung SM951 NVMe nimmt den zweiten Platz noch vor der Intel SSD 750 ein, die in den Erholungsphasen langsamer als die 950 Pro mit 256 GB agiert.
Per Mausklick lassen sich im Diagramm auch SATA-SSDs zum Vergleich heranziehen. Dass die schnellen PCIe-SSDs einmal mehr in einer ganz anderen Liga spielen, wird dann deutlich.
Bei der 30-minütigen Belastung mit wahlfreien Schreibzugriffen auf 4-KB-Daten bei einer Befehlswarteschlange von 32 zeigt sich, wie viele Befehle pro Sekunde (IOPS) die SSDs verarbeiten. Das Szenario ist erneut für die alltägliche Nutzung nicht relevant, sondern spiegelt vielmehr eine Belastung bei Server-Anwendungen wider. SSDs liefern in den ersten Sekunden oder Minuten dabei die Höchstleistung, die sich im weiteren Verlauf schnell auf ein niedrigeres Niveau einpendelt. Ist ein konstantes Niveau erreicht, spricht man vom sogenannten Steady State.
Die beiden 950 Pro liefern die maximale Leistung nur für wenige Sekunden. Das 512-GB-Modell hält bis zum Leistungseinbruch dank mehr Reservespeicher länger durch. Im Verlauf der Graphen ist zu beobachten, dass die 950 Pro mit 3D-NAND deutlich geringere Schwankungen als die SM951-SSDs aufweisen. Die NVMe-Version der SM951 liefert erwartungsgemäß zu Beginn mehr IOPS als die AHCI-Variante.
Dass die Samsung-SSDs keine Spezialisten für dieses Szenario sind, zeigt der Vergleich mit der Intel SSD 750 mit 18-Kanal-Controller aus dem Server-Bereich: Die SSD 750 liefert über drei Minuten lang mehr als 100.000 IOPS und ist auch danach noch schneller unterwegs.
Anzumerken ist dabei, dass Samsung die 950 Pro auf hohe IOPS beim Lesen und nicht wie in diesem Fall beim Schreiben ausgelegt hat. Unter idealen Bedingungen erreichen die 950 Pro bis zu 300.000 IOPS beim wahlfreien Lesen und „nur“ 110.000 IOPS beim Schreiben. Die Hersteller ermitteln die Maximalwerte, indem die SSD als sekundäres Laufwerk dient. Die Messungen von ComputerBase sind damit nicht vergleichbar, denn hier wird die SSD als Systemlaufwerk in einer realistischen Betriebssystemumgebung getestet. Die Leistung fällt dadurch geringer aus, zeugt aber von größerer Praxisnähe.
Dass die Herstellerangaben erreicht werden, bestätigt eine Messung der maximalen IOPS beim wahlfreien Lesen, wobei die 950 Pro als sekundäres Laufwerk diente:
Virensuche & Bootvorgang
Auch wenn sich bei der Virensuche nur geringe Leistungsunterschiede unter SSDs zeigten, stellte sich einigen Lesern die Frage, wie dies bei den schnellen NVMe-SSDs aussieht. Die durch das neue Protokoll potentiell niedrigeren Zugriffszeiten sollten sich beim Zugriff auf Hunderttausende Dateien doch deutlich bemerkbar machen? Die Überprüfung mit dem Windows Defender lieferte jedoch ernüchternde Resultate: Die Samsung-SSDs mit PCIe und NVMe erledigten die Aufgabe gerade einmal drei Prozent schneller als die Mainstream-SSD mit SATA-Anschluss und AHCI-Protokoll.
Auch beim Bootvorgang sind keine hohen Geschiwndigkeitsvorteile zu erwarten. Wie der Vergleich zwischen 950 Pro mit und ohne Samsungs NVMe-Treiber aufzeigt, hat zusätzlich installierte Software einen großen Einfluss auf die Bootzeiten. Auch die Zahl der angeschlossenen Geräte und die damit verbundene Treiberinitialisierung beeinflusst die Dauer für den Startvorgang mehr als die SSD-Leistung selbst. Aus diesem Grund verzichtet ComputerBase seit einer Weile auf den Vergleich der Bootzeiten.